2 unbekannte Wappen auf Besteckteil

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Ewald
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2 unbekannte Wappen auf Besteckteil

Beitrag von Ewald » 05.07.2011, 08:06

Hallo,
ich habe ein Besteckteil mit 2 Wappen darauf und wüsste gern, wessen Wappen dies sind. Ich würde mich freuen, wenn mir jemand helfen könnte.

Viele Grüße,
Ewald
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Irmgard
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Beitrag von Irmgard » 05.07.2011, 09:18

geschenkt/ angefertigt zur Hochzeit, Handgravur..

Ich würde gerne das Besteckteil sehen, geht das? ..zusätzlich die Punze auf der Rückseite, bitte.

schönen Gruß,
Irmgard

Ewald
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Beitrag von Ewald » 05.07.2011, 10:51

Hallo Irmgard,

ein Foto kann ich erst heut Abend einstellen. Es handelt sich um ein Buttermesser der Firma Koch und Bergfeld aus Bremen aus 800 er Silber mit Halbmond und Krone im Stil Augsburger Faden; hergestellt wohl um oder nach 1900. Also nicht besonders alt.
Weiterhin gestempelt mit GADEBUSCH, dem Namen des Verkäufers (Juwelier Gadebusch aus Potsdam). Insofern liegt es nahe, dass der Käufer und mögliche Besitzer der Wappen aus dieser Gegend (Berlin-Brandenburg) stammen.

Viele Grüße,
Ewald

Irmgard
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Beitrag von Irmgard » 05.07.2011, 11:32

Augsburger Faden? ich sehe keinen Faden, eher Spaten, ?.. egal, zwei der beliebtesten Modelle der 70er ;-)

Potsdam glaube ich nicht so ganz .. der Gravurstil ist zu jung und wenn ich mir die Geschichte von Gadebusch ansehe:

"Gegruendet wurde die Hofgoldschmiede zu Potsdam 1844 durch Dedo Gadebusch. Weiter gefuehrt in den folgenden Jahren von den Soehnen Otto-Vollrath und Ernst Gadebusch, etablierte sich das Unternehmen als Hofgoldschmiede und Hofjuwelier.
Auch in der dritten Generation wurde diese Tradition durch Dedo-Vollrath Gadebusch fortgesetzt. Nach seiner Ausbildung zum Gold- und Silberschmied und langjaehriger Volontariatszeit in ganz Europa, sollte dieser das 1928 durch die Uebernahme der Fa. Mueller aus Frankfurt a.d. Oder vergroesserte Unternehmen in den spaeten 30er-Jahren weiterfuehren.
Der zweite Weltkrieg und die darauf folgende Kriegsgefangenschaft in der amerikanisch besetzten Zone des Rheinlandes verhinderten seine Rueckkehr zum angestammten Firmensitz nach Potsdam. So liess sich Dedo-Vollrath nach Ende der Gefangenschaft mit seiner Familie in Koeln nieder, um die Firmentradition hier weiter fortzufuehren. Die Unruhen der Nachkriegszeit brachten es mit sich, dass die endgueltigen Geschaeftsraeume in der Breite Strasse 108 erst 1953 bezogen werden konnten. Hier ist heute auch noch der Firmensitz. Kurze Zeit darauf wird Dedo-Vollrath Gadebusch oeffentlich bestellter und vereidigter Sachverstaendiger.
1972 tritt Harald Bueth in die Firma ein. Der Schwiegersohn Dedo-Vollraths bringt seine langjaehrige Erfahrung an der New Yorker und Antwerpener Diamantboerse in das Unternehmen mit ein und kuemmert sich verstaerkt um den Diamant- und Edelsteinsektor, fuer den er in den Folgejahren exklusive Einzelstuecke und eigene Entwuerfe fertigt.
Nach 13 Jahren Betriebszugehoerigkeit uebernimmt Harald Bueth 1985 die Geschaefte von Dedo-Vollrath Gadebusch und fuehrt das Unternehmen in der Tradition der Gruender weiter. Zwei Jahre spaeter beginnt er mit der konsequenten Erweiterung des Geschaeftsfeldes durch die Aufnahme der exklusiven Uhrenmarken IWC und Piaget.
1992 beginnt der heutige Geschaeftsfuehrer Oliver Meyer seine Lehre bei Gadebusch und zeichnet sich zunaechst fuer den konsequenten Aufbau des Uhrensortiments verantwortlich. Im Jahr 2006 erfolgt die Erweiterung der Geschaeftsraeume, sowie die Umsetzung eines neuen Geschaefts - Konzepts durch den Einbau von Marken – Kontoren. Hier bietet sich erstmals die Moeglichkeit, alle zur Verfuegung stehenden Informationen einer Uhren- oder Schmuckmanufaktur zu erhalten. Ob Bibliothek, Manufaktur-Filme oder Internet-Zugang – alles kann in der angenehmen Zurueckgezogenheit der Kontore bei einer Tasse Kaffee oder einem Glas Wein ohne Zeitdruck genutzt werden.
Das heutige Sortiment mit den Manufakturen Patek Philippe, Rolex, IWC, Parmigiani, Zenith, Piaget, Wellendorff und Pomellato entspricht immer noch der Geschaefts-Philosophie von 1844 und ist heute lebendiger denn je."


dann schließe ich auf eine Eheschließung in den 70ern im Kölner Raum.

Aber von Wappen habe ich, wie gesagt keine Ahnung.

Viel Glück!
Irmgard

P.S.: ein Foto erübrigt sich nun. Danke.

edit: etwas habe ich nun doch gefunden: es gibt ein Gemeindewappen (scrollen):
http://www.rohner.org/heraldik/wappen/g ... ktor_c.htm

In der Region sind auch einige rote Doppelstreifen auf weiß zu finden.. vielleicht ein Hinweis?

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Isenberger Herold
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Beitrag von Isenberger Herold » 07.07.2011, 12:01

"In Silber zwei rote Balken"
Warum kann eigentlich niemand hier mal einfach googeln?
http://www.dr-bernhard-peter.de/Heraldi ... olle33.htm

Das (silberne?) Tier in Blau kann ich nicht eindeutig identifizieren.
Ist das ein Lamm? Ein Reh? Sonst was...?

Ewald
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Beitrag von Ewald » 07.07.2011, 20:30

Guten Abend Irmgard,
herzlichen Dank für Ihren Beitrag und den Hinweis.

Lieber Isenberger Herold,
das googeln fällt mir nicht schwer. Da ich dieses Wappen beim googeln aber mehrfach fand (z.B. Familie des Kurfürstlichen Sächsischen Kammerrats Johann Gottfried Lorenz), hab ich mich an die Experten dieses Forums gewandt. Ich bin keiner.
Es freut mich, dass Sie erkannt haben, dass es sich nur um das Wappen der Isenburger handeln kann.
Bei dem Tier dürfte es sich wohl um ein Lamm handeln.

Mit freundlichen Grüßen,
Ewald

zobelrolf
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Beitrag von zobelrolf » 08.07.2011, 13:30

hallo Ewald,
leider gibt es noch 2 Kandidaten: die Grafen von Wied im 14. Jh. und die Herren von Breuberg(Siebmacher 1605 und Dr. Peter).
Das Tier ist aufgrund seines Schwanzes ein Schaf, wohl gerade geschoren.
Hoffentlich hilft's.
:idea:

Irmgard
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Beitrag von Irmgard » 09.07.2011, 09:30

es ist wohl ein Lamm, dem die Osterfahne abhandengekoomen ist, wie bei dem Wappen von Graubünden, womit ich auf meinen ersten Hinweis zurückkomme ;-)
http://www.rohner.org/heraldik/wappen/g ... onters.gif

Wie man sieht, sind derart einfache Wappen nicht ebenso einfach zuzuordnen.. da hilft auch kein Google ..

Interessant an dieser Gravur ist
a) der Stil und
b) nur Schilde

was aber nicht zum ehemaligen Besitzer führt. Da müsste man wohl eher den Weg über die Vorbesitzer wählen.

schönen Gruß,
Irmgard

Ewald
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Beitrag von Ewald » 12.07.2011, 14:15

Hallo zobelrolf und Irmgard,

vielen Dank für Ihre Hilfe und viele Grüße,
Ewald

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