Interpretation Familienwappen Perwein von 1582

[Fedora]

Hallo

durch Zufall bin ich im Internet auf mein Familienwappen gestoßen. Der Wappenbrief aus dem Jahr 1582 liegt im Original im Salzburger Landesarchiv und ist unter folgendem Link einsehbar (http://bit.ly/1JK8DJ9 - Durch Klick auf das Dokument erhält man eine vergrößerte Ansicht) Name und Inhalt des Wappenbriefs stimmen mit einer schwarz-weiß Kopie meiner Großmutter absolut überein. Sie konnte mir die Existenz eines solchen Wappens und dessen Aufbewahrungsort bestätigen.

Da in unserer Familie das Wappen trotzdem fast in vollständiger Vergessenheit geraten wäre, gibt es keine genauen Informationen über dessen Bedeutung. Meiner Meinung nach dürfte es sich um ein bürgerliches Wappen handeln. Ausserdem gibt es Zweifel über das exakte Aussehen des Schildes. Im Text wird ein goldenes Schild erwähnt, in der Abbildung sind jedoch rot und gold zu erkennen.

Einen besseren Aufbewahrungsort gibt es vermutlich nicht Dennoch möchte ich gerne ein originalgetreues Duplikat erstellen lassen. Kennt jemand eine Adresse, die so etwas herstellen kann?

Vielen Dank für die fachkundige Unterstützung!

[Gerd]

Hallo Fedora,

für die Gestalltung des Wappens ist immer der Blason (Text der Beschreibung) ausschlaggebend. Das etwas rötliche auf der Zeichnung soll wohl eher eine Schattierung sein. Zeichner die das künstlerisch umsetzen können gibt es hier im Forum einige. Der ein oder andere wird sich sicher noch melden.

[Claus J.Billet]

... Kaiser Rudolff verleiht dem Andre Pörwein und allen seinen Erben wegen seiner Verdienste folgendes Wappen und Kleinod: Ein schwarzer nach rechts schreitender Bär mit rot ausschlagender Zunge auf grünem Dreiberg in Gold, in den Vordertatzen eine Weinrebe mit zwei grünen Blättern und nach innen gekehrter blauer Weintraube haltend; darüber ein Stechhelm mit goldschwarzen Helmdecken und oben am Helm ein in denselben Farben gewundener Pausch, aus dem zwischen zwei nach auswärts gekehrten Büffelhörnern, das vordere gold und das hintere schwarz, der schwarze Bär mit der Weinrebe wächst (mit gemaltem Wappenbild).
aus :
http://images.google.de/imgres?imgurl=h ... QQrQMIJDAC

[Jochen]

Bär - Wein => ein "redendes" Wappen.

Mehr Sinn zu ergründen gibt es hier vermutlich nicht...

[Joachim v. Roy]

Ein wunderschöner Wappenbrief mit einer heraldisch korrekten Wappenzeichnung! Zu bedauern ist jedoch, daß man die Pergamentpresseln, an denen einst die Siegelkapsel hing, im Jahre 1964 abschnitt und durch eine traurige Kordel ersetzte. Daß die „Beerengestalt“ (wie es im Wappenbrief heißt) und die „Weinrebe“ den "bürgerlichen" Namen „Pör/Per“ – „wein“ symbolisieren, berichtete bereits Jochen.

Man könnte das Salzburger Landesarchiv um die genauen Maße und um ein Farbfoto (Negativ) des Wappen-
briefs bitten und dann von einem guten Fotofachgeschäft ein Hochglanzfoto in Originalgröße erstellen lassen.

MfG

[Fedora]

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten!

Der Inhalt u. der Beschreibungstext sind mir bekannt. Mir ging es bloß darum, ob man durch die verwendeten Symbole/Helm/Helmdecke etc. noch mehr "herauslesen" könnte.

Darüber hinaus habe ich ein weiteres Dokument mit einer Blasonierung (Kopie?) vorliegen, dabei ist aber nur der untere Teil vorhanden. Name/Bezeichnung völlig unbekannt. Als Quelle wird "Tyroffs Werk Band 2 ??? 92" angegeben. (http://bit.ly/1J31SlF)

Nun gibt es von Tyroff verschiedenste Wappenbücher (zu Bayern, Württemberg, Deutschland, Österreich etc). In den zweiten Bändern (Tafel 92?) konnte ich leider kein Wappen finden, das zu dieser Beschreibung passen könnte.

Für fachkundige Unterstützung wäre ich sehr dankbar!

[Joachim v. Roy]

Hier, im „Siebmacher“ vom Jahre 1702, findet man das - der schwäbischen Familie „Berwangen“
gehörende - gesuchte Wappen (= den Schrägrechtsbalken mit den drei Ringen), vgl. http://www.wappenbuch.com/B093.htm . Daß die Familien "Berwangen" und "Perwein" eines Stammes sein sollen, darf bezweifelt werden.

Die Zuschreibungen „drei silberne Ringe = Stärke, Vertrauen u. hohe Würden bekundend“, „der offene Helm bildet gute, bürgerliche Abkunft“ , „die Farben der Helmdecken bezeugen Hoheit u. Edelsinn“ usw. stammen von einem Wappenschwindler !!

Aus dem der Familie „Pörwein/Perwein“ 1582 verliehenen Wappen, d.h. aus dem „bürgerlichen“ Stechhelm (also keinem „adeligen“ Spangenhelm), aus der „bürgerlichen“ Helmwulst (also keiner „adeligen“ Helmkrone), aus den beiden Büffelhörnern (lt. Wappenbrief: „Püffhörnern“) usw. lassen sich k e i n e Besonderheiten „herauslesen“.

MfG

[Fedora]

Die Zuschreibungen „drei silberne Ringe = Stärke, Vertrauen u. hohe Würden bekundend“, „der offene Helm bildet gute, bürgerliche Abkunft“ , „die Farben der Helmdecken bezeugen Hoheit u. Edelsinn“ usw. stammen von einem Wappenschwindler !!
MfG

Hallo Joachim v. Roy,

besten Dank für Deine fachkundige Hilfe und Deinem Hinweis mit dem Farbfoto in Originalgröße!
Der Wappenbrief zu Perwein scheint aber "echt" zu sein?

Beste Grüße!

[Joachim v. Roy]

Natürlich ist der schöne Wappenbrief von 1582 e c h t , daran besteht nicht der geringste Zweifel.

Zu bedauern ist nur, daß man 1964 an dem Siegel "herumgebastelt" hat, weshalb man als kritischer Beobachter die Echtheit des Siegels anzweifeln könnte. Die Echtheit des Siegels ließe sich hingegen beweisen, wenn ein v o r 1964 angefertigtes F o t o des Wappenbriefs (nebst Siegel) verdeutlichen würde, daß das heute an dem Wappenbrief befestigte Siegel tatsächlich zu dem Wappenbrief von 1582 gehört.

MfG

[Josef]

Hallo Fedora

Ich bin durch Zufall auf Deinen Eintrag gestossen.
Ich denke, dass wir vielleicht irgendwo die gleichen Vorfahren haben
G
Josef