Ebert - Wappen stiften
Moderatoren: Markus, Christian Ader
Re: Ebert - Wappen stiften
Ich würde die Fassung
"In AAA ein BBB Eberlöwe, bis zur Leiste ein Eber, darunter ein Löwe"
bevorzugen. Die gewöhnliche Stellung des jeweiligen Tiers ist gleich, und dann muß sie auch beim kombinierten Tier nicht gemeldet werden.
Für die Helmzier: "Ein BBB Eberkopf"
Was "wächst" ist nur zum Teil sichtbar, und das soll's ja gerade nicht sein....
Ich würde den griechischen Eber schlicht Kapróleon nennen, auch wann das analoge Chamäleon bei den Griechen den Akzent auf dem "e" hat... Aber der griechische Kapróleon spricht nicht zu uns, im Gegensatze zum Eberlöwen...
"In AAA ein BBB Eberlöwe, bis zur Leiste ein Eber, darunter ein Löwe"
bevorzugen. Die gewöhnliche Stellung des jeweiligen Tiers ist gleich, und dann muß sie auch beim kombinierten Tier nicht gemeldet werden.
Für die Helmzier: "Ein BBB Eberkopf"
Was "wächst" ist nur zum Teil sichtbar, und das soll's ja gerade nicht sein....
Ich würde den griechischen Eber schlicht Kapróleon nennen, auch wann das analoge Chamäleon bei den Griechen den Akzent auf dem "e" hat... Aber der griechische Kapróleon spricht nicht zu uns, im Gegensatze zum Eberlöwen...
Ne suy plus vil que les aultres
jochen
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Re: Ebert - Wappen stiften
Ich möchte keine anatomische Haarspalterei betreiben, aber liegen die Leisten nicht zu tief? Also wenn der Eberlöwe bis zu den Leisten ein Eber ist, dann ist der gesamte Oberkörper, einschliesslich Unterbauch ein Eber, bzw. der Löwenteil beginnt dann erst mit den Hinterbeinen.
Ich würde anatomische Begriffe vermeiden und einfach von "vorderer Hälfte" und "hinterer Hälfte" sprechen. Der jeweilige Künstler wird dann eine ansprechende Teilung vornehmen.
Beste Grüsse
Dirk
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Re: Ebert - Wappen stiften
Die Farbe der Bewehrung und des Borstenkammes würde ich im Schild und in der Helmzier auch noch angeben.
VG
VG
Re: Ebert - Wappen stiften
Oder statt "Leiste" lieber "Lende", das ist weniger scharf und klingt so schön altertümlich....Tejas552 hat geschrieben: ↑03.06.2022, 08:30...
Ich möchte keine anatomische Haarspalterei betreiben, aber liegen die Leisten nicht zu tief? Also wenn der Eberlöwe bis zu den Leisten ein Eber ist, dann ist der gesamte Oberkörper, einschliesslich Unterbauch ein Eber, bzw. der Löwenteil beginnt dann erst mit den Hinterbeinen.
....
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jochen
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Re: Ebert - Wappen stiften
Um Missverständnisse zu vermeiden, könnte man es evtl. auch so formulieren:
In Blau ein rotbezungter, goldenbewehrter silberner Eberlöwe mit goldenem Nackenkamm, oberhalb Eber, unterhalb Löwe.
Re: Ebert - Wappen stiften
Vorrang sollte immer die Eindeutigkeit haben vor der Schönheit der heraldischen Sprache.
Im Prinzip sollte aus der Beschreibung das Wappen eindeutig hervorgehen.
„dieser oberhalb Eber, unterhalb Löwe.“
Vielleicht schöner:
„In Blau ein rotbezungter, goldenbewehrter silberner Eberlöwe, oberhalb Eber mit goldenem Nackenkamm, unterhalb Löwe.“
Hinter dem Begriff Eberlöwe findet sich sozusagen die Erklärung, was der Eberlöwe ist. Das Bindewort „dieser“ oder „nämlich“ kann man in der Kurzsprache ggf. weglassen.
Im Prinzip sollte aus der Beschreibung das Wappen eindeutig hervorgehen.
„dieser oberhalb Eber, unterhalb Löwe.“
Vielleicht schöner:
„In Blau ein rotbezungter, goldenbewehrter silberner Eberlöwe, oberhalb Eber mit goldenem Nackenkamm, unterhalb Löwe.“
Hinter dem Begriff Eberlöwe findet sich sozusagen die Erklärung, was der Eberlöwe ist. Das Bindewort „dieser“ oder „nämlich“ kann man in der Kurzsprache ggf. weglassen.
Re: Ebert - Wappen stiften
Vielleicht so?
"Eber-Löwe*, bestehend aus dem Vorderleib eines Ebers und dem Hinterleib eines Löwen"
* Habe mal einen professionellen Editor gefragt: Da das Wort "Eberlöwe" in der deutschen Sprache nicht vorkommt und keine allgemein anerkannte Bedeutung hat (anders als Eisbär (der auch nicht zur Hälfte aus Eis besteht) oder Mistkäfer (der nicht zur Hälfte aus Mist besteht) würde er es mit Bindestrich schreiben. Anderenfalls könnte der Begriff als besondere Löwenart wie "Wüstenlöwe" oder Tierart wie "Ameisenlöwe**" aufgefasst werden. (Editoren sind Haarspalter vom Dienst - ich weiss)
** Der Ameisenlöwe besteht nicht je zur Hälfte aus Ameise und Löwe, sondern es handelt sich um ein Ameisen jagendes Insekt.
"Eber-Löwe*, bestehend aus dem Vorderleib eines Ebers und dem Hinterleib eines Löwen"
* Habe mal einen professionellen Editor gefragt: Da das Wort "Eberlöwe" in der deutschen Sprache nicht vorkommt und keine allgemein anerkannte Bedeutung hat (anders als Eisbär (der auch nicht zur Hälfte aus Eis besteht) oder Mistkäfer (der nicht zur Hälfte aus Mist besteht) würde er es mit Bindestrich schreiben. Anderenfalls könnte der Begriff als besondere Löwenart wie "Wüstenlöwe" oder Tierart wie "Ameisenlöwe**" aufgefasst werden. (Editoren sind Haarspalter vom Dienst - ich weiss)
** Der Ameisenlöwe besteht nicht je zur Hälfte aus Ameise und Löwe, sondern es handelt sich um ein Ameisen jagendes Insekt.
Beste Grüsse
Dirk
Dirk
Re: Ebert - Wappen stiften
Wie ist, "Ein Eber mit dem Hinterleib eines Löwen"? Das wäre am kürzesten.
Re: Ebert - Wappen stiften
Yep, das deckt sich mit den Schreibweisen, die die Wappenbilderordnung des Herold (Verein) für Zusammensetzungen aus Löwe und einem Tier häufig benutzt (Krebs-Löwe, Adler-Löwe, Strauß-Löwe ... et cetera).Tejas552 hat geschrieben: ↑04.06.2022, 16:34* Habe mal einen professionellen Editor gefragt: Da das Wort "Eberlöwe" in der deutschen Sprache nicht vorkommt und keine allgemein anerkannte Bedeutung hat (anders als Eisbär (der auch nicht zur Hälfte aus Eis besteht) oder Mistkäfer (der nicht zur Hälfte aus Mist besteht) würde er es mit Bindestrich schreiben. (..)
Aber: In der heraldischen Praxis (sprich in Wappenbeschreibungen und in der heraldischen Literatur neben der Wappenbilderordnung) setzen sich die Bindestrich-Varianten gemeinhin eher nicht durch. Scheint, als ob man in der praktischen Heraldik die kürzeren Schreibweisen ohne Bindestrich bevorzugt.
Dass das Wort "Eberlöwe" (ohne Bindestrich) außerhalb der Heraldik in der deutschen Sprache nicht vorkommt, stimmt übrigens in dieser Absolutheit nicht. Tatsächlich kann man es nach einer kurzen Stichprobe im Internet mindestens auf drei verschiedenen Seiten finden ... und wenn man genügend Zeit und Muße hat, findet man mit Sicherheit noch weitere Treffer. Die Kombination der Ausdrücke "Eber" und "Löwe" ist wohl unüblich, aber nicht so außergewöhnlich, dass man sie in der deutschen Umgangssprache oder im Dialekt nicht (?) verwenden würde.
1001 Grüße
Re: Ebert - Wappen stiften
Eberlöwe ist eine okkasionelle Bildung, d.h. beide Bestandteile der Komposition (eigentlich des Kompositums) sind verständlich und der Sinn der neuen Bildung ergibt sich aus den Bedeutungen der beiden zusammengesetzten Bestandteile. Aus linguistischer Sicht kann Eberlöwe sowohl mit Bindestrich als auch ohne geschrieben werden.
Re: Ebert - Wappen stiften
Um Fehldeutungen zu vermeiden könnte man vielleicht auch folgendes schreiben:RME hat geschrieben: ↑04.06.2022, 18:02Eberlöwe ist eine okkasionelle Bildung, d.h. beide Bestandteile der Komposition (eigentlich des Kompositums) sind verständlich und der Sinn der neuen Bildung ergibt sich aus den Bedeutungen der beiden zusammengesetzten Bestandteile. Aus linguistischer Sicht kann Eberlöwe sowohl mit Bindestrich als auch ohne geschrieben werden.
"Ein Mischwesen, je zur Hälfte bestehend aus einem Ebervorderteil und einem Löwenhinterteil".
Ich denke damit wäre die Figur unmissverständlich beschrieben.
Zuletzt geändert von Tejas552 am 06.06.2022, 09:56, insgesamt 1-mal geändert.
Beste Grüsse
Dirk
Dirk
Re: Ebert - Wappen stiften
Mein Google findet neben HIN nur diese Seite unten auf der das Wort "Eberlöwe" vorkommt. Dort wird es aber in einem mir nicht verständlichen Zusammenhang verwendet.
https://uofa.ru/de/harakteristika-muzhc ... v-zodiaka/
Beste Grüsse
Dirk
Dirk
Re: Ebert - Wappen stiften
Ja, Google ist aber nur eine Suchmaschine unter Dutzenden ... und dann auch noch eine, die die Suchergebnisse nach der internen Google-Relevanzgewichtung Dir vorlegt und je nach IP, Standort des Benutzers, ausgewählte Sprache etc. andere Ergebnisse präsentiert ... Das Internet ist viel mehr, als nur Google-Suchergebnisse ... einfach mal ohne Google im Internet oder Darknet suchen ...
1001 Grüße
Re: Ebert - Wappen stiften
Momentan arbeite ich an der Devise.
Nach langem Nachdenken (parallel zu Wappenentwicklung) bin ich auf "Durch Fleiß erhalte, was du durch Gottesfurcht erhalten" gekommen.
Discplina obtine quod obtigit pietate
Das Wortspiel obtine quod obtigit, also "erhalte (bewahre), was du erhalten (bekommen)" gefällt mir sehr gut.
Ich könnte mir ein dreiteiliges Spruchband vorstellen, bei dem die beiden "Werte" disciplina (Fleiß, Disziplin) und "pietas" (Gottesfurcht) jeweils auf den äußeren Bandenden liegen.
Etwa so:
Gibt es irgendwelche Tipps oder Hinweise ästhetisch-gestalterischer oder sprachlicher Natur zu dieser?
Nach langem Nachdenken (parallel zu Wappenentwicklung) bin ich auf "Durch Fleiß erhalte, was du durch Gottesfurcht erhalten" gekommen.
Discplina obtine quod obtigit pietate
Das Wortspiel obtine quod obtigit, also "erhalte (bewahre), was du erhalten (bekommen)" gefällt mir sehr gut.
Ich könnte mir ein dreiteiliges Spruchband vorstellen, bei dem die beiden "Werte" disciplina (Fleiß, Disziplin) und "pietas" (Gottesfurcht) jeweils auf den äußeren Bandenden liegen.
Etwa so:
Gibt es irgendwelche Tipps oder Hinweise ästhetisch-gestalterischer oder sprachlicher Natur zu dieser?