Eine Einführung in die Wappenkunde

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Christian Ader
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Eine Einführung in die Wappenkunde

Beitrag von Christian Ader » 24.10.2004, 02:17

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Die Helmzier
1. Helmdecke und Helmzier sind untrennbar miteinander verbunden.
2. Nahm ursprünglich gewünschte Figuren auf, die im Schild keinen Platz mehr hatten.
3. Häufig finden Verwendung: Straußenfedern, Büffelhörner, Geweihe, Hüte, aber auch aus leichten Materialien hergestellte Menschen-oder Tierrümpfe.
4. In der grafischen Gestaltung wird die Helmzier plastisch (mit Schatten) gezeichnet.

Der Helmwulst
1. Dient als Übergang zwischen Helmzier und Helmdecke und ist nicht vorgeschrieben.
2. In adeligen Wappen tritt an seine Stelle oft eine Laub-bzw. Rangkrone.

Die Helmdecken:
1. Entstand wohl als Hitzeisolierung für die Kreuzritterhelme und wurde in ihrer Darstellung immer weiter stilisiert.
2. Innen Metall, außen Farbe. Ist dies nicht so, muss es in der Wappenbeschreibung erwähnt werden.

Der Helm
1. Im bürgerlichen Wappen findet meistens der Stechhelm (14 Jhdt.) Verwendung, möglich ist aber auch ein Topf-oder Kübelhelm (13 Jhdt.).
2. Der Helm wird metallfarben und plastisch (mit Schatten) gezeichnet; andere Farbgebungen müssen gemeldet werden.
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Die Aussage, dass Spangenhelme adligen Wappen vorbehalten bleiben, lässt sich historisch nicht rechtfertigen.

Der Schild
1. Der Hauptbestandteil des Wappens soll als solcher stets zu erkennen sein.
2. Es enthält die Schildfiguren (Heroldsstücke oder "gemeine Figuren")
3. Der Schild und sein Inhalt wird nicht plastisch (ohne Schatten) dargestellt.
4. Folgende Abbildung zeigt wichtige Schildformen.
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heraldische Tinkturen (Metalle und Farben)
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Gold und Silber sind Metalle, Rot, Blau, Grün, Schwarz sind Farben.

Fünf Grundregeln der Farbgebung:
1. Es gibt KEINE Farbnuancen (blau ist blau: hellblau oder dunkelblau gibt es in der Heraldik nicht)
2. Farben können Wappen unterscheiden (ein sonst identisches Wappen in anderen Farben ist eigenständig)
3. Darstellungsregel: immer Farbe auf Metall oder umgekehrt, nur im Notfall Farbe auf Farbe oder Metall auf Metall.
4. Je weniger Tinkturen im Wappen, desto klarer (optimal: ein Metall und eine Farbe)
5. Tinkturen sind frei wählbar.Es gibt weitere Tinkturen, z.B. purpur, orange, sowie Pelzwerk (Hermelin, Feh, Kürsch).
Die Bezeichnung "Natur" meint die naturgetreue Darstellung einer Figur, In Gestalt und Tinktur realistisch! Dies geht von der Hautfarbe eines Menschen, bis hin zu einer realistisch gezeichneten Lilie, im Gegensatz zur heraldischen Lilie (siehe Heroldsbilder).

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In schwarz-weiss Darstellungen werden die Farben durch Schraffur angezeigt. Der Inhalt des Schildes - Schildteilungen oder Heroldsbilder (Heroldsstücke)
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eine kleine Auswahl an Schildteilungen
Früher reichten einfache geometrische Figuren in zwei Tinkturen um ein Wappen eindeutig zu machen. Heute ist einWappenentwurf mit nur einer Schildteilung nicht mehr möglich. Sie eignen sich jedoch gut zum kombinieren mit "gemeinen Figuren".

Der Inhalt des Schildes - Gemeine Figuren
"gemeine Figuren" sind Abbildungen aus dem natürlichen Umfeld (Menschen, Tiere, Pflanzen, Gegenstände, Bauwerke, Werkzeuge, Kosmos...) Die verwendeten Figuren sollten sich in die Zeit der Blüte der Heraldik (Gotik) einreihen lassen (keine modernen Dinge, wie Autos, Maschinen, Kugelschreiber...) Die verwendeten Figuren sind heraldisch stilisiert zu zeichnen. Hier einige Beispiele für Stilisierung.
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