Wappenkönigtümer

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Cadiz41
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Wappenkönigtümer

Beitrag von Cadiz41 » 19.06.2018, 16:57

Liebe Forumsmitglieder,

da mir hier schon einmal so freundlich geholfen wurde, bin ich so frei, hier noch einen kleinen terminologischen Zweifelsfall vorzutragen:

Ich zögere etwas, für das franz. „marches“ das im Lexikon der Heraldik von Gert Oswald vorgeschlagene „Marches“ (also dito., nur einfach großgeschrieben) zu übernehmen und „Wappenkönigtümer“ passt nicht so gut in die betreffende Textstelle. Ist Eurer Ansicht nach „Mark“ (so gefunden in Hiltmann, Spätmittelalterliche Heroldskompendien, De Gruyter) geläufig?

Vielen herzlichen Dank im Voraus für Eure Meinung!
Gisella

Joachim v. Roy
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Wappenkönigreiche

Beitrag von Joachim v. Roy » 19.06.2018, 21:43

Schwierig.

Mir war Torsten Hiltmann's interessante Dissertation
https://www.hsozkult.de/publicationrevi ... cher-13518
http://www.sehepunkte.de/2012/05/20549.html
bisher unbekannt.

Da man unter einer M a r k sowohl im Deutschen als auch im Französischen (la marche) eine
G r e n z r e g i o n (province frontière) versteht, würde ich ein - nicht unbedingt im Grenzbereich
gelegenes - „Wappenkönigreich“ (vide Oswald, p. 263) nicht als „Mark“ bezeichnen. Klarer schiene
es mir, man würde hier den von Oswald verwendeten Begriff „ A m t s b e z i r k “ (des Herolds)
verwenden.

MfG

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Berlingo
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Re: Wappenkönigtümer

Beitrag von Berlingo » 19.06.2018, 22:58

Cadiz41 hat geschrieben:
19.06.2018, 16:57
(..) für das franz. „marches“ das im Lexikon der Heraldik von Gert Oswald vorgeschlagene „Marches“ (..) Ist Eurer Ansicht nach „Mark“ (so gefunden in Hiltmann, Spätmittelalterliche Heroldskompendien, De Gruyter) geläufig? Vielen herzlichen Dank im Voraus für Eure Meinung! Gisella
Ein Fachbuch (Hiltmann, spätmittelalterliche Heroldskompendien) verwendet gemeinhin weniger geläufige Begriffe, sondern eher Fachbegriffe (liegt in der Natur der Sache). Allerdings wird der Ausdruck "Marches" in der Vergangenheit auch in allgemeinen Lexika für Otto-Normal-Verbraucher erläutert, daher kann man von einer gewissen Gebräuchlichkeit ausgehen. Nach Meyers hat der Ausdruck folgende Bedeutung:

"Marches (engl., spr. mártsches) entspricht dem deutschen Mark (soviel wie Grenze) und wird namentlich auf die Grenzbezirke zwischen England, Schottland und Wales angewendet. In der schottischen Jurisprudenz bedeutet M. Eigentums- oder Gutsgrenze."

Quelle:
Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Leipzig und Wien 1905-1909. Bd. 6. Sp. 271 bis 272 -- http://www.woerterbuchnetz.de/Meyers?lemma=marches

Vergleiche auch:
https://fr.wiktionary.org/wiki/Marches

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