"Wappensammlung" Kretschmer

Ihre Fragen zur Heraldik sind hier willkommen
Your questions concerning heraldry are welcome here

Moderatoren: Markus, Christian Ader

Antworten
SusanneVonG
Mitglied
Beiträge: 10
Registriert: 08.03.2020, 08:28

"Wappensammlung" Kretschmer

Beitrag von SusanneVonG » 17.03.2020, 10:55

Hallo!
Ich möchte gerne ein Thema ansprechen, das zwar aus einem anderen Forum stammt, aber der Verfasser Robert K. ist auch hier aktiv.

Krätschmar von Stellzendorf (Nr. 4)
Die Familie stammt nicht aus Regensburg, sondern aus Prag.

Kretschmar (Krčmář) von Schenkenberg (Nr. 14)
Der Adel muß zws. 1592 u. 1595 an die Familie gekommen sein. Das Wappen wurde aber von Robert verm. falsch dargestellt. Das aus einem Stammbuch stammende Wappen von Daniels Vater Christoph wird beschrieben als: "Quergeteilter Schild, oben ein Mann mit Doppelbecher, unten drei goldene Schrägbalken auf schwarzem Grund" Ich habe es auch als Bild vorliegen:
Bild

Kretschmer (Nr. 17)
Die Familie stammt ursprünglich nicht aus Hirschberg, sondern aus Cunnersdorf

Kretschmer aus Neisse (Nr. 21)
Dazu habe ich ein nur mit 'Kretschmer v. Neiß' bezeichnetes Wappen, das ich aber dieser Familie zuordnen möchte:
Bild

Ich habe noch zwei "Kretschmer-Wappen", deren Besitzerfamilien ich leider nicht kenne.

Wappen Doktor Kreitzmacher
Bild

Wappen Kretschmer
Bild

Schließlich noch zur Familie Kretschmayer Edler v. Treuenfeld, dessen Wappen ich leider auch nicht kenne.
Josef Kretschmayer (seit 1841 Edler v. Treuenkampf), 1808/10 Kpt.Ltn. im k.k. IR Nugent, Nr. 30, in Lemberg (Galizien), 1814/19 Hpt., 1821 Major, 1827 in Pension, + Wien 7.5.1854, oo Juliane Schütz.
vermutl. Tochter: Juliane (Julie) K. E. v. T., *~1843/44, + Wels 10.12.1887, oo Kfm. Rosenauer.
Sohn: Josef K. E. v. T., Amtsschreiber: Steyersberg (1848), Amstetten (1854-1856), Gutenstein (1856-1859), *~1819, +~1860, ooI. Seitenstetten 4.9.1854 Juliane Schachner, *~1826, + Amstetten 6.9.1855, ooII. Waidhofen a.d. Ybss 5.2.1856, Cäcilie Friehs, Gastwirtin, *~1832, + Waidhofen 23.8.1908.
Kinder:
Totgeburt in Amstetten 29.8.1855.
Joseph Gottfried K. E. v. T., * Gutenstein 11.11.1856, + Gutenstein 11.11.1856.
Leopoldine K. E. v. T., * Gutenstein 7.10.1857, oo Waidhofen 4.4.1877 Josef Medic, Oberlehrer in Seitenstetten.

Die Familie sollte also bereits früh ausgestorben sein. Diese Cäcilie war bis zur ihrem Tod Gastwirtin in Waidhofen. Falls das Wappen doch nicht im Wiener Archiv feststellbar sein sollte, könnte es womöglich im Landesarchiv Niederösterreich oder ggf. im Stadtarchiv Waidhofen vorliegen.

Grüße
Susanne.

Benutzeravatar
Gerd
Mitglied
Beiträge: 2266
Registriert: 01.08.2013, 16:24
Wohnort: terra plisnensis
Kontaktdaten:

Re: "Wappensammlung" Kretschmer

Beitrag von Gerd » 17.03.2020, 11:40

Hallo Susanne,

zum Wappen Krečmár z Šenkenberka (auch Kreczmer, Kretschmar, Krčmář von Schenkenberg) ist die Zeichnung nach Angaben von mir. Die Beschreibung dazu ist aus "Českomoravská heraldika, část zvláštní, August Sedláček, Prag 1925, Seite 489.
Dort steht übersetzt: Das Wappen ist geteilt, oben im weißen Feld ein halber Mann mit Tatarenmantel (rot) und Spitzhut (rot), in der rechten Hand ein Doppelbecher und die linke in die Seite gestützt; unten 5 Streifen von rechts nach links unten, drei weiße und zwei rote, das Kleinod ist der halbe Mann wie im Schild.

Zu Kretschmayer Edler v. Treuenfeld habe ich einen Freund, den Genealogen Arno Georg Kerschbaumer aus Graz, mal angeschrieben, ob er eventuell in seinen Unterlagen das Wappen zur Familie hat.
Mit besten Grüssen
Gerd
Bild

Benutzeravatar
Gerd
Mitglied
Beiträge: 2266
Registriert: 01.08.2013, 16:24
Wohnort: terra plisnensis
Kontaktdaten:

Re: "Wappensammlung" Kretschmer

Beitrag von Gerd » 17.03.2020, 13:24

Gerd H. hat geschrieben:
17.03.2020, 11:40
Zu Kretschmayer Edler v. Treuenfeld habe ich einen Freund, den Genealogen Arno Georg Kerschbaumer aus Graz, mal angeschrieben, ob er eventuell in seinen Unterlagen das Wappen zur Familie hat.
Das Wappen ist ihm leider auch nicht bekannt. Die Erhebung in den österr. Adelsstand erfolgte mit allerhöchst unterzeichnetem Diplom am 8.6.1841 für den k.k. Major i.R. Joseph Kretschmayer mit "Edler v. Treukampf"; also nicht "v. Treuenfeld".
Gerd H. hat geschrieben:
17.03.2020, 11:40
.....Krečmár z Šenkenberka (auch Kreczmer, Kretschmar, Krčmář von Schenkenberg)......
Nach "Der Adel Böhmens, Mährens und Schlesiens", Adalbert Ritter Král v. Dobrá Voda, Prag 1904, Seite 128 war die Adelsstandserhebung für Daniel Krčmář, Direktor bei der Kammerbuchhaltung, im Jahr 1605.
Mit besten Grüssen
Gerd
Bild

Benutzeravatar
RobertK.
Mitglied
Beiträge: 586
Registriert: 01.08.2019, 10:32
Wohnort: OWL

Wappen mit dem Namensstamm Krčmář

Beitrag von RobertK. » 17.03.2020, 17:20

Hallo Susanne,

ich freue mich, dass Du Interesse an meiner kleinen Sammlung zu Wappen mit dem Namensstamm „Krčmář“ hast.

Zu Deinen Ergänzugen/Anmerkungen:
Nr. 4 Krätschmar von Stellzendorf
Die tatsächliche Herkunft liegt wohl im Dunklen. In einem Buch
(https://books.google.de/books?id=5I8699 ... &q&f=false) von 1594 wird der Futterschreiber Niclas Kretschmer im Zusammenhang mit dem seinerzeitigen Reichstag zu Regensburg erwähnt, also 12 Jahre bevor er (dann als kaiserlicher Futtermeister) zusammen mit seinem Bruder Georg in den rittermäßigen Adelsstand erhoben wurden. Dieses Dokument ist am 28.02.1606 in Prag ausgestellt worden; diese Ortsangabe lässt aber keinen Rückschluss auf den Herkunftsort von Niclas zu, es ist wohl eher wahrscheinlich, dass der Kaiser (Rudolf II.?) zu diesem Zeitpunkt in Prag verweilte.
Das Familienblatt Ns-33c (http://geneal.lemmel.at/Ns-33c.html) gibt einen groben Hinweis. Dort wird ein Hans Lemmel aus dem Raum Chemnitz erwähnt, welcher um 1629 die Tochter des Georg Kretzschmar von Stelzendorf (der Bruder von Niclas) geheiratet hat. Es käme also Sachsen als Herkunftsregion für diese Krätschmars in Frage.
Denkbar wäre natürlich auch, dass sie ursprünglich aus Stelzendorf, heute einem Ortsteil von Zeulenrod-Triebes in Thüringen, stammen.
Alles in allem bewegen wir uns in einem Zirkelschlag von ca. 50 km um Zwickau/Sachsen, diese Gegend dürfte also grob die Herkunftsregion darstellen.

Nr. 14 Kretschmar von Schenkenberg
Der Aufriss aus dem Stammbuch von Daniel, dem Sohn des Christophs, ist sehr interessant, im Grunde weicht nur die Tingierung ab. Nun haben wir zwei verschiedene Blasons für ein Wappen, wobei die Farbe „blau“ im Blason aus dem Stammbuch nicht erwähnt wird (?).
Für Daniel gibt es nun verschiedene Daten zur Standeserhebung: 1605 (Gerds Quelle) und 1592-95 (Deine Angabe).

Nr. 17 Kretschmer von Kretschmerhof
Der Spitzenahn Jakob kommt tatsächlich aus Kunnersdorf, damals eine kleine Gemeinde 3 km nordwestlich von Hirschberg. Kunnersdorf heißt heute Malinnik und gehört zu Jelenia Góra (ehem. Hirschberg).
Blason des Wappen von Jelenia Góra:
„In Silber auf grünem Dreiberg ein roter, schwarzgehufter stehender Zwölfender-Hirsch mit einem grün-goldenen stilisierten, dreiblättrigem Kleeblatt im Maul.“

Nr. 21 Kretschmer
Das von mir unter der Ordnungsnummer 21 gelistete Wappen wird so im Schlesischem Wappenbuch von 1938 gezeigt. Es gibt tatsächlich eine Ähnlichkeit mit dem von Dir gezeigten Wappen „Kretschmer v. Neiß“: Den Greif in der rechten Schildhälfte und in der Helmzier.
Bitte verrate mal, wo die die ganzen Aufrisse gefunden hast:-)

Beim Doktor Kreitzmacher bin ich mir nicht ganz sicher, ob sein Name wirklich vom Namensstamm Krčmář abgeleitet werden kann.

Zum Kretschmer-Wappen unter dem Doc K. hast Du keine weiteren Infos? Hier wäre zumindest die Quelle von Interesse.

Zum k.u.k. Major Kretschmayer von Treukampf habe ich viele Informationen zusammentragen können; ob er jemals ein Wappen geführt hat, weiß ich leider nicht, bislang habe ich jedenfalls keinen Hinweise dazu erhalten.

Meine Kernaussage im Beitrag aus dem Nachbarforum bleibt:
"Grundätzlich interessiert es mich, wie dieser Berufsname mit der Bedeutung „Schankwirt“ über die Jahrhundrte heraldisch umgesetzt wurde."

Beste Grüße
Robert

SusanneVonG
Mitglied
Beiträge: 10
Registriert: 08.03.2020, 08:28

Re: "Wappensammlung" Kretschmer

Beitrag von SusanneVonG » 18.03.2020, 18:38

Hallo Gerd, hallo Robert!

"Grundätzlich interessiert es mich, wie dieser Berufsname mit der Bedeutung „Schankwirt“ über die Jahrhundrte heraldisch umgesetzt wurde."
Sicher, es dreht sich in diesem Forum vor allem um Heraldik. Ich selbst kann leider nur etwas zur Geschichte und Genealogie beitragen.

Kretschmar (Krčmář) von Schenkenberg
Das von mir erwähnte Stammbuch wurde besprochen in: Josef Kallbrunner: Das Stammbuch des Isaak Pfändler. In: Archiv für Sippenforschung 11 (1934), S. 176–180, 208–211, hier S. 176. Darin hatte sich Christoph K. v. S. zws. 1595 u. 1615 eingetragen. Bekanntlich wurden diese Eintragungen in solche Stammbücher selbstverständlich von der jeweiligen Person selbst unterzeichnet, sei es von einem Herrn Meyer oder einem Herzog von Liegnitz. Ein zusätzliches Wappen hingegen u. ggf. ein größeres Gedicht mit feiner Schrift wurden oftmals von professionellen Malern hineingezeichnet. Weil der Wappeninhaber aber natürlich sein Wappen kannte, kommt diesen Stammbüchern eine hohe Glaubwürdigkeit zu, weshalb sie ja oftmals Grundlage einer Wappensammlung wurden.

Die von mir gezeigten "Bildchen" stammen aus der Wappensammlung des Christian Friedrich Paritius, ursprünglich Breslauer Stadtbibliothek, heute poln. Universitätsbibliothek Breslau, online.
Ich kann nicht sagen, ob Paritus ebenfalls das Pfändler'sche Stammbuch kannte oder ob es zwei verschiedene Eintragungen zur Familie K. v. Schenkenberg gab.
Jetzt könnte Gerd vielleicht angeben, wie glaubwürdig August Sedláček allg. ist u. welche Quellen er gewöhnlich benutzte.

Kommen wir zum Zeitpunkt der Nobilitierung. Gerd bezieht sich auf Král v. Dobrá Voda u. nennt dafür 1605. Dobrá Voda hat meines Wissen nichts selbst recherchiert, sondern nur andere Sekundärquellen gesammelt, hier ist es Anton Schimons Werk, der keinerlei Quellen angibt und dessen Angaben oftmals fehlerhaft sind. Hier erwarb Christoph Kretschmar von Schenkenberg für 700 Sch. meissen einen Weingarten in der [Prager] Kleinseite am 28. Februar 1602. Schließlich schrieb sich Daniel Kretschmar im Mai 1592 in die Martikel Altdorf ein, nannte sich dort als Redner 1. Klasse aber bereits 1595 Kretschmair á Schenkenberg / Bohemus (Heinrich Kunstmann: Die Nürnberger Universität Altdorf und Böhmen. Köln 1963, S. 205). Sowie 1599 ebenso an der Universität in Leipzig. Daher meine Angabe für den Zeitpkt. der Nobilitierung zws. 1592 u. 1595. Daniel Kretschmer v. Schenkenberg heiratete am 5.11.1604 in Leipzig Maria, Tochter des Sebastian Schilert (Herbert Koch: Hochzeits-Carmina der Universitätsbibliothek Jena. In: Archiv für Sippenforschung 15 (1938), S. 171 ff, 207 ff., 244 ff., hier S. 175).

Kretschmer von Kretschmerhof
Die Angaben zu diesem Jakob als Spitzenahn stammt aus einer Leichenpredigt. Tatsächlich läßt sich in Cunnersdorf bereits 1521 in einem Einnahmenverzeichnis der Stadtpfarrei Hirschberg ein Pancratius Kretschmer nachweisen. Die Stadtpfarre war als einzige in Schlesien dem heiligen Pancratius geweiht, weshalb dieser Bauer demnach selbst aus Cunnersdorf stammte, u. die Familie bereits mindestens eine Generation früher, also in jedem Fall vor 1500, dort ansässig war (Hermann Hoffmann: Stanislaus Sauers Hirschberger Pfarrbuch von 1521 (Zur schlesischen Kirchengeschichte 37). Breslau 1939, S. 9).

Dr. Kreitzmacher
Kretschmer ist die slawische Bezeichnung für den Betreiber eines Kretschams, also einer Wirtschaft, einer Schenke usw. u. entspricht unserem Wirt oder Krüger. Dieses Kretschmer variiert aber ungeheuer von Kretschmar, Kretzmann und auch Kretschmayer usw. Und von daher halte ich Kreitzmacher nicht so weit entfernt von Kretzmayer. Aber Namenskunde ist sowieso eine Sache für sich.

Kretschmayer von Treukampf
Danke, Gerd, da habe ich an einer Stelle versehentlich Treuenfeld bzw. Treuenkampf, statt Treukampf geschrieben.

Krätschmar von Stellzendorf
Robert, Du gibst in Deiner Tabelle Regensburg als Herkunftsort an, beziehst Dich dabei auf den Hofstaat, der damals dort am Reichstag teilnahm - siehe eben hier. Niclas stammt also nicht von dort, sondern reiste nach dort an, und zwar zusammen mit dem Dt. Kaiser Rudolf II. Der regierte aber von Prag aus. Also kam der Niclas zumindest 1594 aus Prag.

Der von Dir angegebene 2. Hinweis führt Dich dann meiner Meinung nach völlig in die falsche Richtung. Bezug ist hier, unten: "8.3.1637 kaufte Hans Lemmel zum Höckericht eine Brandstatt von seiner Schwiegermutter der George Kretzschmarin von Stelzendorf. Gemeint ist ein heutiger Stadtteil von Chemnitz, siehe OV-Sachsen. Dieses Höckericht und das genannte Stelzendorf lagen quasi nebeneinander. Somit ist hier keine Frau von Stelzendorf gemeint, sonder eine Frau aus Stelzendorf. Wenn Du ein Ancestry-Abo hast, kannst Du direkt nachsehen, sonst der Hinweis: Ein Jakob Kretzschman von Stelzendorf heiratete am 5. Mai 1599 [KB Neukirchen, bei Chemnitz]. Es waren dies aber nicht die Eigentümer des Ortes.

Oskar Freiherr v. Mitis hatte sich im Monatsblatt Adler (6. Bd. Nr 49 in 1910) Nr. 349, S. 409-415, über "Die diplommässige Verleihung der Ortsnamenprädikate an den niederen Reichsadel im 16. u.17. Jhd." ausgelassen. Demnach war ein Bezug zu einem tatsächlich vorhandenen Ort unter Karl V. (bis 1556) gegeben. Danach, sicher aber zum Ende des 16. Jhd. längst nicht mehr. Es waren jetzt nur noch einfache Phantasienamen nicht existierender Orte. Im 17. Jhd. kam die Phase der Wiederholung des eigenen Familiennamens auf wie etwa Grenzig von Grenzing, Milhardt von Milharditz, Walchowsky von Walchenheim usw. Damit war der frühere Ortsbezug völlig verloren und es erschienen dabei auch Phantasienamen mit einem Verweis auf die besonderen Verdienste der Familie wie etwa Bidenbach von Treuenfels, Jakobi von Ehrenkron usw.

Niclas starb am 2. Juni 1612 in Prag.

Grüße
Susanne.

Benutzeravatar
Gerd
Mitglied
Beiträge: 2266
Registriert: 01.08.2013, 16:24
Wohnort: terra plisnensis
Kontaktdaten:

Re: "Wappensammlung" Kretschmer

Beitrag von Gerd » 18.03.2020, 19:43

Hallo Susanne,

danke für Deine Quelleninformationen!

Zu den Angaben von Král und Šimon muss ich Dir zustimmen. Die sind nicht immer korrekt.

Bei den Angaben von A. Sedláček muss ich sagen, dass er das in der Regel gut recherchiert hat. Er gibt hier als Quelle "Památky archeologické a místopisné", Martin Kolář, Teil 8, Prag 1868, Seite 617 an.
M.Kolář gibt dort an das Kaiser Rudolf II. Wappen und Prädikat verliehen hat ohne Angabe zum Datum. Das Wappen wird dort so beschrieben wie bei A. Sedláček. Nach M. Kolář liegt das Konvolut in der Reichskanzlei.
Mit besten Grüssen
Gerd
Bild

Benutzeravatar
RobertK.
Mitglied
Beiträge: 586
Registriert: 01.08.2019, 10:32
Wohnort: OWL

Re: "Wappensammlung" Kretschmer

Beitrag von RobertK. » 18.03.2020, 20:09

Hallo Susanne,

immer wieder lassen sich unbekannte Wappen oder die Zuordnung eines Wappens zu einer Familie eben nur über den Weg "Genealogie+Geschichte" herausbekommen.

Du sagst:
"Sicher, es dreht sich in diesem Forum vor allem um Heraldik. Ich selbst kann leider nur etwas zur Geschichte und Genealogie beitragen."

Ich empfinde Deine Ausführungen als Bereicherung und freue mich, dass Du dieses Wissen mit uns teilst!

Beste Grüße
Robert

SusanneVonG
Mitglied
Beiträge: 10
Registriert: 08.03.2020, 08:28

Re: "Wappensammlung" Kretschmer

Beitrag von SusanneVonG » 19.03.2020, 08:48

Hallo Gerd,

vielen Dank für Deine Einschätzung zum Sedláček (dessen Quelle). Damit bleibt die 'richtige' Farbbeschreibung vorerst ungeklärt.

Noch zu den beiden Wappen ohne Familienzuordnung; also diesem Doktor Kreitzmacher und den Kretschmer mit dem goldenen Löwen (?) im Wappen. Ich versuche seit etlichen Jahren, die Familien ausfindig zu machen, aber auch Recherchen vor Ort in Breslau brachten mich da keinen Schritt weiter. Es kann sich ja nur um jemand aus Böhmen, Schlesien und vielleicht noch Oberlausitz handeln. Für jeden zielführenden Hinweis dazu wäre ich sehr dankbar.

Grüße
Susanne.

Benutzeravatar
RobertK.
Mitglied
Beiträge: 586
Registriert: 01.08.2019, 10:32
Wohnort: OWL

Re: "Wappensammlung" Kretschmer

Beitrag von RobertK. » 21.03.2020, 15:16

Hallo in die Runde,

ich habe mir die von Susanne gezeigten Wappen noch einmal genau angesehen.
Wäre bei diesem Wappen "Kretschmar von Schenkenberg" nicht eigentlich davon auszugehen, dass die Decken die Farben und Metalle aus dem Schild aufnehmen, in etwa so:
Bild

Die andere Frage stelle ich bzgl. des Löwen im Kretschmer-Familie unbekannt-Wappen.
Das der Löwe aus dem Maul Feuer speit kann ich ja noch verstehen, was aber spielt sich bitte im hinteren Bereich ab? (Vorschaubild, bitte anklicken)
Bild

Ernsthafte Vorschläge zum Blason bitte als Antwort hier schreiben.

Beste Grüße
Robert

Benutzeravatar
Gerd
Mitglied
Beiträge: 2266
Registriert: 01.08.2013, 16:24
Wohnort: terra plisnensis
Kontaktdaten:

Re: "Wappensammlung" Kretschmer

Beitrag von Gerd » 21.03.2020, 15:37

Hallo Robert,

bei den Decken ist das zwar meist so aber es gibt auch Abweichungen davon.

Bei dem Tier würde ich auf einen Panther tippen. Der speit zwar meist nur Flammen aus dem Maul, die können aber auch aus allen anderen Körperöffnungen kommen.
Mit besten Grüssen
Gerd
Bild

Benutzeravatar
RobertK.
Mitglied
Beiträge: 586
Registriert: 01.08.2019, 10:32
Wohnort: OWL

Re: "Wappensammlung" Kretschmer

Beitrag von RobertK. » 01.12.2020, 20:30

Hallo in die Runde,

dank Gerds diverser Ergänzungen i.S. „Hofadelsakten“ habe ich noch einmal nach dem Wappen des Majors Josef Kretschmayer „Edler von Treukampf“ gesucht...und nun gefunden:
https://www.archivinformationssystem.at ... ID=4320081

Wer traut sich zu, dieses Wappen zu blasonieren?

Beste Grüße
Robert

Benutzeravatar
Berlingo
Mitglied
Beiträge: 607
Registriert: 21.04.2007, 13:06

Re: "Wappensammlung" Kretschmer

Beitrag von Berlingo » 01.12.2020, 20:41

Gerd H. hat geschrieben:
21.03.2020, 15:37
Bei dem Tier würde ich auf einen Panther tippen. Der speit zwar meist nur Flammen aus dem Maul, die können aber auch aus allen anderen Körperöffnungen kommen.
So zum Beispiel:

Bild

Benutzeravatar
Gerd
Mitglied
Beiträge: 2266
Registriert: 01.08.2013, 16:24
Wohnort: terra plisnensis
Kontaktdaten:

Re: "Wappensammlung" Kretschmer

Beitrag von Gerd » 02.12.2020, 13:05

RobertK. hat geschrieben:
01.12.2020, 20:30
Wer traut sich zu, dieses Wappen zu blasonieren?
Hallo Robert,

im Konvolut sind zwei Wappenzeichnungen mit unterschiedlicher Tingierung. Welches nun das letztendlich verliehene ist kann man daraus nicht erkennen. Ich würde ja sagen Nr. 2 ist das verliehene Wappen, bin mir aber nicht sicher.
Ich versuche es mal, wobei ich nun nicht weis was dann wirklich im Text steht.

Im halb gespaltenen und geteilten Schild in 1) in Silber auf grünem Boden drei natürliche Bäume (Pappeln?), in 2) in Rot auf grünem Dreiberg ein silberner rot-bewehrter Kranich, mit dem rechten Fuss ein golden-begrifftes blankes Schwert nach oben haltend, in 3) in Schwarz rechts auf grünem Boden eine links gewendete goldene abgeprotzte Kanone und links auf silbernem Fluss ein Boot, zwischen zwei rudernden ein stehender Geharnischter sein Schwert mit der rechten empor streckend, im linken Obereck eine nach links gewendete silberne Mondsichel.
Auf dem gekrönten Helm mit rechts rot-silbernen und links grün-silbernen Decken drei Straußenfedern (rot-silber-blau).
Mit besten Grüssen
Gerd
Bild

Benutzeravatar
RobertK.
Mitglied
Beiträge: 586
Registriert: 01.08.2019, 10:32
Wohnort: OWL

Re: "Wappensammlung" Kretschmer

Beitrag von RobertK. » 02.12.2020, 14:46

Hallo Gerd,

vielen Dank für Deinen Blason. Ich denke auch, dass das endgültige Wappen das halb gespalten und geteilte ist, die Szene mit der Kanone und dem Boot ist so jedenfalls stimmiger.

Beste Grüße
Robert

Antworten