Familienwappen
Moderatoren: Markus, Christian Ader
- Tekker
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Hallo Carlos,
leider muß ich mich meinen Vorrednern anschließen, was diesen zweiten Entwurf anbelangt.
Was gar nicht geht, ist der "Bundesadler", aus zweierlei Gründen. Zum einen ist es kein heraldischer, sondern ein "gebrauchsgraphischer" Adler. Demgegenüber war das Wappen der Weimarer Republik "heraldischer", vgl. http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... lik%29.svg.
Zum anderen, und das wiegt schwerer, handelt es sich beim Bundesadler um ein Hoheitszeichen, welches nicht einfach so verwendet werden darf.
(Ich unterstelle mal, daß du tatsächlich auch exakt diesen gezeigten Adler verwenden wolltest.)
Evtl. solltest du grundsätzlich "durchdachter" an die Sache herangehen. Möchtest du dich bei dem Wappen an südamerikanisch/brasilianischen Wappen orientieren oder mitteleuropäisch-deutschen Gestaltungsrichtlinien folgen? Letzteres würde imho die Verwendung z.B. des Papagei nicht möglich machen.
Zu dem Papagei sei noch angemerkt, daß ich es zumindest unglücklich finde, in der Blasonierung eine konkrete Art (womöglich noch mit lateinischem Namen) festhalten zu wollen. "Papagei" tut es doch, evtl. könnte man die Farbgebung blasonieren.
Der Grundaussage des Schildes (Palme und Eiche) steht m.E. aber nichts entgegen. Es geht also nur noch um die Ausgestaltung, wobei ich nochmal den Gedanken von Heraldry81 aufgreifen möchte, ob es denn wirklich ein vierfeldriger Schild sein muß?
Hier mal ein bescheidener Vorschlag von meiner Seite:
Im schräggeteilten Schild vorn in Gold eine (natürliche?) Palme auf grünem Schildfuß, hinten in rot (oder grün?) ein goldenes Eichenblatt.
Heldecken rot-gold (bzw.grün-gold), auf dem Helm drei Fähnchen (schwarz, rot und gold) zwischen (schwarzem?) Flug.
Das vereint doch schon einige Aussagen. Die Farben mit der grün-goldenen Variante für Brasilien, (Adler-) Flug und Fähnchen für deutschland und der grüne Schildfuß noch symbolisch für die sumpfige Wiese, also den Familiennamen.
leider muß ich mich meinen Vorrednern anschließen, was diesen zweiten Entwurf anbelangt.
Was gar nicht geht, ist der "Bundesadler", aus zweierlei Gründen. Zum einen ist es kein heraldischer, sondern ein "gebrauchsgraphischer" Adler. Demgegenüber war das Wappen der Weimarer Republik "heraldischer", vgl. http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... lik%29.svg.
Zum anderen, und das wiegt schwerer, handelt es sich beim Bundesadler um ein Hoheitszeichen, welches nicht einfach so verwendet werden darf.
(Ich unterstelle mal, daß du tatsächlich auch exakt diesen gezeigten Adler verwenden wolltest.)
Evtl. solltest du grundsätzlich "durchdachter" an die Sache herangehen. Möchtest du dich bei dem Wappen an südamerikanisch/brasilianischen Wappen orientieren oder mitteleuropäisch-deutschen Gestaltungsrichtlinien folgen? Letzteres würde imho die Verwendung z.B. des Papagei nicht möglich machen.
Zu dem Papagei sei noch angemerkt, daß ich es zumindest unglücklich finde, in der Blasonierung eine konkrete Art (womöglich noch mit lateinischem Namen) festhalten zu wollen. "Papagei" tut es doch, evtl. könnte man die Farbgebung blasonieren.
Der Grundaussage des Schildes (Palme und Eiche) steht m.E. aber nichts entgegen. Es geht also nur noch um die Ausgestaltung, wobei ich nochmal den Gedanken von Heraldry81 aufgreifen möchte, ob es denn wirklich ein vierfeldriger Schild sein muß?
Hier mal ein bescheidener Vorschlag von meiner Seite:
Im schräggeteilten Schild vorn in Gold eine (natürliche?) Palme auf grünem Schildfuß, hinten in rot (oder grün?) ein goldenes Eichenblatt.
Heldecken rot-gold (bzw.grün-gold), auf dem Helm drei Fähnchen (schwarz, rot und gold) zwischen (schwarzem?) Flug.
Das vereint doch schon einige Aussagen. Die Farben mit der grün-goldenen Variante für Brasilien, (Adler-) Flug und Fähnchen für deutschland und der grüne Schildfuß noch symbolisch für die sumpfige Wiese, also den Familiennamen.
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Schade , ich fand den Papagei sehr orginell als Idee (oder als Variante: irgendwas mit Papageienfedern).Tekker hat geschrieben: Heldecken rot-gold (bzw.grün-gold), auf dem Helm drei Fähnchen (schwarz, rot und gold) zwischen (schwarzem?) Flug.[/i]
Ist mal was anderes.
Schwarzer Flug ist doch wirklich "von der Stange"...
Zuletzt geändert von Gast am 17.12.2009, 17:39, insgesamt 1-mal geändert.
- derkleinefux
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Ja, das hätte doch was! Vielleicht noch mit offenem Flug? Macht evtl. mehr her...derkleinefux hat geschrieben:Ein schwarz-rot-gold befiederter Papagei?
Zuletzt geändert von Tekker am 17.12.2009, 22:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Darf ich auch mitspielen?
Ich hätte dann gern den Papagei mit einen Gänsegeierkopf.
Geier gibts doch auch in Brasilien. Oder ?
Schöne Grüsse, Kurzmeier MH.
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Geier gibts doch auch in Brasilien. Oder ?
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Hallo, danke für die vielen Ideen!!!
Jetzt fange ich langsam an zu verstehen wie ein Wappen gestaltet werden sollte. Nun habe ich wieder ein neues Wappen gezeichnet. Diesmal habe ich nur eine Farbe und ein Metall verwendet.
http://2.bp.blogspot.com/_ZwOHFGroS0U/S ... iele grüße
Jetzt fange ich langsam an zu verstehen wie ein Wappen gestaltet werden sollte. Nun habe ich wieder ein neues Wappen gezeichnet. Diesmal habe ich nur eine Farbe und ein Metall verwendet.
http://2.bp.blogspot.com/_ZwOHFGroS0U/S ... iele grüße
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Ops, ich habe irgend etwas mit der ULR falsch gemacht
Hier ist das bild:
http://2.bp.blogspot.com/_ZwOHFGroS0U/S ... r.jpg[url]
Hier ist das bild:
http://2.bp.blogspot.com/_ZwOHFGroS0U/S ... r.jpg[url]
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Hallo zusammen, habe gerade wenig Zeit, aber es gab noch einige Funde, die ich einmal zeigen möchte.
Wie ich schon einige Male zeigen wollte, war es in der Heraldik durchaus üblich gleich lautende, oder nur gleich klingende Begriffe zu verwenden, wenn sich das Ursprungswort für ein redendes Wappen nicht eignete. (Vgl. Lexikon Heraldik)
Feirer → 3 Flammen: http://codicon.digitale-sammlungen.de/B ... ?prozent=1
Interessant, auf der gleichen Seite ist wohl unter dem Namen „Baurnfeindt“ eine Großtrappe zu erkennen (sog. „Märkischer Strauss“). Der heute sehr seltene Vogel wurde vor Jahrhunderten stark bejagt, da man in ihm einen „Saaträuber“ erkannte → „Bauernfeind“
Hier sind einmal ein paar Beispiele aus einem Wappenbuch, mit redenden, halbredenden Wappen, und solchen, bei welchen das Schildbild in anderer Weise auf den Namen anspielt.
Katzmair → Katze http://codicon.digitale-sammlungen.de/B ... ?prozent=1
Langwalder / Reitmeier http://codicon.digitale-sammlungen.de/B ... ?prozent=1
Gießperger → Kanne http://codicon.digitale-sammlungen.de/B ... ?prozent=1
Cray(?) → Kranich, Pöttlesner(?) → ein umgedrehter Topf, Lerchenfelder → Lerche http://codicon.digitale-sammlungen.de/B ... ?prozent=1
Grafisch interessant, bei „Weiler“ ist wohl eine Erdbeerpflanze stilisiert
Das Schildbild der Ölhafen zeigt hier einen Löwen mit einem Gefäß, der Begriff „Hafen“ bezeichnete einen speziellen Gefäßtypus. http://codicon.digitale-sammlungen.de/B ... ?prozent=1
Ich möchte damit nur zeigen, dass es viel mehr Möglichkeiten gibt einen Namen auszudrücken. Heute erkennt man manche redenden Wappen nicht mehr als solche, weil die Begriffe nicht mehr gebraucht werden, oder weil Bedeutungszusammenhänge nicht mehr geläufig sind. Umso interessanter sind dann aber die Entdeckungen, die man machen kann, wenn man sich damit auseinandersetzt.
***
Vergleich: Deutsche Grammatik, von Jacob Grimm, S. 240:
Bei „XII“, die Zahl Zwölf – twelfe → Zwölf http://books.google.de/books?id=fu0IAAA ... q=&f=false
Z.B. zwölf gleiche Schildfiguren evtl. in der Anordnung 5:4:3 (Säcke / Papageien ) Vgl. von Berlepsch (Sittiche) http://upload.wikimedia.org/wikipedia/d ... lepsch.jpg
(Sofern es sich stilisieren läßt können durchaus auch Arten unterschieden werden.)
***
Mittelhochdeutsches Wörterbuch, von Wilhelm Müller, Georg Friedrich Benecke, Friedrich Zarncke
http://books.google.de/books?id=6HoVAAA ... q=&f=false
Worte wie „Twel“ bedeuten hier wohl so viel wie, „sich aufhalten“, „sich verweilen“,
wobei man sich hier einen sitzenden Papageien sehr gut vorstellen könnte.
Dabei finde ich sogar Bezüge zur Familiengeschichte, da man ja aufgebrochen ist, eine weite Reise hinter sich hat, und nun zur Ruhe, „zum Verweilen“ gekommen ist, das Wappen würde dann sehr viel erzählen.
Der Papagei als sprechender Vogel steht für mich auch für die Notwendigkeit, die Sprache des Landes zu lernen, oder zu verstehen.
Auch daraus könnte man einen guten Wahlspruch machen, der sich auf das Wappen, als auch auf die neue Situation bezieht.
Das Plattdeutsche bietet hier noch Anhaltspunkte:
verzweigen, sich → sik twelen
verzweigen → twilstern
Gabelstock, → Tweel
Tvalv → Zwölf
http://www.deutsch-plattdeutsch.de/wergebnis.php
Ein Papagei könnte sich auch auf einer Astgabel befinden, usw.
Habe hier mal einen Vorschlag mit einem „sich verweilenden“ Papagei auf einem Schiff. (der lange Weg)
Das Ganze (Helmdecken usw.) kann man noch einmal überarbeiten und verbessern …
Also es sind lediglich Anregungen, weiteres ginge wohl erst nach Weihnachten …
Grüße
Obwohl das Wort „Twell“ wohl der Bedeutung entspricht, wie sie Joachim von Roy schon dargelegt hatte, hat Ihre Entdeckung hier oben auch einiges für sich, denke ich. Vielleicht ergäbe sich ja daraus ein Schildbild, das sich leichter, oder ich möchte sagen, auch etwas interessanter vermittelt. (?)Fili Carlos Twelsiek hat geschrieben:Hallo, ich habe endlich herausgefunden was Twelsiek bedeutet. Auf Plattdeutsch bedeutet "Twel" Astgabel, und "Siek" soll eine feuchte Wiese sein. Jetzt werde ich versuchen noch mehr herauszufinden. Wie kann ich aber eine feuchte Wiese am besten darstellen???
Wie ich schon einige Male zeigen wollte, war es in der Heraldik durchaus üblich gleich lautende, oder nur gleich klingende Begriffe zu verwenden, wenn sich das Ursprungswort für ein redendes Wappen nicht eignete. (Vgl. Lexikon Heraldik)
Feirer → 3 Flammen: http://codicon.digitale-sammlungen.de/B ... ?prozent=1
Interessant, auf der gleichen Seite ist wohl unter dem Namen „Baurnfeindt“ eine Großtrappe zu erkennen (sog. „Märkischer Strauss“). Der heute sehr seltene Vogel wurde vor Jahrhunderten stark bejagt, da man in ihm einen „Saaträuber“ erkannte → „Bauernfeind“
Hier sind einmal ein paar Beispiele aus einem Wappenbuch, mit redenden, halbredenden Wappen, und solchen, bei welchen das Schildbild in anderer Weise auf den Namen anspielt.
Katzmair → Katze http://codicon.digitale-sammlungen.de/B ... ?prozent=1
Langwalder / Reitmeier http://codicon.digitale-sammlungen.de/B ... ?prozent=1
Gießperger → Kanne http://codicon.digitale-sammlungen.de/B ... ?prozent=1
Cray(?) → Kranich, Pöttlesner(?) → ein umgedrehter Topf, Lerchenfelder → Lerche http://codicon.digitale-sammlungen.de/B ... ?prozent=1
Grafisch interessant, bei „Weiler“ ist wohl eine Erdbeerpflanze stilisiert
Das Schildbild der Ölhafen zeigt hier einen Löwen mit einem Gefäß, der Begriff „Hafen“ bezeichnete einen speziellen Gefäßtypus. http://codicon.digitale-sammlungen.de/B ... ?prozent=1
Ich möchte damit nur zeigen, dass es viel mehr Möglichkeiten gibt einen Namen auszudrücken. Heute erkennt man manche redenden Wappen nicht mehr als solche, weil die Begriffe nicht mehr gebraucht werden, oder weil Bedeutungszusammenhänge nicht mehr geläufig sind. Umso interessanter sind dann aber die Entdeckungen, die man machen kann, wenn man sich damit auseinandersetzt.
***
Vergleich: Deutsche Grammatik, von Jacob Grimm, S. 240:
Bei „XII“, die Zahl Zwölf – twelfe → Zwölf http://books.google.de/books?id=fu0IAAA ... q=&f=false
Z.B. zwölf gleiche Schildfiguren evtl. in der Anordnung 5:4:3 (Säcke / Papageien ) Vgl. von Berlepsch (Sittiche) http://upload.wikimedia.org/wikipedia/d ... lepsch.jpg
(Sofern es sich stilisieren läßt können durchaus auch Arten unterschieden werden.)
***
Mittelhochdeutsches Wörterbuch, von Wilhelm Müller, Georg Friedrich Benecke, Friedrich Zarncke
http://books.google.de/books?id=6HoVAAA ... q=&f=false
Worte wie „Twel“ bedeuten hier wohl so viel wie, „sich aufhalten“, „sich verweilen“,
wobei man sich hier einen sitzenden Papageien sehr gut vorstellen könnte.
Dabei finde ich sogar Bezüge zur Familiengeschichte, da man ja aufgebrochen ist, eine weite Reise hinter sich hat, und nun zur Ruhe, „zum Verweilen“ gekommen ist, das Wappen würde dann sehr viel erzählen.
Der Papagei als sprechender Vogel steht für mich auch für die Notwendigkeit, die Sprache des Landes zu lernen, oder zu verstehen.
Auch daraus könnte man einen guten Wahlspruch machen, der sich auf das Wappen, als auch auf die neue Situation bezieht.
Das Plattdeutsche bietet hier noch Anhaltspunkte:
verzweigen, sich → sik twelen
verzweigen → twilstern
Gabelstock, → Tweel
Tvalv → Zwölf
http://www.deutsch-plattdeutsch.de/wergebnis.php
Ein Papagei könnte sich auch auf einer Astgabel befinden, usw.
Habe hier mal einen Vorschlag mit einem „sich verweilenden“ Papagei auf einem Schiff. (der lange Weg)
Das Ganze (Helmdecken usw.) kann man noch einmal überarbeiten und verbessern …
Also es sind lediglich Anregungen, weiteres ginge wohl erst nach Weihnachten …
Grüße
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