Erstellen eines Familienwappens "Schug"

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Marcus
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Re: Erstellen eines Familienwappens "Schug"

Beitrag von Marcus » 02.05.2020, 08:18

Guten Morgen,

ich muss sagen das mir dieses Wappen wirklich sehr gut gefällt! So hatte ich die Kombination von Speer und Stern noch nie vor meinem gedanklichen Auge.
Auch diese Möglichkeit werden wir mit in die engere Auswahl nehmen.

Nur noch einmal zu dem Einwand unharmonisch:
Ich verstehe was sie beide damit meinen, aber bei einer Schrägteilung (in welcher Form auch immer) habe ich ja nie Symmetrie. Öfter taucht die "erhöhte Schrägteilung" auf (Wappen Bosnien oder andere). Dabei gewinne ich ggf.einfach mehr Raum für die detailreichere Figur.

Zu meiner Überlegung betreffend der Schrägteilung kam ich über das Wappen der Gemeinde "Alsbach-Hähnlein", welches in der Grundform ähnlich aufgebaut ist und auf mich sehr stimmig wirkt. Schauen Sie es sich doch bitte mal an und sagen Sie wie es Ihnen zusagt.

Aber den Aufriss mit zwei Speeren und zwei Sternen finde ich wirklich große Klasse und sehr gelungen! Jetzt gilt es nur noch zu klären, ob die Familie ohne den Uhu im Schildbild, der sich fast schon manifestiert hat, leben kann.

Die Entscheidung wird nicht leichter :-)
Zuletzt geändert von Marcus am 02.05.2020, 11:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Rheinländer_
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Re: Erstellen eines Familienwappens "Schug"

Beitrag von Rheinländer_ » 02.05.2020, 09:15

Ich finde den von Robert zuletzt gemachten Entwurf sehr ansprechend. Wie bereits irgendwo mal geschrieben, finde ich die Idee die Eule als Helmzier zu verwenden, als einen sehr guten Kompromiss, zumal zwei Elemente im Schild reichen und die Eule dennoch nicht verloren geht. Auch wenn der ein oder andere eher das Schildbild in der Helmzier Wiedersehen möchte, wäre das doch ein Recht ordentliches Wappen. Auf die Lose Ansammlung von Objekten im Schild würde ich versuchen zu verzichten...meiner bescheidenen Meinung nach....

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Marcus
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Re: Erstellen eines Familienwappens "Schug"

Beitrag von Marcus » 02.05.2020, 09:29

Ich halte den Entwurf, wie bereits gesagt, ebenfalls für sehr gelungen! Und keine in diesem Forum getätigte Meinung ist bescheiden, sie helfen mir alle sehr weiter!
Vielen Dank dafür!

Das bei diesem Entwurf kein redendes Wappen (auch wenn die Herleitung "Schug-Schuhu" nicht auf den ersten Blick deutlich wird) die Familie repräsentiert wäre nicht weiter tragisch, oder?
Welche Voraussetzungen gelten für die Helmzier? Sind Schildhalter üblich und könnten sie ebenfalls eingetragen werden?

Grüße,

Marcus
Zuletzt geändert von Marcus am 02.05.2020, 09:34, insgesamt 1-mal geändert.

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Rheinländer_
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Re: Erstellen eines Familienwappens "Schug"

Beitrag von Rheinländer_ » 02.05.2020, 09:34

Vielleicht als kleiner Nachtrag noch eine kleine Idee... In blau oder rot ein silberner (Eulen-)Fang, rot bewährt, der halt den (silbernen oder goldenen) Speer hält. Der Stern in die Helmzier. Zwar ist der Fang ansich nicht als Fang einer Eule zu erkennen, aber das könnte man ja bei der Wappenbeschreibung aufnehmen. Allerdings weiß ich nicht, ob das machbar bzw. anerkannt werden kann...

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Marcus
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Re: Erstellen eines Familienwappens "Schug"

Beitrag von Marcus » 02.05.2020, 09:47

Ich hatte ja zu Beginn auch die Idee nur einen Flügel zu verwenden, aber auch dieser ist ja nicht spezifisch eulentypisch.
Nochmals zu meinen Fragen:
Welche Voraussetzungen gelten für die Helmzier und sind Schildhalter üblich bzw. wären sie auch eintragungsfähig?

Vielen Dank im Voraus!

Marcus

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Berlingo
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Re: Erstellen eines Familienwappens "Schug"

Beitrag von Berlingo » 02.05.2020, 10:33

Marcus hat geschrieben:
02.05.2020, 08:18
Zu meiner Überlegung betreffend der Schrägteilung kam ich über das Wappen der Gemeinde "Alsbach-Hähnlein", welches in der Grundform ähnlich aufgebaut ist und auf mich sehr stimmig wirkt. Schauen Sie es sich doch bitte mal an und sagen Sie wie es Ihnen zusagt.
Wappen Alsbach-Hähnlein
Bild

Der Schild wirkt eher "stimmig", weil hier nicht 3 Hauptfiguren zusammenhanglos aufeinander treffen, sondern eigentlich nur 2 (die Lilie und der Hahn). Und die Beiden "hängen" gewissermaßen zusammen, weil sie sich in einer gemeinsamen "Linie/Achse" und in annähernd gleich großen Flächen sozusagen schrägrechts gegenüberstehen; diese schrägrechte Anordnung wiederum korrespondiert mit dem Heroldsbild Schräglinksbalken (der, nebenbei gesagt, etwas Anderes ist, als eine Schräg[links]teilung) -- so dass die beiden Figuren und der Schräglinksbalken in einer Art "Andreaskreuz-Anordnung/Form" ein gemeinsames Ganzes bilden.

Die beiden kleinen Sterne fallen nicht wirklich ins Gewicht, weil sie die Lilie als Nebenfiguren nur begleiten und im Grunde dazu dienen, die "einfache" Figur Lilie derart zu unterstützen, dass der Raum in Feld 1 in etwa so "ausgefüllt" wirkt, wie der Raum in Feld 2 durch die "komplexe" Figur Hahn ausgefüllt wirkt.

Fazit: Im Wappen Alsbach-Hähnlein wirken mehrere Symmetrien:
2 Achsen (schrägrechts-schräglinks)
2 in etwa gleich große Flächen (nicht eine größere und eine kleinere), die harmonisch durch ein Heroldsbild voneinander abgegrenzt sind
2 Hauptfiguren (nicht 3)
2 Nebenfiguren, die helfen, im oberen Feld den Raum zu füllen
...

Ich hoffe, mich verständlich ausgedrückt zu haben, warum die Figuren im Wappen Alsbach-Hähnlein auf mich (rein subjektiv) eher "zusammenhängend" wirken als die Figurenanordnung Uhu-Speer-Stern im obigen Entwurf.

1001 Grüße

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Berlingo
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Re: Erstellen eines Familienwappens "Schug"

Beitrag von Berlingo » 02.05.2020, 10:50

Marcus hat geschrieben:
02.05.2020, 09:47
(..) sind Schildhalter üblich bzw. wären sie auch eintragungsfähig?
Marcus
Schildhalter werden in den aktuellen, deutschsprachig-geprägten Wappenrollen bei einem bürgerliches Vollwappen gewöhnlich nicht dokumentiert oder registriert (vereinzelte Ausnahmen nicht ausgeschlossen). Sie gehören zu den "Pracht- oder Prunkstücken", die gewöhnlich nicht wesentlich für ein Wappen sind.

Es hindert Sie niemand daran, wenn das Vollwappen ohne Schildhalter erst mal registriert ist, es mit Schildhaltern darzustellen.

Es hindert sie auch niemand daran, Ihr Wappen nicht zu registrieren und es stets mit Schildhaltern zu führen.

Siehe
https://www.heraldik-wiki.de/wiki/Schildhalter

1001 Grüße

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Re: Erstellen eines Familienwappens "Schug"

Beitrag von Marcus » 02.05.2020, 10:53

Sehr interessant und ja, auch verständlich. Heraldik ist eben auch eine Wissenschaft...

Gruß Marcus

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Re: Erstellen eines Familienwappens "Schug"

Beitrag von Gerd » 02.05.2020, 18:51

Ich habe auch noch ein wenig ohne Uhu "gespielt":

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Mit besten Grüssen
Gerd
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Re: Erstellen eines Familienwappens "Schug"

Beitrag von Marcus » 02.05.2020, 20:32

Das hat definitiv auch etwas!
Ihr macht es mir mit so vielen guten Ideen nicht einfacher... :-)

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Re: Erstellen eines Familienwappens "Schug"

Beitrag von Berlingo » 02.05.2020, 21:21

Gerd H. hat geschrieben:
02.05.2020, 18:51
Ich habe auch noch ein wenig ohne Uhu "gespielt":

Bild
@Gerd
Erinnert an das Wappen der Familie Heer ... :wink: :wink: :wink:

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Re: Erstellen eines Familienwappens "Schug"

Beitrag von Gerd » 02.05.2020, 21:31

Berlingo hat geschrieben:
02.05.2020, 21:21

@Gerd
Erinnert an das Wappen der Familie Heer ... :wink: :wink: :wink:
Ich hatte da eher das Wappen von Teising im Kopf nur abgeändert. :wink:
Bild

Aber das von Dir gezeigte hat auch eine gewisse Ähnlichkeit. :wink:
Mit besten Grüssen
Gerd
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Re: Erstellen eines Familienwappens "Schug"

Beitrag von Marcus » 03.05.2020, 09:54

Guten Morgen,
ich bin am überlegen nochmal eine weitere Variante zu versuchen.
Das Schildbild von Robert K. (Schrägteilung blau silber, oben und unten jeweils mit Speer und Stern in verwechselten Farben) bleibt, das hat es uns wirklich angetan.
Dieses jedoch etwas weiter nach oben verschieben, sodass der Schildfuss (etwa ein Drittel der Gesamthöhe) frei bleibt.
Hierin dann ein schreitender geflügelter Löwe (auch blau auf silber?)!
Dieser symbolisiert für uns dann die Verbindung des Löwen (Hessen) und Uhus.
(Als Beispiel im Aufbau möchte ich das Wappen von Marko Semren, Kirchenheraldik, gefunden im Netz, anführen.)
Eine Idee... was meinen Sie?


Gruß Marcus
Zuletzt geändert von Marcus am 04.05.2020, 08:10, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Erstellen eines Familienwappens "Schug"

Beitrag von Berlingo » 03.05.2020, 11:28

Marcus hat geschrieben:
03.05.2020, 09:54
Guten Morgen,
ich bin am überlegen nochmal eine weitere Variante zu versuchen.ä
Das Schildbild von Robert K. (Schrägteilung blau silber, oben und unten jeweils mit Speer und Stern in verwechselten Farben) bleibt, das hat es uns wirklich angetan.
:D Yep. Das Wappenbild ist gelungen! Kann man sofort nehmen. Die Speere in der Reinzeichnung noch etwas raumfüllender -- und alles ist gut.
Marcus hat geschrieben:
03.05.2020, 09:54
(..) Dieses jedoch etwas weiter nach oben verschieben, sodass der Schildfuss (etwa ein Drittel der Gesamthöhe) frei bleibt. Hierin dann ein schreitender geflügelter Löwe (auch blau auf silber?)!
Dieser symbolisiert für uns dann die Verbindung des Löwen (Hessen) und Uhus.
(Als Beispiel im Aufbau möchte ich das Wappen von Marko Semren, Kirchenheraldik, gefunden im Netz, anführen.) Eine Idee... was meinen Sie? Gruß Marcus
:roll:
Es läuft leider immer wieder in dieselbe Richtung: Das Bestreben scheint zu sein,
immer mehr
und noch mehr
und noch mehr
...
in ein Wappen hineinzupacken. Gute Heraldik ist genau das Gegenteil. Weniger ist mehr -- wurde hier schon oft zitiert. Verzicht, Konzentration auf das Wesentliche, ein Betrachter sollte ein Wappenbild unmittelbar apperzipieren und nicht unklar und vage wahrnehmen oder sich im Einerlei von Wappenfiguren und Symboliken verlieren.

Das Wappen Marko_Semren https://de.wikipedia.org/wiki/Marko_Semren ist eher ein Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte! Ansichtkartenheraldik, unklar und vage. Wenn Sie einen Betrachter des Semren-Wappens nach ein paar Tagen fragen, was er gesehen hat, wird dieser es ihnen vermutlich nicht mehr sagen können. War da ein Löwe dabei? Oder eine Pegasus? Bäume oder ein Dreiberg? Keine Ahnung. Irgendwie floß da auch Blut ... oder?

Die Entscheidung bleibt bei Ihnen. Ich kann aufgrund der jahrelangen Praxiserfahrung leider nur darauf hinweisen, dass die Mehrzahl der Wappenstifter, die ein klares Schildbild stifteten, sich auch nach Jahrzehnten noch damit identifizieren konnten; dagegen stehen andere, die trotz Beratung und Hinweisen ihr Wappen mit viel Symbolik und Ansichtskartenheraldik "voll stopften". Teilweise verloren letztere schnell das Interesse an Ihrem Zeichen ... und hier und dort wurde schon der Wunsch an mich herangetragen, ob man ein "überfrachtetes" Wappen nicht noch mal gegen ein Anderes austauschen könnte ...

1001 Grüße

P. S.:
Um mal ein Beispiel zu zeigen: Die Familie Baeumer stiftete mal dieses Wappen:
http://www.gemeinschaft-wappenfuehrende ... .php?nr=14
Nur vier Jahre später war der Wunsch da, eine Wappenfigur, die man zuviel des Guten in das Wappen hineingepackt hatte (eine Brezel) wieder zu entfernen. Heraus kam das aus heraldischer Sicht "angemessenere" Wappen:
http://www.gemeinschaft-wappenfuehrende ... php?nr=142

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Marcus
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Re: Erstellen eines Familienwappens "Schug"

Beitrag von Marcus » 03.05.2020, 11:44

Ich verstehe das, kann den angeführten Vergleich auch nachvollziehen. Wie gesagt, das Wappen Speere und Sterne mit Schrägteilung finden wir für uns wirklich perfekt! Es ist harmonisch, klar, beinhaltet die von uns gewünschten Symbole etc.
Zudem kann man es auch sehr gut als Wappenbanner darstellen oder als Flaggenbild.
Ich dachte, bei dem Beispiel des angeführten Wappens mit dem geflügelten Löwen, sind beide Bereiche des Schildes klar abgegrenzt, sodass eine "Vermischung oder Überfrachtung" ausbleibt und die Klarheit weiterhin besteht.
Um es nochmal zu sagen: Das Schildbild "Schrägteilung, zwei Speere, zwei Sterne in verwechselten Farben" ist für uns alleine schon absolut gelungen! Ein Dank nochmal an dieser Stelle an Robert K.
Man kann ja auch den Löwen als Helmzier verwenden, gegebenenfalls.

Gruß Marcus

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