Was Gerd erstellt hat, ist zum einen nicht direkt ein Buchstabe. Es gibt mehr Wappen, als man denkt, die Anleihen an Buchstaben aufweisen. Buchstaben bringen ganz verschiedene Probleme mitsich, die begrenzte Anzahl im Alphabet, die explizite Unoriginalität und Einfallslosigkeit, die man natürlich durch Gestaltungen wie beim Samsal-Wappen umgehen kann. Mit einfachen Runen gerät man schnell in Konflickt mit den Hausmarken. Und die einfache S-Rune ist zumindest in der Designform und den Proportionen der NSdAP politisch belegt und zudem rechtlich problematisch (NSCI, Das visuelle Erscheinungsbild der Nationalsozialisten 1920-1945 von Andreas Knoop kennt auf S. 47 allein 13 verschiedene Designs des SS-Zeichens, die heute als verfassungsfeindliche Symbole eingestuft werden, von der Verwendung der einzelnen Sigrune damals einmal ganz abgesehen; auch bei der Darstellung von Blitzen ist Vorsicht geboten).Rüdiger hat geschrieben:Darstellung von Buchstaben, Runen und dergleichen ist in der Heraldik auf äußerset verpönt bzw unzulässig.
Runen haben zwar seit der Verfilmung von „Herr der Ringe“ eine Rehabilitation erfahren, die aber noch lange nicht bei allen angekommen ist und vielleicht auch nie ankommen wird, weil die bildlichen Assoziationen derart stark sind. Wenn Sie also keinen ideologischen Rehabiltationskampf für die Runen führen wollen, würde ich auch von einfachen Runen im Wappen die Finger lassen.
Ich möchte aber etwas ganz anderes anregen: Einmal nachzudenken über ein Wesen im Wappen. Eine Lebewesen. Ein Tier, ein Fabelwesen, ein Phantasiewesen. Ein Tier, das grimmig blickt - oder freundlich?
Bei Wappen, die kein Wesen enthalten, wird dieser Ausdruck durch den Helm gegeben. Ich finde es sehr spannend, welch unterschiedliche Intentionen durch die verschiedenen Zeichnungen des Wesens zum Ausdruck gebracht werden können.