Wappenentwurf – Verbesserungsvorschläge?
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Wappenentwurf – Verbesserungsvorschläge?
Nachdem ich nun mit meinem Wappenentwurf (für meine Familie gibt es bisher keines) zufrieden bin, möchte ich gerne die Meinung professioneller Heraldiker einholen.
Insbesondere interessiert mich ob die Verwendung von Wespen als gemeine Figuren legitim ist, denn ich habe noch kein Wappen mit solchen gesehen; und ob dieses Wappen nicht schon vergeben ist.
Blasonierung:
Im silbern bordierten grünen Schild drei schwarz gezeichnete silberne Wespen, auf dem grün-silber bewulsteten Helm mit ebensolchen Decken eine silbern bewehrte grüne Eule.
Insbesondere interessiert mich ob die Verwendung von Wespen als gemeine Figuren legitim ist, denn ich habe noch kein Wappen mit solchen gesehen; und ob dieses Wappen nicht schon vergeben ist.
Blasonierung:
Im silbern bordierten grünen Schild drei schwarz gezeichnete silberne Wespen, auf dem grün-silber bewulsteten Helm mit ebensolchen Decken eine silbern bewehrte grüne Eule.
Re: Wappenentwurf – Verbesserungsvorschläge?
Sie haben sich offenbar gut eingelesen und ein Geschick, das ist erfreulich, einen so guten ersten Entwurf zu sehen zu bekommen!Kem-el-dung hat geschrieben:Nachdem ich nun mit meinem Wappenentwurf (für meine Familie gibt es bisher keines) zufrieden bin, möchte ich gerne die Meinung professioneller Heraldiker einholen.
Insbesondere interessiert mich ob die Verwendung von Wespen als gemeine Figuren legitim ist, denn ich habe noch kein Wappen mit solchen gesehen; und ob dieses Wappen nicht schon vergeben ist.
Blasonierung:
Im silbern bordierten grünen Schild drei schwarz gezeichnete silberne Wespen, auf dem grün-silber bewulsteten Helm mit ebensolchen Decken eine silbern bewehrte grüne Eule.
Meine Ansicht: Eine Eule gehört zu denen, die grundsätzlich frontal gezeigt werden. Mal probieren, wie das aussähe.
Ob man deswegen dann den Helm auch frontal stellen müßte, möchte ich jetzt nicht vertiefen, das ist ein weites Feld.
Re: Wappenentwurf – Verbesserungsvorschläge?
Zunächst bestätige ich SR-7vs Beurteilung zum Entwurf: Nicht schlecht für den Anfang.
Ich sehe keinen Hinderungsgrund, warum man keine Wespen wählen sollte.
Die Verwendung von einem Topfhelm bei bürgerlichen Wappen wird kommt nicht bei jedem gut an.
Für mein Empfinden ist der nach vorne wehende Deckenteil zu voluminös.
Die Zier fällt gegenüber dem Wappenschild qualitativ deutlich ab. Bitte nur den Grünton aus dem Schild und ggf. leichte Schattierungen.
Und im Blason wäre das eine schreitende Eule.
Ich sehe keinen Hinderungsgrund, warum man keine Wespen wählen sollte.
Die Verwendung von einem Topfhelm bei bürgerlichen Wappen wird kommt nicht bei jedem gut an.
Für mein Empfinden ist der nach vorne wehende Deckenteil zu voluminös.
Die Zier fällt gegenüber dem Wappenschild qualitativ deutlich ab. Bitte nur den Grünton aus dem Schild und ggf. leichte Schattierungen.
Und im Blason wäre das eine schreitende Eule.
Wespen-Wappen im Rietstap
finde ich diese zwei:
Philippes de la Guépière D'azur au chevron d'argent acc en chef de deux croisettes d'or couronnées chacune d'un tortil de baron du même et en pointe d'une pierre d'argent posée sur une terrasse de sable et soutenant une guêpe d'or Casque de profil avec lambrequins d'or d'argent et de sable sommé d'un cercle d'or
Saisy de Kerampuil Écartelé aux 1 et 4 de gueules à une épée d'argent posée en barre la pointe en bas piquant une guêpe (Saisy) aux 2 et 3 de gueules à trois colombes d'argent (Kerampuil) Devises 1° QUI EST SAISY EST FORT 2° MITIS UT COLUMBA
Philippes de la Guépière D'azur au chevron d'argent acc en chef de deux croisettes d'or couronnées chacune d'un tortil de baron du même et en pointe d'une pierre d'argent posée sur une terrasse de sable et soutenant une guêpe d'or Casque de profil avec lambrequins d'or d'argent et de sable sommé d'un cercle d'or
Saisy de Kerampuil Écartelé aux 1 et 4 de gueules à une épée d'argent posée en barre la pointe en bas piquant une guêpe (Saisy) aux 2 et 3 de gueules à trois colombes d'argent (Kerampuil) Devises 1° QUI EST SAISY EST FORT 2° MITIS UT COLUMBA
- Isenberger Herold
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Zunächst einmal danke für die schöne Resonanz!
@ Gernot: Ich bin um ehrlich zu sein kein großer Freund von diesen gefrunselten Helmdecken, deshalb habe ich ein einteiliges Tuch gewählt; dazu passt doch nur der Topfhelm, oder habe ich das falsch verstanden?
Weshalb ist die Eule schreitend? Sie steht doch einfach da.
@SR-7v Nein, mein Name ist Oppenhoff („auf dem Hof“), aber wie will man das denn im Wappen darstellen? Nach fünfmal um-die-Ecke-denken hatte ich folgende Assoziation: Hof = eine offene Fläche mit was außen rum -> Schildbord. Sehr abwegig, ich weiß, aber man muss die Leute ja auch nicht mit der Nase drauf stoßen, oder?
Die Wespen, die ja die Eigenschaft haben, sich jedes Jahr erneut als Kolonie niederzulassen und ein neues Nest zu bauen sollen die Eigenheit meiner Familie widerspiegeln, sich kaum länger als eine Generation an einem Ort aufzuhalten.
Mit der Eule habe ich mal ein wenig herumgespielt. Ich weiß nicht, die obere Skizze sieht ein bisschen lächerlich aus mit den typischen Eulen-Stummelflügeln. Und die untere erinnert mich zu sehr an ein Naturschutzgebiet …
@SR-7v (Beitrag von 12:26): …? Verzeihung, mein Französisch lässt stark zu wünschen übrig …
@ Gernot: Ich bin um ehrlich zu sein kein großer Freund von diesen gefrunselten Helmdecken, deshalb habe ich ein einteiliges Tuch gewählt; dazu passt doch nur der Topfhelm, oder habe ich das falsch verstanden?
Weshalb ist die Eule schreitend? Sie steht doch einfach da.
@SR-7v Nein, mein Name ist Oppenhoff („auf dem Hof“), aber wie will man das denn im Wappen darstellen? Nach fünfmal um-die-Ecke-denken hatte ich folgende Assoziation: Hof = eine offene Fläche mit was außen rum -> Schildbord. Sehr abwegig, ich weiß, aber man muss die Leute ja auch nicht mit der Nase drauf stoßen, oder?
Die Wespen, die ja die Eigenschaft haben, sich jedes Jahr erneut als Kolonie niederzulassen und ein neues Nest zu bauen sollen die Eigenheit meiner Familie widerspiegeln, sich kaum länger als eine Generation an einem Ort aufzuhalten.
Mit der Eule habe ich mal ein wenig herumgespielt. Ich weiß nicht, die obere Skizze sieht ein bisschen lächerlich aus mit den typischen Eulen-Stummelflügeln. Und die untere erinnert mich zu sehr an ein Naturschutzgebiet …
@SR-7v (Beitrag von 12:26): …? Verzeihung, mein Französisch lässt stark zu wünschen übrig …
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Hallo Herr Oppenhoff,
die Genealogie und das Wappen einer aus Wesel stammenden Familie OPDENHOFF (so geschrieben) wurden im „Genealogischen Handbuch Bürgerlicher Familien (GHBF)“, Bände 3 und 6, Görlitz beim C. A. Starke Verlag nach 1889, abgedruckt bzw. beschrieben. Seit dem Ende des Ersten Weltkriegs führt das – nach wie vor vom C. A. Starke Verlag herausgegebene - GHBF die Bezeichnung „Deutsches Geschlechterbuch (DGB)“.
Die heute selten gewordenen Bände des GHBF werden noch von einigen Universitäts- und Landesbibliotheken bereit gehalten. Auch gibt der heute in Limburg a.d. Lahn ansässige C. A. Starke Verlag die Bände 1 - 10 des GHBF als „CD-ROM 1 des DGB“ heraus.
Freundliche Grüße vom Rhein
P.S. Die französischsprachigen Wappenbeschreibungen verstehen sich wie folgt:
de la Guépière: In Blau ein silberner Sparren, oben zwei goldene Kreuzchen, jedes gekrönt von einer goldenen Baronskrone, unten auf schwarzem Boden ein silberner Stein, darauf eine goldene Wespe.
Saisy de Karampuil: Geviert; 1 und 4 in Rot ein schräglinks mit der Spitze nach unten gestelltes silbernes Schwert, das eine goldene Wespe ersticht; 2 und 3 in Rot drei silberne Tauben.
die Genealogie und das Wappen einer aus Wesel stammenden Familie OPDENHOFF (so geschrieben) wurden im „Genealogischen Handbuch Bürgerlicher Familien (GHBF)“, Bände 3 und 6, Görlitz beim C. A. Starke Verlag nach 1889, abgedruckt bzw. beschrieben. Seit dem Ende des Ersten Weltkriegs führt das – nach wie vor vom C. A. Starke Verlag herausgegebene - GHBF die Bezeichnung „Deutsches Geschlechterbuch (DGB)“.
Die heute selten gewordenen Bände des GHBF werden noch von einigen Universitäts- und Landesbibliotheken bereit gehalten. Auch gibt der heute in Limburg a.d. Lahn ansässige C. A. Starke Verlag die Bände 1 - 10 des GHBF als „CD-ROM 1 des DGB“ heraus.
Freundliche Grüße vom Rhein
P.S. Die französischsprachigen Wappenbeschreibungen verstehen sich wie folgt:
de la Guépière: In Blau ein silberner Sparren, oben zwei goldene Kreuzchen, jedes gekrönt von einer goldenen Baronskrone, unten auf schwarzem Boden ein silberner Stein, darauf eine goldene Wespe.
Saisy de Karampuil: Geviert; 1 und 4 in Rot ein schräglinks mit der Spitze nach unten gestelltes silbernes Schwert, das eine goldene Wespe ersticht; 2 und 3 in Rot drei silberne Tauben.
Ein sehr erfreulicher Entwurf, in der Tat.
Was die Stellung der Eule angeht, finde ich die Seitenansicht durchaus gelungen. Man kann die Eule nämlich bestens als solche erkennen, und das obwohl sie tatsächlich meistens von vorne, nämlich ihrer "Schokoladenseite", gezeigt wird.
Andererseits ist eine Helmzier ein räumliches Gebilde und MUß daher auch von der Seite abbildbar sein.
Daß dies mit der Eule machbar ist, haben Sie uns eindrucksvoll demonstriert.
Ja gewiß, Helm und Helmdecken.... Einen Kübelhelm zu führen halte ich für weniger problematisch, als ihn von einer Wappenrolle eingetragen zu bekommen.... Aber das ist ja im Grunde schon der Feinschliff des ganzen.
Was die Stellung der Eule angeht, finde ich die Seitenansicht durchaus gelungen. Man kann die Eule nämlich bestens als solche erkennen, und das obwohl sie tatsächlich meistens von vorne, nämlich ihrer "Schokoladenseite", gezeigt wird.
Andererseits ist eine Helmzier ein räumliches Gebilde und MUß daher auch von der Seite abbildbar sein.
Daß dies mit der Eule machbar ist, haben Sie uns eindrucksvoll demonstriert.
Ja gewiß, Helm und Helmdecken.... Einen Kübelhelm zu führen halte ich für weniger problematisch, als ihn von einer Wappenrolle eingetragen zu bekommen.... Aber das ist ja im Grunde schon der Feinschliff des ganzen.
Ne suy plus vil que les aultres
jochen
jochen
Kem-el-dung hat geschrieben:@SR-7v Nein, mein Name ist Oppenhoff („auf dem Hof“), aber wie will man das denn im Wappen darstellen? Nach fünfmal um-die-Ecke-denken hatte ich folgende Assoziation: Hof = eine offene Fläche mit was außen rum -> Schildbord. Sehr abwegig, ich weiß, aber man muss die Leute ja auch nicht mit der Nase drauf stoßen, oder?
Die Wespen, die ja die Eigenschaft haben, sich jedes Jahr erneut als Kolonie niederzulassen und ein neues Nest zu bauen sollen die Eigenheit meiner Familie widerspiegeln, sich kaum länger als eine Generation an einem Ort aufzuhalten.
Ihre Herangehensweise ist keinesfalls zu beanstanden, ganz im Gegenteil: sie ist kreativ und charmant.
Ein bei den meisten Menschen so wenig beliebtes Wesen wie die Wespe zu wählen ist mutig, das gefällt mir zusätzlich. (Umgekehrt ist ja auch die von uns Menschen so geschätzte Eule bei anderen Vögeln ein Objekt des Hasses.)
edit:
Eine in die Schweiz übersiedelte Familie OPPENHOFF führt dieses Wappen:
»In Silber schwarzer Anker.«
http://www.chgh.net/heraldik/o/op/oppenhoff.htm
Heraldik-Traditionalisten halten sich an den Symbolismus:Kem-el-dung hat geschrieben:Zunächst einmal danke für die schöne Resonanz!
@ Gernot: Ich bin um ehrlich zu sein kein großer Freund von diesen gefrunselten Helmdecken, deshalb habe ich ein einteiliges Tuch gewählt; dazu passt doch nur der Topfhelm, oder habe ich das falsch verstanden?
Blutadel: Topfhelm
Adel: Bügelhelm
Bürgerlich: Stechhelm
Natürlich steht es Ihnen frei, sich darüber hinwegzusetzen. Aber wenn, dann sollten Sie sich dessen bewusst sein.
Ein Bein steht vor dem anderen, also schreitet sie. Im Stehen wären die Beine parallel.Weshalb ist die Eule schreitend? Sie steht doch einfach da.
JaGernot hat geschrieben:Heraldik-Traditionalisten
Wenn man es in die chronologische Ordnung bringt, dann ist der schlechthinnige Adelshelm der jüngste:
Topfhelm
Kübelhelm
Stechhelm
Bügelhelm
Die meisten uradeligen Geschlechter, die die Mode des Bügelhelms erlebt haben, sind — schon aus Modegründen — auf den Bügelhelm umgestiegen.
Was Gernot andeutet, was da in diesem gewissen Limburger Telefonbuch diesbezüglich hie und da praktiziert wird, ist anachronistisch wie der Walzer im Rosenkavalier — wobei ich Richard Strauss ernst zu nehmen geneigt bin, jedoch manche Operetten des ARA sind dann aber schon sehr albern zu nennen.