Oskar von Miller

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Jochen
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Beitrag von Jochen » 30.05.2010, 11:05

Hergenhan hat geschrieben: Für den Bruder Oskars von Miller, Ferdinand (1842-1929) wird hier ein abgewandeltes Schildbild sichtbar. Ob es sich um eine tatsächliche Änderung handelt, oder man nur eine Art "kleines Wappen" anbringen wollte? Jedenfalls zeigen beide Schilde, auch der seiner Frau, eine einfache Teilung.
Ja, das ist wirklich interessant. Wenn man all die Informationen nicht hätte, die hier dankenswerterweise zusammengetragen wurden, könnte man fast denken, Ferdinand (Sohn) sei der Wappenstifter (bzw. -Empfänger) gewesen, und Ferdinand (Vater) hätte das Stammwappen - unter anderem mit dem Bavarienhaupt - differenziert.

Wobei mich zusätzlich etwas wundert, daß das Wappen von Ferdinand (Sohn) trotz der recht - pardon - stereotypen Motivwahl als unterscheidungskräftig angesehen wurde.
Ne suy plus vil que les aultres

jochen

Gast

Beitrag von Gast » 30.05.2010, 12:37

als unterscheidungskräftig angesehen wurde.
von wem ?
wofür ?
wann ?

Es gibt doch zig identische/fast identische Wappen.

Vom halben Mühlrad habe ich an die 200,
mal oben mal unten, mal rechts mal links von der Teilungslinie,
und oft auch als Helmzier.

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Jochen
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Beitrag von Jochen » 30.05.2010, 13:27

rekem hat geschrieben:
Es gibt doch zig identische/fast identische Wappen.
Naja, es gibt ja wohl kein Recht auf Gleichberechtigung im Unrecht.....

Gerade in einer Zeit des Wiedererblühens der Heraldik um die wilhelminische Jahrhundertwende herum wäre jedenfalls ich naiver Mensch von Profiarbeit seitens der Herolde ausgegangen.....Wobei die Blasons ja nicht einmal schlecht sind....
Ne suy plus vil que les aultres

jochen

Gast

Beitrag von Gast » 30.05.2010, 14:02

Profiarbeit seitens der Herolde
wir müssen grundsätzlich unterscheiden zwischen Wappen, die im Zuge einer Standeserhöhung durch einen Souverrän verliehen werden
und solchen, die sich jemand von einem Verein erstellen läßt.

Erstere wurden durch ein Amt - manchmal auch unter Berücksichtigung von Wünschen des vorgesehenen Empfängers - ,
letztere von Heraldikern in engem Zusammenwirken mit dem Besteller angefertigt.

Der Begriff Herold ist beim Wappen Miller nicht anwendbar.

Etwas anderes ist es, wenn später ein Heraldiker, sagen wir Otto Hupp, das verliehene Wappen, z.B. in einem Münchener Kalender in seinem unnachahmlichen Stil gestaltet, ohne es in seinem Inhalt zu verändern.

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Jochen
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Beitrag von Jochen » 30.05.2010, 14:07

rekem hat geschrieben: Erstere wurden durch ein Amt - manchmal auch unter Berücksichtigung von Wünschen des vorgesehenen Empfängers [....] angefertigt.
Nun - ich muß zugeben, ich denke mit Schrecken an den Blason des Familienwappens von Max von Laue zurück. Etwas Banaleres, Stereotypischeres und Langweiligeres ist kaum vorstellbar.

Das Wappen derer v. Miller hebt sich dagegen richtig wohltuend ab....
Ne suy plus vil que les aultres

jochen

Gast

Beitrag von Gast » 30.05.2010, 14:40

und so möchte ich auch unterscheiden zwischen zeitgenössisch gestalteten und verliehenen Wappen mit ihrer Bedeutung für den Geehrten -
und kritischer Betrachtung 100 Jahre später in einer völlig veränderten Welt.

Ich bin sicher, Max von Laue wäre über den hier geäußerten, sehr harschen Verriß seines Wappens "not amused" gewesen, oder er hätte sich gedacht "so what".

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Jochen
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Beitrag von Jochen » 30.05.2010, 15:20

Als Gelehrter von Rang, der er war, hätte er die Gegebenheiten sicher akzeptieren können - was vermutlich zu einer Reaktion à la: "so what" geführt haben dürfte.
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jochen

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Jochen
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Beitrag von Jochen » 02.01.2012, 21:34

Es hat zwar etwas länger gedauert, aber das Wappenprojekt der v.Millers ist nun endlich abgeschlossen (nicht ohne "Experimantling", wie sicher manch einer befürchtet hat...).


Bild

Die Helme sind, wie es sich für Erzgießer gehört, ehern - und nicht eisern....
Ne suy plus vil que les aultres

jochen

Frank Martinoff

Beitrag von Frank Martinoff » 03.01.2012, 12:39

Hallo Jochen,
echt super!
Vorallem, deine Helme

...............
.................
.................
..................
................
...............

....nur, ich glaube dein schwarzer Hintergrund
nimmt von deiner Zeichnung viel weg,
als auch das Querformat vom Hintergrund! :!: :!: :!:

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Jochen
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Beitrag von Jochen » 03.01.2012, 23:21

Halo Frank,

danke für die Blumen....

aber schwarz muß schon sein als Hintergrund, da leuchten die Farben mehr.....
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jochen

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peters
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Beitrag von peters » 03.01.2012, 23:40

bis auf die decken ein sehr schöner aufriss
Mit freundlichen Grüßen

P. Szymanski

Homepage:
http://szymanski.de.to/

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