Hallo Andreas,
Das "Feh" ist ein Pelzwerk von dem das Mittelalter umfangreichen gebrauch machte. Aus dem Rücken und dem Bauchfell des grauen Eichhörnchens zusammengesetzt, erscheint es unter zwei Hauptformen: der klassischen winkeligen Form und der Wellenform, die manschmal "Alt-Feh" gennant wird, obwohl sie kaum älter als die andere ist. Der Ausdruck Alt-Feh paßt besser zu einer viereckigen Form, die mann nach 1400 nicht mehr antrifft. Feh ist grundsätzlich silbern und blau. Ob die blauen Felder aufrecht stehen oder gestürtzt sind ist ohne bedeutung. Wenn das Feh aus anderen Farben besteht, sagt man aus der und der Farbe "gefeht". Eine abweichende Anordnung der Pelzwerkstücke, wobei die abwechselnden Streifen umgedreht sind, ergibt "Gegenfeh". Eine seitliche verschiebung dieser abwechselnden streifen ergibt "gewellt-gefeht", das so selten ist, daß es mehr die Erfindung eines Theoretikers als eine realität sein dürfte. Schließlich sagt man "Pfahlfeh" wenn die Pelzstücke der gleichen Farbe genau untereinanderstehen. Im allgemeinen ordnet man die Pelzstücke in fünf oder sechs Streifen an. Bei sehr großen Anzahl der Streifen oder wenn die Pelzstücke sehr schmal sind, spricht man von "Kleinfeh". Sind es aber weniger als drei, ist es kein Feh mehr, sondern "Großfeh", wozu es auf französisch einen seltsamen Namen "beffroi" d.h. eigentlich Wachtturm gibt.
Bei einer Quadrierung, Schrägteilung oder einem Schildhaupt aus Feh oder Hermelin werden diese Pelzwerke dargestellt, als ob sie aus einem ganz mit Pelzwerk überzogenen Schild ausgeschnitten wären; die Balken, die Pfähle und im allgemeinen auch die Kreuze werden in gleicher Weise
behandelt, aber bei Schrägbalken, Sparren, Schrägkreuzen, Schräggittern und Ständerungen werden die Pelzstücke oder die Hermelinschwänzchen in der Richtung der Heroldstücke angeordnet.
Auf Schildrändern sind die Pelzstücke meistens parallel zum Schildrand herumlaufend ausgerichtet. Man schpricht dan auch von einem "Wolkenschildrand". Es kommt vor, daß die Fehstreifen "sparrenweise" oder "sturzsparrenweise" angeordnet sind
Bei dem sehr seltenen Naturfeh (Kürsch) wird Naturtreue angestrebt.
In der westeuropäischen Heraldik gibt es noch weitere zweifarbige Musterungen, die aber auf Stoffe zurückgehen dürften.
Gruß
PEER
