Wappen meiner Großmutter/Familie Lackner

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Marialisa
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Wappen meiner Großmutter/Familie Lackner

Beitrag von Marialisa » 13.09.2010, 12:13

Guten Tag zusammen!
Wage mich hier mal in die Runde der erfahrenen Wappenkundler und hoffe, dass es ok ist, wenn ich einfach mal frage, zu welchem Buch man mir hier raten würde, um über Bedeutung/Herkunft/Echtheit dieses Wappens etwas herauszufinden. Habe einen Scan des gesamten Bildes mit Text... soll ich das hier mal veröffentlichen? Oder an wen könnt ich mich wenden :-)
Grüße
Marialisa

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Claus J.Billet
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Wappen "Lackner"

Beitrag von Claus J.Billet » 13.09.2010, 12:20

Zur Schreibweise "Lackner" lassen sich einige eingetragene Wappen in verschiedenen Sammlungen finden.
Zum besseren Abgleich wäre es hilfreich,
wenn Sie das fragliche Wappen (mit Text) hier zeigen würden. :lol:

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Marialisa
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Beitrag von Marialisa » 13.09.2010, 12:44

Tja, aber wie lade ich es hoch. Die Datei liegt als jpg auf meinem Rechner... finde hier kein tool zum hochladen...nur dieses [img]...aber%20damit%20gelingt%20es%20mir%20nicht...[/img]

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Marialisa
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ok, wer lesen kann....

Beitrag von Marialisa » 13.09.2010, 14:01

hab jetzt mal bei FAQ nachgelesen
also hier steht jetzt das Wappenbild :-)

http://www.lws-cd.de/daten/presse/

Gast

Beitrag von Gast » 13.09.2010, 14:48

Die immer gleiche Formulierung: "... sind eines alten vornehmen Geschlechts, aus XY stammend ..." klingt nach dem Wappenfälscher Max Ast alias Max von Asten. Auch Helm und Decken sowie die eigentümliche Verwendung von Schwarz in Kombination mit "Geflügel" sehen etwas danach aus.
Das Ganze scheint aber ganz neu (oder um-?) gezeichnet.
Mal in die Suchfunktion unter Max Ast, Asten gehen. Ansonsten hätte ich auch noch ein Vergleichsbeispiel, das ich ihnen zumailen könnte.

Irmgard
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Beitrag von Irmgard » 13.09.2010, 14:49

Hallo,

schau mal:
http://heraldik-wappen.de/viewtopic.php ... ccdbe3f074

Es gibt nicht nur EINE oder DIE Familie Lackner, sondern viele und somit mußt du über deine eigene Ahnenforschung erstmal sehen, wozu du gehörst und erst dann kann man vielleicht ein Wappen finden, das man auch vorzeigen kann, als das eines eigenen Vorfahren.

Bis dahin sind es nur Namengleichheiten - wie bei den Müllers.

netten Gruß,
Irmgard

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Claus J.Billet
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Beitrag von Claus J.Billet » 13.09.2010, 14:58

http://www.lws-cd.de/daten/presse/

Bedauerlich, jedoch ist diese Zeichnung (für mich) eine glatte Fälschung.

Alleine der Text läßt einen stolpern.
G. Siebmacher ist eine falsche Angabe.
Zudem läßt sich dies gezeigte Wappen unter den in der
Sammlung J. Siebmacher gezeigten nicht auffinden.

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Marialisa
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Beitrag von Marialisa » 13.09.2010, 15:13

Hallo Irmgard,
danke für den Hinweis.
Die Vorfahren meiner Großmutter hat mein Großvater bis in 15. JH zurückverfolgt. Dieses Bild mit dem Wappen habe ich nicht irgendwo gefunden, sondern hat mein GM aus Österreich von ihrer mutter mitgebracht. Mag sein, dass ihre Vorfahren an einen Fälscher gerieten, das Wappen jedenfalls kommt direkt aus dem Familienbesitz...
Würden Sie trotzdem davon ausgehen, dass es vopn einer anderen Familie stammt?

Barolo1644
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Beitrag von Barolo1644 » 13.09.2010, 15:18

bis ins 15. Jahrhundert?

wie er das wohl gemacht hat, um diese Zeit gab es keine Kirchenbucheinträge :shock:

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Beitrag von Marialisa » 13.09.2010, 15:21

Hallo Claus J. Billet und vWackerbath,
danke für Ihre Infos. Könnte es auch sein, dass jemand aus der Familie das Wappen auf diese Weise "reproduziert" hat, um es mehreren Familienmitgliedern mitzugeben.... Ich werde s mal aus dem Rahmen nehmen und es genau ansehen. Gesetzt den Fall, die Vorfahren haben sich von einem Wappenfälscher (ja scheinbar im 19. JH) so ein Wappen malen lassen, sagt also die Verwendung der Symbole rein gar nichts über die Tätigkeit oder Stand der Familie aus und ist rein dekorativ eingesetzt...oder?

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Beitrag von Marialisa » 13.09.2010, 15:36

:D ok Barolo 1644, jetzt haben Sie mich beim Angeben enttarnt. :oops: Also er hatte tatsächlich Kirchenbücher als Quelle und ich habe seine Aufzeichnungen nicht vorliegen... und voller Begeisterung übertrieben. Was ich damit sagen wollte ar nur, dass es diese Ahnenforschung zum Namen gab, so weit wie möglich. Ich habe mir jetzt nur mal das Wappen angeschaut und mich gefragt, was die Symbole bedeuten....n

Joachim v. Roy
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Beitrag von Joachim v. Roy » 13.09.2010, 15:58

In Rietstap's Wappenwerk "Armorial Général" vom Ende des 19. Jahrhunderts wird das in Rede stehende Wappen wie folgt beschrieben:

"Écartelé, aux 1 et 4 d'azur à une grue au naturel, le vol levé, au 2 d'or à deux flèches accostées au naturel, au 3 de sable à la fasce ondée d'argent. - Casque couronné. - Cimier: la grue entre un vol coupé à dextre d'argent sur sable, à senestre d'or sur azur, chaque aile ch. d'une flèche au naturel. - Lambrequin conformes aux émaux du vol."

Das wäre: Geviert; 1 und 4 in Blau ein natürlicher, die Flügel erhobener K r a n i c h , 2 in Gold zwei nebeneinander gestellte natürliche P f e i l e, 3 in Schwarz ein silberner W e l l e n b a l k e n. - Auf dem gekrönten Helm mit rechts schwarz-silbernen, links blau-goldenen Decken zwischen einem rechts von Silber über Schwarz, links von Gold über Blau geteilten und mit je einem natürlichen Pfeil belegten offenen Flug der Kranich.

Es scheint sich in der Tat um ein älteres Wappen zu handeln.



MfG

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Claus J.Billet
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Beitrag von Claus J.Billet » 13.09.2010, 16:11

Richtig , Herr v. Roy hat es gefunden :lol:
Danke :!:
Das Wappen ist in der Sammlung "Armorial Général" von Rietstap eingetragen.

Eine Nachläßigkeit meinerseits, :oops: ,
nachdem "G.Siebmacher" angegeben war habe ich nicht weiteres gesucht.
:oops:

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Marialisa
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Beitrag von Marialisa » 13.09.2010, 16:14

Hallo Joachim v. Roy,

danke für Ihre Information!
Wenn ich jetzt alle Beiträge zusammenfasse, kann ich also daraus schließen, dass der Fälscher mit Austauschen der Kraniche durch Tauben mit wenig Mühe aus irgendeinem alten Wappen ein "neues" entwickelt hat?

Joachim v. Roy
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Beitrag von Joachim v. Roy » 13.09.2010, 17:07

Ein "neues" Wappen liegt hier - http://www.lws-cd.de/daten/ftp/IMG_0264.JPG - n i c h t vor. Daß man den Kranich mit einer Taube verwechselte, ändert nichts an der Tatsache einer unzulässigen Aneignung eines alten Familienwappens.

Denkbar wäre, daß das fragliche Wappen 1709 bzw. 1721 dem in den Reichsadelsstand bzw. in den erbländisch-österreichischen Ritterstand erhobenen Buchhändler GEORG MATTHAEUS LACKNER (nachmals: EDLER HERR VON LACKHNERN) - und dessen Nachfahren im Mannesstamm - verliehen wurde.

MfG

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