Hausflagge / Familienfahne

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grygas
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Beitrag von grygas » 02.07.2006, 18:57

Danke für die Info.

Zu Deiner Frage könnte ich auch nur aus dem Bauch heraus antworten. Tendenzmäßig ja, aber was hätte es für einen Sinn ?
H.Grygas

Egon Ossowski

Beitrag von Egon Ossowski » 03.07.2006, 20:48

@ Herr Grygas:

Ich konnte Ihnen leider auf Ihre mails hin nicht antworten, da ich im Urlaub war. Aber ich habe sie mit jetzt noch einmal in Ruhe auf Ihrer Homepage angeschaut.

Von der Flagge mit aufgesetztem Wappenschild rate ich Ihnen ab. Die Darstellung eines Schildes auf einer Flagge widerspricht ihrem eigentlichen Sinne. Ich finde es auch ästhetisch nicht gelungen, auf weißem Flaggengrund einen, zumindest zur Hälfte silbernen Schild zu platzieren.

Die richtige Umsetzung haben Sie auf Ihrer Seite ja auch bereits aufgeführt. es handelt sich um den Entwurf rechts außen, der den Schildinhald einfach auf das Flaggentuch übertragen darstellt. Allerdings sind Sie hier etwas inkonsequent. Ihr Wappen zeigt das Kreuz ja erniedrigt, in der Flagge jedoch nicht. Warum nicht? Dann wäre es völlig korrekt.

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grygas
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Beitrag von grygas » 05.07.2006, 06:37

Wäre eine Flagge ohne Belegung auch korrekt - dann nur mit versetzem Kreuz nach unten?
H.Grygas

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Tekker
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Beitrag von Tekker » 05.07.2006, 10:17

grygas hat geschrieben:Wäre eine Flagge ohne Belegung auch korrekt - dann nur mit versetzem Kreuz nach unten?
M.E. ja. Allerdings teile ich Egons Ansicht nicht, das Kreuz erniedrigt zu zeigen.

Warum, Egon, muß denn der Schildinhalt so konsequent umgesetzt werden?
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Alex
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Beitrag von Alex » 05.07.2006, 11:03

warum nicht, warum so inkonsequent...das wappenbild hat nunmal ein erniedrigtes kreuz... warum die fahne anders gestalten...

könnte doch auch ein anderer ritter sein, der da die fahne mit dem hochgezogenen kreuz schwenkt, bevor er zum angriff reitet, und der mit dem erniedrigten kreuz stürmt ihm entgegen...

was nun, welcher ist welcher....

ciao
alex

Egon Ossowski

Beitrag von Egon Ossowski » 06.07.2006, 07:06

@ Tekker:

Konsequent umsetzen muß ich ja nur dann, wenn ich den Grundsatz einhalten möchte, demzufolge eine Flagge lediglich ein Hilfsmittel zur Darstellung eines Wappens ist. Dann muß ich logischerweise den Schildinhalt auch konsequent umsetzen.

Tue ish das nicht, dann schaffe ich mir indirekt so 'ne Art Zweitwappen. Hat Ales ja auch in seinem Beitrag geschrieben.

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Tekker
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Beitrag von Tekker » 07.07.2006, 09:42

Egon Ossowski hat geschrieben:wenn ich den Grundsatz einhalten möchte, demzufolge eine Flagge lediglich ein Hilfsmittel zur Darstellung eines Wappens ist.
Ah ja, nun ist's klar! Danke für die ergänzenden Worte.

Allerdings, hoffentlich ziehe ich mir jetzt nicht euren Zorn zu, sehe ich die Hausflagge denn doch als etwas "Eigenständiges" an und mag dem von dir beschriebenen Grundsatz deshalb so nicht folgen.
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Claus J.Billet
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Rechtliche Nutzung...

Beitrag von Claus J.Billet » 08.07.2006, 08:31

Mal zur allgemeinen Information :

Ordnungswidrigkeiten
Hoheitszeichen (des Bundes)
Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten wegen der unbefugten Benutzung von Hoheitszeichen des Bundes


Zuständige Organisationseinheit: Abteilung II Referat II B 4
Aufgrund von Anzeigen oder Hinweisen verfolgt und ahndet das Bundesverwaltungsamt die unbefugte Benutzung von Hoheitszeichen des Bundes.
Zu den Hoheitszeichen des Bundes gehören das Wappen des Bundes, der Bundesadler und die Dienstflagge des Bundes. Diesen Hoheitszeichen stehen solche gleich, die ihnen zum Verwechseln ähnlich sind. Das sind solche, die nur so unwesentliche Abweichungen aufweisen, dass bei flüchtiger Betrachtung einer nicht besonders sachkundigen Person der Gesamteindruck entstehen kann, es handele sich um ein geschütztes Hoheitssymbol.
Jede Verwendung dieser Hoheitszeichen ist amtlichen Stellen des Bundes vorbehalten. Die Verwendung durch eine nichtstaatliche Stelle zu privatwirtschaftlichen Zwecken ist grundsätzlich ausgeschlossen. Dies gilt in besonderem Maße in der Werbung.
Ein unbefugtes Benutzen liegt vor, wenn der Anschein einer “amtlichen” Benutzung entstehen kann. Die Anzeige der missbräuchlichen Verwendung von Hoheitszeichen des Bundes kann durch Dritte wie Behörden, Unternehmen und Privatpersonen erfolgen.
Zur Ahndung der Ordungswidrigkeiten kann das Bundesverwaltungsamt Bußgelder zwischen 10,00 und 5000,00 DM verhängen.
Genehmigung Bundesadler
Genehmigung der Benutzung des Bundesadlers in Dienstsiegeln oder durch Dritte
Zuständige Organisationseinheit: Abteilung II Referat II B 4
Die Verwendung des Bundesadlers ist grundsätzlich amtlichen Stellen des Bundes vorbehalten. Das Bundesverwaltungsamt entscheidet auf Antrag über die Verwendung des Bundesadlers durch Dritte. Jeder schriftlich einzureichenden Anfrage ist ein Entwurf der beabsichtigten Darstellung des Bundesadlers beizufügen.
Eine Genehmigung der Verwendung des Bundesadlers ist in der Regel gegenüber Dritten, d. h. nichtstaatlichen Stellen, dann zu versagen, wenn folgende Darstellungesarten beabsichtigt sind:
in der privaten Werbung,
auf sonstigen privaten, d. h. nichtamtlichen Veröffentlichungen,
auf Briefbögen, Visitenkarten, Aufklebern, in Werbeanzeigen, etc.
Bei der Verwendung auf Buchtiteln ist eine restriktive Genehmigungspraxis im Lichte der künstlerischen Freiheit zu prüfen. Auf jeden Fall darf nicht der Anschein einer amtlichen oder amtlich mitverantworteten Veröffentlichung erweckt werden.
Genehmigungsfrei ist hingegen die Darstellung auf Produkten, die ausschließlich amtlich verwendet werden sollen und deren Erwerb im freien Handel nicht möglich ist. Solche Produkte sind z. B. Verbandsabzeichen, Leistungsabzeichen der
Bundeswehr, Dienstkleidung von Bundeswehr, Zoll, BGS o. ä., Dienstgeschenke.

Ebenfalls genehmigungsfrei ist die Verwendung des Bundesadlers zu künstlerischen, kunstgewerblichen bzw. heraldisch- wissenschaftlichen (wappenkundlich) Zwecken.

... nicht jedoch die Nutzung in einem WAPPEN, dies wäre bereits wieder "private Nutzung :!:
....daher den ADLER nur in abgeänderter Form :!: :lol:

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Tekker
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Re: Rechtliche Nutzung...

Beitrag von Tekker » 09.07.2006, 15:55

Claus J.Billet hat geschrieben: ....daher den ADLER nur in abgeänderter Form :!: :lol:
So wie er im Bundeswappen ist, finde ich den Bundesadler eh zu "unheraldisch". :D :wink:
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Claus J.Billet
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schmunzel

Beitrag von Claus J.Billet » 09.07.2006, 16:21

@ Tekker

Nicht nur der "Adler" ...Schwarz auf Rot :?: :lol: :lol:
...aber da wurde nicht nach der Heraldik gefragt, sondern nur nach der Geschichte. :lol:
Zur Gründung der BRD gab es eben noch kein "Heraldik im Netz" :!: :lol: :lol:

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Re: schmunzel

Beitrag von Tekker » 09.07.2006, 16:33

Claus J.Billet hat geschrieben: Zur Gründung der BRD gab es eben noch kein "Heraldik im Netz" :!: :lol: :lol:
Daß der Adler so ist, wie er ist, hat schon seinen Grund. Zur Weimarer Zeit war der Adler sehr wohl heraldisch, aber genau daß wollte man 49 nicht mehr. Man nahm bewußt diese "schlichte Form", das andere (richtigere) wohl als zu "nationalistisch" gesehen wurde. :?
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madkiss
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Beitrag von madkiss » 09.07.2006, 17:49

Mir kann keiner erklären, dass "Papa Konni" Heraldik im Netz gefragt hätte ... selbst, wenn es damals schon existiert hätte ;-))

Getreu dem Motto: "Wat is dat denn, mit dem Internet? Dat kann ich nich haben ... Ne ne, lassen Se mal!"

Gruß

Martin
ein neuer Tag nimmt seinen Tageslauf
einer mehr an dem ich aufstehn muß
um irgendwas zu tun gegen den Schmerz
das Stechen im Kopf das Stechen im Herz

(Blumfeld, "Draußen auf Kaution")

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Jochen
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Re: Rechtliche Nutzung...

Beitrag von Jochen » 09.07.2006, 21:37

Tekker hat geschrieben:
Claus J.Billet hat geschrieben: ....daher den ADLER nur in abgeänderter Form :!: :lol:
So wie er im Bundeswappen ist, finde ich den Bundesadler eh zu "unheraldisch". :D :wink:
Der Adler ist eigentlich OK oder zumindest diskutabel (eben eine modernisierte Form des frühgotischen Adlers). Die Schildform finde ich schon eher problematisch.
Ne suy plus vil que les aultres

jochen

williamfsharpe

Beitrag von williamfsharpe » 27.11.2008, 17:27

Tekker hat geschrieben:
Alex hat geschrieben: und auch in einer entsprechenden Vergrößerung???
Bis A3 normalerweise kein Problem. Die bessere Wahl in deinem Fall scheint mir aber so'n Shop, wo man auch T-Shirts usw. bedrucken kann.

Allerdings denke ich grundsätzlich, da du an eine Fahne zu denken scheinst, ist die beste Alternative doch das Sticken. Es soll doch schließlich ein kostbares Einzelstück sein. Da läßt sich vielleicht dann auch noch mehr draus machen, was weiß ich, evtl. ne hübsche Stickerei drumrum oder so...

Diesen "einfachen Druck" auf weißem Stoff finde ich gelinde gesagt zu schnöde... :oops:
Ich weiß dieses Thema ist doch schon etwas alt, aber da ich sehe das es doch nicht umfassend beantwortet wurde (hinsichtlich der Produktionstechnik). Hier ein paar Anmerkungen von mir.

Es gibt verschieden Verfahren für die Herstellung einer Fahne/Flagge.

1. Siebdruck: Hier werden Flaggen in der Regel in größerer Menge in der Regel in Fernost hergestellt. Z.B. die Fahnen die die Fans zur WM schwenken oder die am Auto montiert sind. Der Vorteil ist der günstige Preis bei hoher Farbpenetration des Stoffes. Der Nachteil ist der hohe Preis der Siebe bei Kleinmengen.

2. Digitaldruck (direkt): Hier wird in der Regel in Europa produziert. Auch Kleinauflagen lassen sich realisieren, da keine Werkzeugkosten entstehen. Fotos können sehr realitätsnah gedruckt werden. Der Nachteil ist der hohe Preis pro Quadratmeter bei großen Mengen.

Für Anfertigungen von Einzelstücken bekommen wir z.B. häufig hochauflösende Scans 300 - 600 DPI. Daraus resultiert in der Regel ein gutes bis sehr gutes Ergebnis. Auch wenn es etwas pxelig ist muss man sich den Betrachtungsabstand vor Augen führen. Kleinigkeiten werden nicht erkannt, wenn man die Fahne nicht gerade aus 30 cm Entfernung betrachtet, was ja der Regelfall ist. Der Stoff ist beim Digitaldruck für Fahnen meisten 110 Gramm Polyestergewirk. Die Fernostproduktionen haben meist um die 70 Gramm Webware.

Der Preis für eine Fahne in Einzelauflage liegt bei der Größe 100 x 150 cm je nach Grafikaufwand bei 50 - 80 €.

Wir lassen aber auch häufig vom Wappen eine Vektordatei durch unseren Grafiker erstellen so dass eine Vergrößerung ohne jegliche Qualitätsverluste möglich ist. Ein Druck auf großes Papier ist damit auch in hervorragender Qualität möglich.

Es gibt noch weitere Verfahren, die allerdings in der Praxis eher selten sind, da sie Nachteile haben.

Der Digitaldirektdruck bei kleinen Mengen und der Siebdruck bei großen Mengen sind in der Regel die beste Lösung. Vor einigen Jahren als die Tinten noch nicht die heutige Brillianz hatten waren die Digitaldrucke sehr flau. Heute kommen sie fast an den Siebdruck heran.

Das Besticken auf Grund der geringen Wetterbeständigkeit und hohen kosten wird nur sehr selten gewählt.

Ein Copyshop ist in der Regel nicht in der Lage ein Fahne in vernünftiger Qualität zu produzieren. Er presst einen Druck von Transferpapier auf das zu bedruckende Textil. Der Durchdruck ist mehr als schwach. Plotter für den Direktdruck hat ein normaler Copyshop nicht, da das Equipment viel zu teuer ist.

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HFRudolph
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Beitrag von HFRudolph » 28.11.2008, 13:30

Es gibt doch auch diese kleinen Deutschland-Flaggen fürs Auto: Da kann man auch eine selbstgebastelte Flagge daran befestigen - für Hochzeiten oder dergleichen ggf. brauchbar.

Entweder näht man die Flagge dann selbst, wenn das Bild entsprechend einfach gelagert ist oder man kombiniert das Nähen mit einem selbst erstellten Druck: Es gibt Folien zu kaufen, die mit einem Tintenstrahldrucker bedruckt werden können und die dann auf Stoff einfach aufgebügelt werden können. Die Waschfestigkeit ist meistens nicht so gut, so dass T-Shirts schnell leiden, je nach Farbe.

Es bietet sich an, großflächige stark farbige Flaggenstandteile aus entsprechend vorgefärbtem Stoff zu nehmen und kleinere Teile auf weißen Stoff zu drucken und dann aufzunähen. Natürlich kann man auch das gesamte Bild aufbügeln, allerdings wird der Stoff dann durch den Plastikaufdruck etwas starr, vor allem wenn man beidseitig bedruckt…

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