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Wappen Schönhering-Blankenberg und anderer Schönhering
Verfasst: 15.09.2011, 01:39
von Herr von Hochtraben
Sehr verehrte Mitglieder des Forums,
Ich bin auf der Suche nach dem Wappen der Hochfreien von Schönhering-Blankenberg (Bayern und Österreich), gegebenenfalls derer von Schönhering respektive derer von Blankenberg. Im Netz habe ich bislang noch keine entsprechenden Quellen ausfindig machen können und wäre daher über Hinweise oder gar Ergebnisse sehr erfreut.
Mit höflichsten Grüßen,
Herr von Hochtraben.
Editierung: Ich habe den Titel erweitert. Sehen Sie hierzu weiter unten, ab Wappen auf Siegeln.
Re: Wappen Schönhering-Blankenberg
Verfasst: 15.09.2011, 08:03
von SR-7v
Herr von Hochtraben hat geschrieben:Ich bin auf der Suche nach dem Wappen der Hochfreien von Schönhering-Blankenberg (Bayern und Österreich), gegebenenfalls derer von Schönhering respektive derer von Blankenberg. Im Netz habe ich bislang noch keine entsprechenden Quellen ausfindig machen können und wäre daher über Hinweise oder gar Ergebnisse sehr erfreut.
Mit höflichsten Grüßen,
Herr von Hochtraben.
Vgl. hiezu Otto Titan von Hefner: Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland, Bd 2 S. 43 mwN.
Generell darf man wohl sagen, daß es bei Geschlechtern, die bereits um 1200 erloschen sind, praktisch aussichtslos ist, ein (authentisches) Wappen zu finden.
Daß eine jüngere Familie desselben Namens bzw. Ortsnamenprädikats in ihrem Wappen auf das der erloschenen Vorbesitzer von Name resp. Ort zurückgreift, wird erst in späterer Zeit häufiger.
Re: Wappen Schönhering-Blankenberg
Verfasst: 15.09.2011, 08:11
von Barolo1644
SR-7v hat geschrieben:
Daß eine jüngere Familie desselben Namens bzw. Ortsnamenprädikats in ihrem Wappen auf das der erloschenen Vorbesitzer von Name resp. Ort zurückgreift, wird erst in späterer Zeit häufiger.
und ist meiner Meinung nach NICHT in Ordnung ...
Re: Wappen Schönhering-Blankenberg
Verfasst: 15.09.2011, 08:15
von SR-7v
Barolo1644 hat geschrieben:SR-7v hat geschrieben:
Daß eine jüngere Familie desselben Namens bzw. Ortsnamenprädikats in ihrem Wappen auf das der erloschenen Vorbesitzer von Name resp. Ort zurückgreift, wird erst in späterer Zeit häufiger.
und ist meiner Meinung nach NICHT in Ordnung ...
Ich hätte präzisieren sollen, daß ich freilich von den Fällen ausgehe, in welchen ein entsprechendes Diplom ausgestellt wurde
edit: die Vokabel »zurückgreift« war mißverständlich, sorry
Re: Wappen Schönhering-Blankenberg
Verfasst: 15.09.2011, 08:24
von Barolo1644
SR-7v hat geschrieben:
Ich hätte präzisieren sollen, daß ich freilich von den Fällen ausgehe, in welchen ein entsprechendes Diplom ausgestellt wurde
edit: die Vokabel »zurückgreift« war mißverständlich, sorry
davon bin ich, nachdem das Posting von Dir ist, selbstverständlich ausgegangen
wie kommt die abgestorbene Familie aber dazu ihr Wappen und mitunter auch ihren Namen an eine - wenn auch rechtmässig mit Diplom und allem drum und dran ausgestattete - Familie weiterzugeben.
Die ehrbaren Mitglieder dieser Familie würden sicher im Grabe rotieren
Re: Wappen Schönhering-Blankenberg
Verfasst: 15.09.2011, 08:39
von SR-7v
Guten Morgen, Barolo1644!
Barolo1644 hat geschrieben:Die ehrbaren Mitglieder dieser Familie würden sicher im Grabe rotieren
sicher, manchmal … aber einige durften froh sein, daß Name und Wappen und überhaupt der damit verbundene Besitz weiterleben durfte
Ich meine die Fälle, wo es Vertraute sind, die da Namen und/oder Wappen übernehmen: Schwiegersöhne oder die fähigsten Dienstleute der alten Familie.
Re: Wappen Schönhering-Blankenberg
Verfasst: 15.09.2011, 08:44
von Herr von Hochtraben
SR-7v hat geschrieben:
Generell darf man wohl sagen, daß es bei Geschlechtern, die bereits um 1200 erloschen sind, praktisch aussichtslos ist, ein (authentisches) Wappen zu finden.
Nachfahren der Schönhering-Blankenberg sind wenigstens noch bis ins 15. Jahrhundert dokumentiert; jene können wohl nicht ohne ein Wappen ausgekommen sein. - Territorial- und vermutlich auch Blutserben wären die
Vischgrätl von Schönhering gewesen.
Verfasst: 15.09.2011, 09:00
von Barolo1644
Dobro jutro Koroška
besonders verwerflich finde ich die Fälle wo neugeadelten - wegen zufälliger Namensgleichheit - das Prädikat und die Familiengeschichte einer alten Familie "mitverliehen" wurde.
Beispiel nenne ich aus Sicherheitsgründen besser nicht im Forum
Re: Wappen Schönhering-Blankenberg
Verfasst: 15.09.2011, 09:10
von SR-7v
Herr von Hochtraben hat geschrieben:SR-7v hat geschrieben:
Generell darf man wohl sagen, daß es bei Geschlechtern, die bereits um 1200 erloschen sind, praktisch aussichtslos ist, ein (authentisches) Wappen zu finden.
Nachfahren der Schönhering-Blankenberg sind wenigstens noch bis ins 15. Jahrhundert dokumentiert; jene können wohl nicht ohne ein Wappen ausgekommen sein. - Territorial- und vermutlich auch Blutserben wären die
Vischgrätl von Schönhering gewesen.
Sind es tatsächlich »Nachfahren«, oder sind es ggf. »(Rechts-)
Nachfolger«?
Man bedenke auch, daß der Ort SCHÖNERTING nahe Vilshofen früher SCHÖNHERING geschrieben wurde, siehe hiezu Verhandlungen des Historischen Vereins für Niederbayern, Bd 8 S. 265:
»Schönerting.
Alter Name Schönhering — Sitz eines schönen Mannes.
Da es auch in Oberösterreich einen Ort mit Edelsitz gibt, der öfters in den Paßau'schen Urkunden und in den Stiftbriefen der Klöster vorkömmt, so ist große Vorsicht in der Ausscheidung nöthig.
Da es an und für sich auch noch ein unbedeutender Ort ist, will ich nur das Gewisse hievon auszeichnen.
Schönerting ist ein Dorf am linken Vilsufer, Filiale der Pfarrei Aukirchen (auch einst Liessing), hatte seinen Sitz und ein Edelgeschlecht.
Im 11ten und 12ten Jahrhundert erscheinen viele aus demselben in den Klosterurkunden Aldersbachs als Zeugen
Später kam der Ort an verschiedene Edle, z. B. Grub, Kadinger, Gockendorfer, Goder und zuletzt kam es an das Kloster Aldersbach.«
Dementsprechend muß sich hinter einem Namen …hering nicht unbedingt die Ortschaft …hering verbergen.
Vgl. Sie bitte, wie viele — miteinander keineswegs verwandte — Adelsgeschlechter namens LI(E)CHTENSTEIN es gibt, welche in der Literatur immer wieder miteinander vermengt worden sind, so daß da auch heute noch zahlreiche Mißverständnisse vorkommen.
edit: typo. Richtig ist: Vils
hofen.
Blankenberg
Verfasst: 15.09.2011, 10:49
von SR-7v
Um es plastischer zu machen, hier eine Auswahl von »Blankenbergs«.
(Hanns Jäger-Sunstenau: General-Index zu den Siebmacher´schen Wappenbüchern 1605-1967)
Blankenberg Lothringen 1,18
Blankenberg Thüringen Abgestorbene 3
Blankenberg Siebmacher 2 15
Blankenberg Souveraine 2 18
Blankenberg Sachsen Abgestorbene 19
Blankenberg (1628) Bürgerliche 2 37
Blankenberg Städte 271
…Ich würde zu gerne wissen, ob die nach Ansicht Jungmann-Stadlers alle denselben Ursprung haben
Verfasst: 15.09.2011, 15:13
von Herr von Hochtraben
Dass die Schönhering-Blankenberg ihren Edelsitz in dem Schönerting bei Vilshofen im Niederbayrischen hatten (neben der Burg Blankenburg in Oberösterreich) sehe ich als gesichert. (Ich war kurz verwirrt über Ihre Erwähnung Vilsbiburgs, aber nun ist es klar.) Die von Ihnen genannten Nachfolger und Inhaber des Edelsitzes zu Schönhering sind mir bekannt.
Etwaige Blankenberg müssen aus Oberoberösterreich ggf. noch aus Altbayern stammen, alle anderenorts sind auszschließen. Der Ursprung derer von Blankenberg ist mir eindeutig bekannt; er entspringt dem derer von Schönhering. Zu untersuchen wären auch alternierende Schreibweisen wie Planckenberg, Plankenberg, Blankenberch und dergleichen.
Dankend,
Herr von Hochtraben.
Verfasst: 15.09.2011, 17:53
von SR-7v
Herr von Hochtraben hat geschrieben:
Etwaige Blankenberg müssen aus Oberoberösterreich ggf. noch aus Altbayern stammen, alle anderenorts sind auszschließen.
Blanckenberg (Köln) Bürgerliche 4 76
Blanckenberg (Franken) Siebmacher 1 107
Blanckenborg (Livland) Siebmacher 3 16
Blanckenburg Brandenburg Abgestorbene 12
Blanckenburg Siebmacher 4 80
Blanckenburg (Sachsen) Siebmacher 1 172
Planckburg Oberösterreich 257
Planckenberg Bayern Abgestorbene 3 13
Plankenberg Bayern Abgestorbene 1 170
Überlegen Sie doch mal, wie viel Sie über all diese Familien tatsächlich
wissen.
Falls Sie vorhaben, lediglich das, was im Historischen Atlas von Bayern Bd 29 bereits 1972 veröffentlicht wurde, unhinterfragt zu übernehmen, erzeugen Sie einen Löschkandidaten.
Wenn Sie solide arbeiten, dann werden Sie auch die Kölner und die Balten untersuchen müssen.
Verfasst: 16.09.2011, 11:48
von Herr von Hochtraben
Herr Sr-v7,
Ich danke Ihnen wiederholt für Ihre Bemühungen. Ich schätze, dass Sie die Gültigkeit meiner Behauptung, ich sähe den Ursprung der von mir erwähnten Blankenberger als gesichert an, hinterfragen, ich bleibe allerdings dabei. Meine Quellen erstrecken sich nicht lediglich auf den Historischen Atlas von Bayern, wie Ihnen, da Sie sich offensichtlich erkundigt haben, sicher aufgefallen ist. Der Freiherr von Handel-Mazzetti schildert -neben anderen- die Güterentwicklungen und territorialen Bezüge sehr genau, allesamt Orte die mir persönlich ausreichend bekannt sind, um die historischen Vorgänge nachzuvollziehen. - Ich schließe aus, dass die Blankenberger von Schönhering ihren Ursprung woanders haben als in eben jenem Engelbert II. von ebenda.
Mit höflichen Grüßen,
Herr von Hochtraben.
Wappen auf Siegeln
Verfasst: 29.02.2012, 02:57
von Herr von Hochtraben
Nach längerer Zeit,
Folgende Siegelablichtungen, Herren von Schönhering betreffend, sind dem Internetbestand eines Archivs entnommen. Weiß jemand die Inhalte mit Gewissheit zu bezeichnen? (Bitte klicken Sie zur Vergrößerung auf die Abbildungen. Diese habe ich zur einfacheren Bezugnahme nummeriert.)
I
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
IX
X
XI
XII
Nach einer persönlichen Bitte füge ich jedem Bild folgende Informationen hinzu. Angegeben sind jeweils der ehemalige Aufbewahrungsort, das Entstehungsdatum des Dokuments, sowie die beteiligten Diplomaten der Urkunden.
Zu I: Kloster Aldersbach, 1357
Christian der Wenger zu Schönhering und seine Hausfrau Anna, mit ihrem Vormeister
Asgrian Kinder und das
Kloster Alderspach
Zu II: Kloster Aldersbach, 1417
Hainreich Reiker zu Scho(e)nhering,
Peter, des Rümleins Sohn zu Matenhaym und
Görgen der Slegel und Hannsen der Po(e)ck zu Vilshoven
Zu III: Kloster Aldersbach, 1444
Kristoff Seeman zu Mangern, sein Vater
Steffen zu Vilshofen, und Vetter des Ersten
Caspar der Vischgrätl zu Schönhering
Zu IV: Kloster Aldersbach, 1444
Hanns Ledrer, Bürger zu Vilshoven und
Symon Maurer, Bürger zu Vilshoven
Zu V: Kloster Fürstenzell, 1397
Hans der Vischgrätl, Chorherr zu Vilshoven und
Hans der Vislar
Zu VI: Kloster Fürstenzell, 1434
Peter und Caspar die Gebrüder Vischgrätl zu Schönhering
Zu VII: Kloster Fürstenzell, 1442
Caspar Vischgrätl von Schön(h)ering und
Stephan der Seeman zu Mängern
Zu VIII: Kloster Aldersbach, 1415
Peter und Caspar der Vischgretel Gebrüder zu Schönhering und
Anna, Michel des Fronvischers Witwe zu Vilshoven
Zu IX: Kloster Aldersbach, 1340
Chunrad der Vischaer zu Schonhering an
das Kloster Aldersbach
Zu X: Kloster Aldersbach, 1442
Kaspar Vischkrätel zu Scho(e)nhering,
Pauls Ma(e)gkel, Bürger zu Lanndau und
Hannsen Ledra(e)r, Bürger zu Vilshoven
Zu XI: Domkapitel Passau, 1483
Erasm Gockendorfer zu Schönhering und
Alban Gockendorfer zu Ering
Zu XII: Kloster Fürstenzell, 1371
Hanns der Vischgrettl von Schönhering und seine Erben
Mit höflichen Grüßen,
Herr von Hochtraben.