Unbekanntes Wappen um 1400 - Waldenbach

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Padberg Evenboer
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Unbekanntes Wappen um 1400 - Waldenbach

Beitrag von Padberg Evenboer » 08.01.2011, 11:29

Bild

Dieses Wappen ist im 16. Jh. gemahlt worden von der Klevischen Sammler Johann Tack. Es ist einer der 8 Ahnen von Christiaan v. Selbach zu Crottorf, 1400-1459, †1467, 00 vor 1422 Katharina v. Hatzfeld, 1422, Tr. Gotfrieds der Ruwen und Lutgard von Erfurtshausen.

Wer kennt dieses Wappen?

Gast

Beitrag von Gast » 08.01.2011, 17:28

Dieses Wappen sieht sehr nach der großen Selbach-Wappen-Gruppe aus, die ja die 3 Rauten als Schrägbalken, meist # auf G., aber auch in anderer Form trugen.

Sollte es zu den zahlreich bei Zobel aufgeführten Familien im Umfeld der Selbach, auch noch eine mit dem Beinamen Waldenbach und mit dieser Wappenvariation gegeben haben ?

Leider findet sich auch in Müllers Großem Deutschen Ortsbuch von 1938 mit seinen 140.000 Enträgen und in entsprechenden früheren Werken kein Waldenbach. Desgleichen nicht im Fabricius, Gesch. Atlas d. Rheinprovinz ... Karte von 1789, Bonn 1898.

Waldbach bei Sötern/Birkenfeld kommt ja wohl nicht in Frage.

Vielleicht gibt es ja hier einen Fachmann für den Raum Selbach/Sieg - Altenkirchen - ehem. Grafschaft Sayn ?

Irmgard
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Beitrag von Irmgard » 08.01.2011, 17:54

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Zuletzt geändert von Irmgard am 27.01.2013, 09:23, insgesamt 1-mal geändert.

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Rider
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Beitrag von Rider » 08.01.2011, 18:27

Hier kenne ich - außer der bereits genannten Selbach-Wappen-Gruppe - nur die "v. Geberzhagen" (Gebertzhain, Geverzhan etc), deren Stammburg bei Altenkirchen lag.

Wappen um 1430: In Rot drei schräggestellte silberne Rauten.
Gruß vom Rider

Gast

Beitrag von Gast » 09.01.2011, 10:36

Diese Gevertzhagen gehören zu der genannten Gruppe mit den 3 Rauten, genau so wie die von ihnen abstammenden Lützerode/erath.
Merkwürdigerweise ist keine Mappe für die Familie Lützerode in der Sammlung Oidtmann angelegt worden. Die Mappe Gevertzhagen wird vermisst (gestohlen ?). Sie wurde - leider und unkritisch - in der gedruckten Ausgabe durch die Auslassungen des berüchtigten A. Fahne ersetzt, der völlig unzuverlässig, aber durch allerlei unkritische Nachdrucke omnipräsenr ist. Auch Kneschke u.A. zitieren immer wieder Fahne !!!

Aus dem Adelslexikon des GHdA:
Lützerode
Kath. u. luth. - Rheinischer Uradel mit dem Stammhause Geverzhan (heute Ruine bei Gebhardshain) im Westerwald, der mit dem Erzbischöfl. köln. Ministerialen Roricus de Geverd'shagen in Blankenberg an der Sieg 27.2.1221 urkundl. (abgedruckt in einer 1757 erschienenen Verteidigungsschrift d. Klosters Marienstatt gegen den Burggfn zu Kirchberg, Gfn v.Sayn) erscheint und nach seiner Burg Lütgenroide (heute wüst) bei Elkenroth den Beinamen annahm, mit dem Albrecht v. Gevertzhagen gen. v. Lützgerode 13.8.1453 urkundl. (Orig. im StArchiv Koblenz, Sayn-Altenkirchen Nr.796) auftritt und der zum alleinigen Familiennamen wurde. -Reichsfrhrnstand mit „Wohlgeboren" u. Wappenbesserung Regensburg 17.12.1652 (für die Brüder Adolf, Kurfstl. köln. Km., Christoph, Rr d. Deutschen O., Johann Franz, Rr d. Deutschen O., u. Johann Reiner v. Lützerode [Lützenrath], Kanonikus zu Hildesheim).
W. (1652 = StW.): In R. schrägrechts 3 mit den Spitzen sich berührende s. Rauten; auf dem H. mit r.-s. Decken ein offener r., rechts schrägrechts, links schräglinks mit den Rauten bei. Flug; Schildh.: 2 s. Löwen.
L: GGT F 1863 bis 1920 - Olga Freiin v.Lützerode, Mitteilungen über das Geschl. derer v.Gevertzan-Lütgeroide-Lützerode, Hannover 1902 - Findbuch d. Restarchivs der Frhm v.Lützerode, hrsg. von Jürgen Huck, Porz 1977.
Etwas Ähnliches kann (?nur) in Leipzig eingesehen werden:
Mittheilungen über das Gesch echt [!] derer von Gevertzan-Lütgeroide-Lützerode, der ihm verschwägerten Thurn u. Taxis, Paumgarten, Ligneville usw. sowie der Nachkommen aus der Ehe d. letzten Freiherrn von Lützerode von etwa 1150 bis 1902 : Zsgest. nach zuverläss. document. Quellen / Olga Freiin von Lützerode
Ausgabe Als Ms. gedr.
Verleger [s. l.] : [s. n.] (Druck: Hannover : Küster)
Erscheinungsjahr 1902
Umfang/Format 56, 103 S. : 2 Stammtaf. ; 8

Leipzig Signatur: 1934 A 12950
Bereitstellung in Leipzig
Ich versuche trotzdem Einblick zu bekommen - oder ist hier jemand in Leipzig stationiert, der mal nachsehen könnte, ob in dieser Arbeit Waldenbach erwähnt wird. Das hier gesuchte Wappen würde ja stimmen.

Frank Martinoff

Beitrag von Frank Martinoff » 09.01.2011, 11:25

das Waldenbucher Wappen ist leider nur weit entfernt ähnlich

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... Wappen.jpg

Gast

Beitrag von Gast » 09.01.2011, 13:05

Frank Martinoff hat geschrieben:das Waldenbucher Wappen ist leider nur weit entfernt ähnlich

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... Wappen.jpg
Waldenbuch ?

Padberg Evenboer
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Beitrag von Padberg Evenboer » 09.01.2011, 21:03

Vielen Dank rekem und Rider !

Es ist eine Variante des Wappens der v. Gevertzhagen (gen. Lützenrode). Dieses Wappen ist abgebildet im Buch von Rolf Zobel, Wappen an Mittelrhein und Mosel, Tafel 111.

Padberg Evenboer
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Beitrag von Padberg Evenboer » 09.01.2011, 22:08

Irmgard hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob es dienlich sein kann:

in Deutschland
93194 Walderbach

71111 Waldenbuch

66625 Nohfelden / Waldbach
74626 Bretzfeld / Waldbach
33181 Bad Wünnenberg / Waldbach

in Österreich
4085 Waldbach
4724 Waldbach
8253 Waldbach

sind heute noch existente Orte.

netten Gruß,
Irmgard
Und wie wäre es mit 35794 Waldernbach.
Das ist ca. 40 km von Gebhardshain entfernt, der Stammsitz der Familie v. Gevertzhagen.

Lützenrath
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Registriert: 26.01.2013, 21:58

Wappen Lützenrath

Beitrag von Lützenrath » 26.01.2013, 22:07

Anonymous hat geschrieben:Diese Gevertzhagen gehören zu der genannten Gruppe mit den 3 Rauten, genau so wie die von ihnen abstammenden Lützerode/erath.
Merkwürdigerweise ist keine Mappe für die Familie Lützerode in der Sammlung Oidtmann angelegt worden. Die Mappe Gevertzhagen wird vermisst (gestohlen ?). Sie wurde - leider und unkritisch - in der gedruckten Ausgabe durch die Auslassungen des berüchtigten A. Fahne ersetzt, der völlig unzuverlässig, aber durch allerlei unkritische Nachdrucke omnipräsenr ist. Auch Kneschke u.A. zitieren immer wieder Fahne !!!

Aus dem Adelslexikon des GHdA:
Lützerode
Kath. u. luth. - Rheinischer Uradel mit dem Stammhause Geverzhan (heute Ruine bei Gebhardshain) im Westerwald, der mit dem Erzbischöfl. köln. Ministerialen Roricus de Geverd'shagen in Blankenberg an der Sieg 27.2.1221 urkundl. (abgedruckt in einer 1757 erschienenen Verteidigungsschrift d. Klosters Marienstatt gegen den Burggfn zu Kirchberg, Gfn v.Sayn) erscheint und nach seiner Burg Lütgenroide (heute wüst) bei Elkenroth den Beinamen annahm, mit dem Albrecht v. Gevertzhagen gen. v. Lützgerode 13.8.1453 urkundl. (Orig. im StArchiv Koblenz, Sayn-Altenkirchen Nr.796) auftritt und der zum alleinigen Familiennamen wurde. -Reichsfrhrnstand mit „Wohlgeboren" u. Wappenbesserung Regensburg 17.12.1652 (für die Brüder Adolf, Kurfstl. köln. Km., Christoph, Rr d. Deutschen O., Johann Franz, Rr d. Deutschen O., u. Johann Reiner v. Lützerode [Lützenrath], Kanonikus zu Hildesheim).
W. (1652 = StW.): In R. schrägrechts 3 mit den Spitzen sich berührende s. Rauten; auf dem H. mit r.-s. Decken ein offener r., rechts schrägrechts, links schräglinks mit den Rauten bei. Flug; Schildh.: 2 s. Löwen.
L: GGT F 1863 bis 1920 - Olga Freiin v.Lützerode, Mitteilungen über das Geschl. derer v.Gevertzan-Lütgeroide-Lützerode, Hannover 1902 - Findbuch d. Restarchivs der Frhm v.Lützerode, hrsg. von Jürgen Huck, Porz 1977.
Etwas Ähnliches kann (?nur) in Leipzig eingesehen werden:
Mittheilungen über das Gesch echt [!] derer von Gevertzan-Lütgeroide-Lützerode, der ihm verschwägerten Thurn u. Taxis, Paumgarten, Ligneville usw. sowie der Nachkommen aus der Ehe d. letzten Freiherrn von Lützerode von etwa 1150 bis 1902 : Zsgest. nach zuverläss. document. Quellen / Olga Freiin von Lützerode
Ausgabe Als Ms. gedr.
Verleger [s. l.] : [s. n.] (Druck: Hannover : Küster)
Erscheinungsjahr 1902
Umfang/Format 56, 103 S. : 2 Stammtaf. ; 8

Leipzig Signatur: 1934 A 12950
Bereitstellung in Leipzig
Ich versuche trotzdem Einblick zu bekommen - oder ist hier jemand in Leipzig stationiert, der mal nachsehen könnte, ob in dieser Arbeit Waldenbach erwähnt wird. Das hier gesuchte Wappen würde ja stimmen.

Guten Abend
das Wappen mit den 3 diagonalen Rauten rechts oben wird seit Generationen von meiner Familie geführt. Ein Rückschluss auf den alten Stamm ist aber nicht mehr möglich oder niemand hat es versucht. Auch weiß ich nicht, ob eine direkte Blutlinie zu dem alten Stamm von Lützenrath führt. Nach mündlicher Überlieferung habe die Familienlinie zur Zeit der Französischen Revolution das VON abgelegt. Ob's stimmt weiß ich ebenfalls nicht. -WL-

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