Wappenaufriss

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edelrost
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Wappenaufriss

Beitrag von edelrost » 12.01.2013, 18:56

Hallo,

ich habe damit begonnen, mein Wappen aufzureissen.

zum Entwurf

Ich habe mich für den Stechhelm entschieden, da ich das als Bürgerlicher als Angemessen betrachte.

Nun wollte ich fragen, ob die Schildform dazu passt, bevor ich weiter daran arbeite. Oder ost das Schild schon zu lang oder zu breit oder rein zeitlich schon nicht passend?

Vielen Dank im Voraus.

EDIT: Link vergessen, entschuldigung:

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laneryd
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Beitrag von laneryd » 12.01.2013, 19:25


edelrost
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Beitrag von edelrost » 13.01.2013, 14:48

Vielen Dank Laneryd. Ist es denn erlaubt, auf dem Schild beispielweise die Flaggenfarben zu benutzen? Angenommen ich will darstellen, das die Familie aus Sachsen und Mecklenburg kommt.

Kann ich dann also das Schildbild teilen und auf der einen Seite Die Sächsische Flagge (also nicht das Wappen!) und auf der anderen Seite die Mecklenburgische Flagge darstellen? Oder müsste das, wenn überhaupt, dann mit dem Wappen der Regionen dargestellt werden?

Liebe Grüße

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R1126
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Beitrag von R1126 » 13.01.2013, 15:36

Beides ist möglich aber nicht besonders schön.

Es gibt viele Menschen die zurecht auf eine Herkunft aus Mecklenburg und Sachsen verweisen können. Wo ist dann das "Alleinstellungsmerkmal" Ihres Wappens? Die beste Vorlage für ein Wappenbild bietet für gewöhnlich der Familienname. Man kann sich dann immer noch überlegen, ob man denzente Elemente aus den Wappen oder Flaggen der Herkunftsregionen beifügen möchte.

Was speziell gegen die Verwendung der Flagge von Mecklenburg-Vorpommern im Wappen spricht, ist der schmale, schlecht erkennbare und aus heraldischer Sicht unzulässige gelbe Streifen in dem weißen Streifen.

Viele Grüße

Ralf
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edelrost
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Beitrag von edelrost » 13.01.2013, 20:08

Guten Abend,

danke R1126 für die Ausführungen. Von der Idee, die Flaggenfarben zu benutzen, bin ich nun erstmal abgekommen.

Hier mal die "neueste Version" meines Wappens: Hier Klicken!

Wie Sie sehen, handelt es sich hierbei um eine Skizze, keine Reinzeichnung. Damit will ich warten, bis alles in Ordnung ist.

Oben am Helm ist ein Pinsel als Kleinod, zusammen mit 4 Spateln, da wir sehr kreativ sind.

Links und Rechts neben dem Helm ist jeweils ein Kreuz, um den Namen "Kirsten" zu repräsentieren. Ist das überhaupt zulässig, so neben dem Helm?

Am Helm als Kette getragen ist ein etwas abgeänertes Ankh, das Symbol für ewiges Leben.

Als Schildbild wieder ein Kreuz für den Namen Kirsten mit zwei Münzen für den Namen Schilling. Schilling heisst meine Lebensgefährtin mit Nachnamen, wenn wir heiraten werden wir einen Doppelnamen benutzen, deswegen beide Symbole.

In die Räume links und rechts neben dem Kreuz sollen noch Symbole rein, zum Beispiel ein Buch mit gekreuzten Schlüsseln, was das Streben nach Wissen symbolisieren soll, das vielleicht noch im verborgenen liegt.

Wie sieht das bis jetzt in SW mit der heraldischen Richtigkeit aus?

Ich möchte mich bei Ihnen schonmal für Ihre Zeit bedanken, die Sie in die beantwortung meiner Fragen stecken.

Liebe Grüße

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Jochen
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Beitrag von Jochen » 13.01.2013, 20:53

edelrost hat geschrieben: .....

Oben am Helm ist ein Pinsel als Kleinod, zusammen mit 4 Spateln, da wir sehr kreativ sind.

Links und Rechts neben dem Helm ist jeweils ein Kreuz, um den Namen "Kirsten" zu repräsentieren. Ist das überhaupt zulässig, so neben dem Helm?
Nein, "neben dem Helm", das geht so nicht. Und außerhalb des Schildes sollen sowieso keine Gegenstände herumschweben. Ich wäre auch sparsam mit der Anzahl der Symbole....

Die Helmzier gefällt mir so, wie sie ist, schon ziemlich gut - sie ist nur etwas klein geraten. Ein typisches Höhenverhältnis Helmzier : Helm : Schild beträgt etwa 3 : 2 : 3 .

Am Helm als Kette getragen ist ein etwas abgeänertes Ankh, das Symbol für ewiges Leben.
Was am Helm herum"bamselt" hat heraldisch keine Bedeutung.

Als Schildbild wieder ein Kreuz für den Namen Kirsten mit zwei Münzen für den Namen Schilling. Schilling heisst meine Lebensgefährtin mit Nachnamen, wenn wir heiraten werden wir einen Doppelnamen benutzen, deswegen beide Symbole.

In die Räume links und rechts neben dem Kreuz sollen noch Symbole rein, zum Beispiel ein Buch mit gekreuzten Schlüsseln, was das Streben nach Wissen symbolisieren soll, das vielleicht noch im verborgenen liegt.
Wie oben gesagt - ich wäre mit der Anzahl der Symbole sparsam.
Ne suy plus vil que les aultres

jochen

edelrost
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Beitrag von edelrost » 14.01.2013, 23:24

Sehr geehrter Herr Jochen,

vielen Dank für Ihre Anregungen. Ich habe mich sogleich ans Werk gemacht und meinen Entwurf entsprechend verändert.

Ich habe auch ein wenig an Tinkturen probiert, bin mir allerdings unsicher, ob das so möglich ist.

Ist das so möglich oder greifen da schon die Metall an Metall regeln? Gelten die Striche schon als Unterteilung?

Bild

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Berlingo
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Beitrag von Berlingo » 15.01.2013, 00:45

edelrost hat geschrieben:(..)
vielen Dank für Ihre Anregungen. Ich habe mich sogleich ans Werk gemacht und meinen Entwurf entsprechend verändert.

Ich habe auch ein wenig an Tinkturen probiert, bin mir allerdings unsicher, ob das so möglich ist.

Ist das so möglich oder greifen da schon die Metall an Metall regeln? Gelten die Striche schon als Unterteilung?
Erst einmal großes Lob für Ihre zeichnerische Begabung! :D Aus heraldischer Sicht sind in dem Entwurf leider einige "Unpäßlichkeiten" drin. Ich empfehle Ihnen: Lesen Sie sich zwanglos in die heraldischen Seiten von Dr. Bernhard Peter ein! Dann werden Sie schnell verstehen, warum die Helmdecke so leider nicht ganz gestaltet/tingiert werden sollte, wie genau eine "Pfahldeichsel" ("Zwickel") im Schild erscheinen sollte et cetera. Der Link zu den Seiten lautet:

http://www.dr-bernhard-peter.de/Heraldik/seite38.htm

Machen Sie aber in jedem Fall weiter. Auch, wenn es noch mehrere Versuche bedeutet.

1001 Grüße

edelrost
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Beitrag von edelrost » 15.01.2013, 06:34

Sehr geehrter Herr Berlingo,

vielen lieben Dank für Ihre Ausfürhungen und Ihr Lob. Ich habe mich sehr gefreut. Ich habe bei Dr. Bernhard Peter gelesen und mir ist dabei aufgefallen das in meinem Entwurf die Farben der Helmdecke vertauscht sind, also Metall aussen statt innen. Desweiteren frage ich mich, ob die Helmdecke so wie in meinem Entwurf sein kann oder ob sie noch weiter oben am Helm befestigt werden muss, also zumindest der untere teil.

Wegen der Schildteilung hatte ich gelesen, das die Schildteilung nach eigenem Gusto vorgenommen werden kann. Wenn ich mir Bilder von der Pfahldeichsel ansehe, kann ich mir denken, worauf Sie hinaus wollen, da wäre nämlich der durchgehende vertikale Balken falsch.

Es sollte eher an ein Kreuz angelehnt sein und sogar die Rune Algiz beinhalten.

Ich mache weiter, und ich danke Ihnen und den anderen hier für Ihr Feedback.

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Bodin
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Beitrag von Bodin » 15.01.2013, 09:17

Großes Lob- eine beachtliche Anfangsstufe...

1. Ich rate dazu, in Stufen vorzugehen:
A) Der Schild
B) Das Oberwappen

2. Doppelnamen in Deutschland nicht mehr neu möglich, nur Beinamen für einen Partner. Ehename ist der Nachname eines Partners und auf diesen Ehenamen würde ich das Wappen abstellen. Alternativ: 2 Wappen stiften und als Ehewappen vgl. Dr. Peter Ausführungen... dann als Ehepaar führen....

3, Runen im Wappen heraldisch noch möglich, jedoch problematisch..Diskussion Hupp und Körner in den 30er Jahren des letzten Jahrhundert als Anregung zum Nachlesen.

4.Redende Wappen machen sich m.E. immer gut.

Viel Erfolg

LG aus der Prignitz

Ingo Bodin

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R1126
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Beitrag von R1126 » 15.01.2013, 12:57

Bitte seien Sie etwas zurückhalternder mit der Darstellung der Helmdecke. Es handelt sich un einen Stoffüberzug über das Helmdach, der an beiden Seiten - gerne hübsch eingeschnitten - herabfällt. Man sollte erkennen können , dass es sich um eine Decke handelt. Viele Beispiele sehen Sie im "Wappenindex" (unter "Partnerseiten" am rechten Rand des Bildschirms).

Viele Grüße

Ralf
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Gernot
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Beitrag von Gernot » 15.01.2013, 13:45

Respekt vor Ihrem zeichnerischen Talent. Mir gefallen die Ansätze.

Für das Wappen braucht es aber noch ein paar Dinge, die zu beachten sind. Als da wären:

- Im Schild haben alle Elemente eine schwarze Konturlinie. Die Konturlinienstärken sind überall gleich.

- Die die Stärke der seitlichen Arme der Pfahldeichsel sind entsprechend dem Pfahl.

- Beim Buch und bei der Münze wird es zu kleinteilig. Ein Wappen muss auch in Avatargröße klar erkennbar sein.

- Decken liegen AUF dem Helm, UNTER dem Wulst und fallen nach hinten und zur Seite. Hier hat man eher den Eindruck eines Schultercapes.

- Wulst wie gesagt, auf den Decken und vor der Helmzierbefestigung.

- Graues Fähnchen? Grauer Pinsel? Geht nicht. Wenn dann richtig schwarz, oder noch besser, keine neue Farbe.

- Was ist denn das Ding, woraus der Pinsel wächst? Gold-silbern sollte es aber in keinem Fall sein.

Aber bitte nicht entmutigen lassen, das wird schon.

Erst mal an den Schild, und dort den Deichselpfahl verbessern, das Buch ohne Schlüssel (sattdessen mit Schloss??) und die Münze vereinfachen. Oder andere Elemente suchen, die den verfügbaren Platz besser nutzen.

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Claus J.Billet
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Beitrag von Claus J.Billet » 15.01.2013, 14:00

Die "Helmdecke",
etwas vereinfacht geschildert :

Der gerüstete Ritter hatte , bedingt durch die enorme Hitze-Aufladung bei Sonneeinwirkung der metallenen Teile seiner Rüstung, den Versuch unternommen,
diesen Hitze-Stau durch einen Überwurf - Tuch-Abdeckung zu mildern.
Ähnlich dem "Burnus" in arabischen Ländern.
Diese Tuch-Abdeckung, meist gehalten in den Haus-Farben des Ritters, wurde teilweise etwas eingerissen (gesplisst) um dann die dadurch entstehenden "Enden" an der Schulter- oder anderen Rüstungsteilen -, zu befestigen um beim "scharfen Ritt" ein nach vorne schlagen des Tuches, vor die Sichtfläche des Helms, zu verhindern .
Auf dem Helm selbst wurde diese "Helmdecke" meist mittels einer Stoffwindung = Tuchdrehung- oder Windung (= Wulst) festgehalten.
Nun hat sich in der heraldischen Zeichnung
diese Darstellung verfestigt:
Die Helmdecke wird im Windungs-Verlauf gezeigt, wobei die Wappen-Farben (Haus-Farben des Ritters) so angelegt sind, daß die Grundfarbe aussenseitig am Tuch angelegt ist und eine Metall-Farbe auf der Innenseite.
Der Helm-Wulst besteht aus gedrehten Stoff-Teilen der Helmdecke, also werden so immer die Decken-Farben wechselseitig gezeigt.
:wink:
So in ungefähr sollte man sich dies vorstellen :lol:

edelrost
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Beitrag von edelrost » 15.01.2013, 18:47

Meine sehr veehrten Herren,

meinen herzlichen Dank für Ihr Lob und Ihre Ausführungen. Ich freue mich sehr, das Sie mich bei dem Weg zum eigenen Wappen begleiten.

Im folgenen möchte ich auf jeden, der mir hier geschrieben hat, eingehen:

An Bodin:

Danke für die Information zu der Namenssache. Da muss ich mir was für einen Einzelnamen überlegen, also entweder Kirsten oder Schilling.

Das mit der Rune war ein netter "Unfall", aber nachdem ich mich etwas belesen habe, denke ich, wäre es das beste, jene wieder herauszustreichen.

Wegen dem redenden Wappen: Ich werde mir Mühe geben, etwas zu finden, das meinen Namen gut versinnbildlichen kann.

An R1126:

Vielen Dank für Ihre Erläuterung zum Thema Helmdecke. Ich werde die Helmdecke noch einmal komplett neu gestalten. Die Wappen im Wappenindex werde ich mir ansehen!

An Gernot:

Die Konturlinien werde ich ordentlich einarbeiten, wenns an die Vektorisierung geht. Ich werde mich bemühen, in weiteren Skizzen die Liniengewichtung zu verstärken, wenn es angebracht ist.

Danke für Ihre Anmerkung bezüglich der Münze. Ich werde versuchen, so zu gestalten, dass das Schildbild auch in Avatargröße zu erkennen ist.

Die Helmdecke werde ich nochmal neu gestalten, und diesmal wie eine Decke, nicht wie ein Cape ;)

Das mit dem Ding, woraus der Pinsel wächst, war eine faule Schludrigkeit von mir. Ich werde es beim nächsten Entwurf umgestalten.

An Claus J.Billet:

Danksehr für Ihre Erläuterung zur Helmdecke. Ich werde mich bemühen, Ihren Ausführungen beim nächsten Entwurf Rechnung zu tragen.

_______

Ich werde jetzt alles, bis auf den Helm und das Schild (ohne Bild), neu Gestalten :)

Desweiteren möchte ich anmerken, das ich es schön finde, dass Sie mich nicht gleich an einen Heraldiker weitervermitteln wollen. Sie müssen wissen, für mich ist das eine Sache des Prinzips. Ich möchte ein Wappen stiften, für meine Familie, für die, die mal nach mir kommen, für viele Generationen, also möchte ich das Wappen selbst auf die Beine stellen, selbst gestalten, mein Herzblut einfliessen lassen und Zeit gewähren.

Beste Grüße,
Thomas.

edelrost
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Beitrag von edelrost » 15.01.2013, 23:00

Ich wünsche einen guten Abend!

Wie angekündigt habe ich mich in mein stilles Kämmerlein zurückgezogen und nochmal von vorne angefangen, naja, fast. Ich habe jedoch den Helm ein wenig breiter gemacht und ein wenig nach unten verschoben.

Was ich merke ist, das mir Schilddecken recht schwer fallen, aber ich denke, wenn man anfängt, ist das ganz normal. Ich überlege, ob die Proportionen einigermaßen passen, ich befürchte fast nicht.

Mit der Schildteilung probiere ich derzeit herum, und bin vorerst beim Pfahl hängen geblieben.

Sind in diesem Entwurf grobe Schnitzer vorhanden, die ich Verändern sollte, bevor ich weiter und somit "ernst" mache?

Bild

Weiterhin eine gute Zeit,
Thomas.

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