Kolorierung Familienwappen

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Tekker
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Beitrag von Tekker » 28.11.2008, 15:03

v.Freyhold hat geschrieben:ok... das wird ja immer wiedersprüchlicher.. :o
Hast du denn den lückenlosen genealogischen Nachweis der Führungsberechtigung? Nicht das einem deiner Vorfahren ein verfälschtes Wappen angedreht wurde... :shock:
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v.Freyhold
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Beitrag von v.Freyhold » 28.11.2008, 15:09

Tekker hat geschrieben:Hast du denn den lückenlosen genealogischen Nachweis der Führungsberechtigung? Nicht das einem deiner Vorfahren ein verfälschtes Wappen angedreht wurde... :shock:
wie gesagt, ich bin eigentlich gerade erst am Anfang meiner Recherchen zu unserer Familiengeschichte. Zu der Frage der Führungsberechtigung ist mir bisher nix (gegenteiliges) bekannt. Der Adel wurde zumindest laut Gothaer und "Adelslexikon", wie dort jeweils zu lesen steht, "in Preußen nicht beanstandet".

Aber in die Richtung könnte ich ja tatsächlich mal weiter nachforschen.

Barolo1644
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Beitrag von Barolo1644 » 28.11.2008, 15:17

und wie siehts nach der Gotha Ausgabe aus?

Bist Du ehelich geboren, bzw. Dein Vater Grossvater usw. bis zu dem Eintrag im Gotha?

Bis dorthin ist es nachgewiesen, wie sieht´s danach aus?

Barolo1644
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Beitrag von Barolo1644 » 28.11.2008, 15:25

auch im neuen allgemeinem deutschen Adelslexikon von Ernst Heinrich Kneschke erwähnt:

v. Freyhold bzw. v. Freyhold-Ustarbowski

Wappen:

in Silber ein it drei goldenen Sternen schräglinker rother Balken

leider ist Helm und Helmzier nicht blasoniert

Barolo1644
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Beitrag von Barolo1644 » 28.11.2008, 15:31

weiterer Tip:

Die Wappen des Adels in Pommern und Mecklenburg
Johann Siebmacher

Seite 103

Joachim v. Roy
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Beitrag von Joachim v. Roy » 28.11.2008, 15:32

Hallo Herr v. Freyhold,

dem „Gotha“ von 1928 bzw. dem „Adelslexikon“ ist zweifelsfrei zu entnehmen, daß als S t a m m v a t e r des Geschlechts v. Freyhold der Kurfürstlich sächsische und nachmals Königlich preußische Kapitän (= Hauptmann) JOHANN HEINRICH (auch: FRIEDRICH) v. FREYHOLD (* 1720, + 1788) anzusehen ist, der zuletzt als Königlich preußischer Akzise-Inspektor in der ostpreußischen Stadt Mohrungen tätig war.

Darüber hinaus läßt sich dem „Gotha“ bzw. dem „Adelslexikon“ entnehmen, daß der Adelsstand der Nachfahren des vorgenannten JOHANN HEINRICH v. FREYHOLD im Königreich Preußen n i c h t beanstandet wurde und daß „die in
D e u t s c h l a n d blühende Linie“ das in Rede stehende W a p p e n (Schrägrechtsbalken, als Helmzier der Schwertarm) führt. Man könnte vermuten, daß dieses Wappen bereits von JOHANN HEINRICH v. FREYHOLD geführt wurde, doch sagen hierzu der „Gotha“ bzw. das „Adelslexikon“ nichts Näheres aus.

Daß der Bruder des JOHANN HEINRICH v. FREYHOLD in der russischen Armee diente, berührt das von der Familie
v. Freyhold in D e u t s c h l a n d geführte Familienwappen nicht.

Bei dem oben – leider nur ungenau - zitierten Werk „Die Wappen des preußischen Adels“ („von 1973“) dürfte es sich um den bekannten Nachdruck des Verlags Degener & Co. (Reihe: Siebmachers Großes Wappenbuch) handeln. Der 1. Teil („Der blühende Adel des Königreichs Preußen – Edelleute“) war über alle Maßen fehlerhaft. Hier wäre zu prüfen, ob evtl. der Berichtigungsband (v. Mülverstedt, Der Preußische Adel – Edelleute / Nachträge und Verbesserungen, Nürnberg 1906) eine korrekte Beschreibung und Abbildung des v. Freyhold'schen Wappens gebracht hat.

Dem f e h l e r h a f t e n „Siebmacher“ folgte gegen Ende des 19. Jahrhunderts Rietstap's „Armorial Général“. Auch hier heißt es zum Wappen der Familie v. Freyhold irrigerweise:

"D'argent à la barre de gueules ch. de trois étoiles d'or. Casque couronné. Cimier: trois plumes d'autruche, une de gueules entre deux d'argent.“ *)

Meine Empfehlung: lassen Sie sich von einem ausgewiesenen Heraldiker eine korrekte Darstellung Ihres Familienwappens zeichnen.

MfG

*) In Silber ein mit 3 goldenen Sternen belegter roter Schräglinksbalken. Auf dem gekrönten Helm 3 Straußenfedern, eine rote zwischen zwei silbernen.

Barolo1644
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Beitrag von Barolo1644 » 28.11.2008, 15:41

Lieber Hr. v. Roy,

ich habe geschrieben:

Die Wappen des Adels in Pommern und Mecklenburg und nicht
des Adels in Preussen :idea:

weitere Angaben:

Reprint of Siebmacher's Wappenbuch, Nürnberg, VI. Bd., 9. Abt. (1894); VII, Bd., 3. Abt., c (1900); III. Bd., 6. Abt. (1858); VI. Bd., 10. Abt. (1902); VII. Bd., 1 Abt. (1859).


Detailliertere Informationen
Die Wappen des Adels in Pommern und Mecklenburg
Von Johann Siebmacher, C. A. von Mülverstedt, Otto Titan von Hefner
Veröffentlicht von Bauer und Raspe, 1978
Zuletzt geändert von Barolo1644 am 28.11.2008, 16:03, insgesamt 1-mal geändert.

Barolo1644
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Beitrag von Barolo1644 » 28.11.2008, 15:50

das Adelslexikon von Kneschke ist aus dem Jahr 1861, also das älteste von den aufgezählten Gotha bzw. Adelslexikon:

nochmals der Hinweis darin:

v. Freyhold bzw. v. Freyhold-Ustarbowski

Wappen:

in Silber ein mit drei goldenen Sternen schräglinker rother Balken

v.Freyhold
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Beitrag von v.Freyhold » 28.11.2008, 17:11

Hallo nochmal,

Nach den detailreich geführten bereits vorangegangenen Recherchen eines nahen Familienmitglieds, die mir hier in Schriftform vorliegen und sich auf den Gothaer beziehen sowie nach standesamtlichen Unterlagen für die neuere Zeit, ist unser Zweig bis hin zu meiner Generation (*1970er Jahre) und unmittelbaren Familie durchweg ehelich geboren und der Name von Freyhold wurde seit Johann Friedrich von Freyhold ununterbrochen in gerader väterlicher ehelicher Linie weitervererbt. Ich habe die Angaben soeben nocheinmal durch Lektüre des 1928er Gothaers überprüft, und keine Fehler oder Widersprüche diesbezüglich finden können.

Nur eben hat der Recherchierende offenbar nicht den Widerspruch bemerkt zwischen der Wappenbeschreibung im Gothaer und der Darstellung aus dem von mir erwähnten Bildband.

Aber schon einmal vielen Dank für die ganzen Ratschläge hier, ich werde mal sehen was ich daraus im einzelnen machen kann.


Beste Grüße,

G. von Freyhold

Friedhard Pfeiffer
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Beitrag von Friedhard Pfeiffer » 28.11.2008, 17:48

Im Siebmacher sind Wappen Freyhold mehrfach zu finden:
Band Baden, Seite 145, Tafel 83: In Silber ein linker roter Schrägbalken mit drei goldenen Sternen belegt. Kleinod: Gekrönt, drei Straußenfedern, eine rot zwischen zwei silbernen. Decken: Rot-Silber.
Band Pommern Abgestorbene, Seite 26, Tafel 17: Silber mit rotem mit drei goldenen Sternen belegten Schräglinksbalken. Helm: Hauender geharnischter Arm. Decken: Rot und golden.
Band Preußen Ergänzungen, Seite 73, Tafel 62: Silber mit rotem mit drei goldenen Sternen belegten Schräglinksbalken. Helm: Inmitten eines offenen Fluges ein ein blankes Schwert handelnder geharnischter Arm. Decken: Rot und silber.
Band Preußen, Seite 131, Tafel 176: In Silber ein roter Schräglinksbalken mit drei goldenen Sternen belegt. Auf dem gekrönten Helm 3 Straußenfedern (silber-rot-silber ???). Decken: Wohl rot - silber. Vgl. auch den Artikel Ustarbowski.
[Wappen Ustarbowski in Siebmacher, Band Pommern Abgestorbene, Seite 103, Tafel 65: ..... Sie nannte sich auch v. Freyhold-Ustarbowski.
Schild: Rot mit silbernem Schräglinksbalken, worin drei goldene Sterne. Helm: Drei Straußenfedern, rot-silber-rot. Decken: Rot und silber.
Anm.: Die v. Freihold führen demselben Schild, zum Teil mit anderen Farben und auf dem Helm einen Schwert schwingenden Arm. Merkwürdig ist die Übereinstimmung des Schildes mit dem der westpreußischen v. Usdau oder Uzdau.]
Mit freundlichen Grüßen
Friedhard Pfeiffer

v.Freyhold
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Beitrag von v.Freyhold » 29.11.2008, 14:44

Hallo nochmal,

ich habe gestern ein wenig per Bildbearbeitung versucht, das (wohl falsche) Freyholdsche Wappen anzupassen an die Beschreibung des Gothaers und habe dabei Bildelemente aus anderen Wappen quasi "eingebaut". Dies soll nur eine "versuchsweise" Annäherung an die korrekte historische Vorlage sein, von der ich ja immer noch keine Abbildung habe.

Ist das folgende Bild eine plausible Umsetzung der Gothaer-Beschreibung? Ich möchte mir erstmal lediglich vorstellen können, wie das echte Wappen aussieht...

Zur Erinnerung: "In S. ein mit 3 g. Sternen bel. r. Schrgr.-Balken. Auf dem r.-s. bewulsteten H. mit gleichen Decken ein mit dem Ellbogen auf den Wulst aufgestützter, ein Schwert schwingender s.-gepanzerter Arm, zw. offenem schw. Adlerfluge".


Bild

Joachim v. Roy
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Beitrag von Joachim v. Roy » 29.11.2008, 17:54

In Kürze:

Der Schild, der nicht zur Stellung des Schildes passende Helm sowie die Helmdecken sind ein wahrer Graus. Bereits
Herr Rudolph hat darauf hingewiesen, daß die Zeichnung einen – heraldischen – Schräg l i n k s balken und keinen
– heraldischen - Schrägrechtsbalken aufweist !! Im übrigen sind die drei sechsstrahligen Sterne verzeichnet, auch
bedarf es nicht der Punkte in den Sternen und der senkrechten Schraffuren im Schrägbalken und in den Helmdecken, welche für die Farben „Gold“ bzw. „Rot“ stehen.

Auf dem Helm fehlt ein Wulst oder eine Helmkrone !! Auch weisen die moderneren Helme des Adels meistens eine Schaumünze auf. Darüber hinaus ist der einkopierte Schwertarm viel zu groß, auch würde man das „Schwert“ eher
für einen Dolch halten.


MfG

Joachim v. Roy
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Beitrag von Joachim v. Roy » 30.11.2008, 10:44

Nachtrag

Der Schräg r e c h t s balken mit den 3 sechsstrahligen Sternen müßte sich so darstellen, wie dies hier im – sonst wenig zu empfehlenden - Wappen der Familie v. Bajerski zu sehen ist:
http://www.zazzle.com/bajerski_family_c ... 3882173899


MfG

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HFRudolph
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Stern

Beitrag von HFRudolph » 01.12.2008, 11:09

Wenn Sie keine jüdischen Vorfahren haben würde ich allerdings eher bei der Version mit länger ausgezogenen Spitzen bleiben, ggf. eine Version verwenden, bei der die Spitzen und Ecken durch Linien mit der Mitte des Sterns verbunden sind - in der heraldischen Beschreibung stellt das keinen Unterschied dar.

An einer korrekten Version lässt sich lange arbeiten.

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Claus J.Billet
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Re: Stern

Beitrag von Claus J.Billet » 01.12.2008, 11:37

HFRudolph hat geschrieben:Wenn Sie keine jüdischen Vorfahren haben würde ich allerdings eher bei der Version mit länger ausgezogenen Spitzen bleiben, ggf. eine Version verwenden, bei der die Spitzen und Ecken durch Linien mit der Mitte des Sterns verbunden sind - in der heraldischen Beschreibung stellt das keinen Unterschied dar.

An einer korrekten Version lässt sich lange arbeiten.
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Irgendwie stehe ich jetzt auf dem Schlauch :?:
Zitat:
"Wenn Sie keine jüdischen Vorfahren haben...." :?:
Hier ist mir der Zusammenhang momentan nicht...äh...momentan :!: :?:

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