Hallo zusammen, habe gerade wenig Zeit, aber es gab noch einige Funde, die ich einmal zeigen möchte.
Fili Carlos Twelsiek hat geschrieben:Hallo, ich habe endlich herausgefunden was Twelsiek bedeutet.

Auf Plattdeutsch bedeutet "Twel" Astgabel, und "Siek" soll eine feuchte Wiese sein. Jetzt werde ich versuchen noch mehr herauszufinden. Wie kann ich aber eine feuchte Wiese am besten darstellen???

Obwohl das Wort „Twell“ wohl der Bedeutung entspricht, wie sie Joachim von Roy schon dargelegt hatte, hat
Ihre Entdeckung hier oben auch einiges für sich, denke ich. Vielleicht ergäbe sich ja daraus ein Schildbild, das sich leichter, oder ich möchte sagen, auch etwas interessanter vermittelt. (?)
Wie ich schon einige Male zeigen wollte, war es in der Heraldik durchaus üblich gleich lautende, oder nur gleich klingende Begriffe zu verwenden, wenn sich das Ursprungswort für ein redendes Wappen nicht eignete. (Vgl. Lexikon Heraldik)
Feirer → 3 Flammen:
http://codicon.digitale-sammlungen.de/B ... ?prozent=1
Interessant, auf der gleichen Seite ist wohl unter dem Namen „Baurnfeindt“ eine
Großtrappe zu erkennen (sog. „Märkischer Strauss“). Der heute sehr seltene Vogel wurde vor Jahrhunderten stark bejagt, da man in ihm einen „Saaträuber“ erkannte → „Bauernfeind“
Hier sind einmal ein paar Beispiele aus einem Wappenbuch, mit redenden, halbredenden Wappen, und solchen, bei welchen das Schildbild in anderer Weise auf den Namen anspielt.
Katzmair → Katze
http://codicon.digitale-sammlungen.de/B ... ?prozent=1
Langwalder / Reitmeier
http://codicon.digitale-sammlungen.de/B ... ?prozent=1
Gießperger → Kanne
http://codicon.digitale-sammlungen.de/B ... ?prozent=1
Cray(?) → Kranich, Pöttlesner(?) → ein umgedrehter Topf, Lerchenfelder → Lerche
http://codicon.digitale-sammlungen.de/B ... ?prozent=1
Grafisch interessant, bei „Weiler“ ist wohl eine Erdbeerpflanze stilisiert
Das Schildbild der Ölhafen zeigt hier einen Löwen mit einem Gefäß, der Begriff „Hafen“ bezeichnete einen speziellen Gefäßtypus.
http://codicon.digitale-sammlungen.de/B ... ?prozent=1
Ich möchte damit nur zeigen, dass es viel mehr Möglichkeiten gibt einen Namen auszudrücken. Heute erkennt man manche redenden Wappen nicht mehr als solche, weil die Begriffe nicht mehr gebraucht werden, oder weil Bedeutungszusammenhänge nicht mehr geläufig sind. Umso interessanter sind dann aber die Entdeckungen, die man machen kann, wenn man sich damit auseinandersetzt.
***
Vergleich:
Deutsche Grammatik, von Jacob Grimm, S. 240:
Bei „XII“, die Zahl Zwölf –
twelfe → Zwölf
http://books.google.de/books?id=fu0IAAA ... q=&f=false
Z.B. zwölf gleiche Schildfiguren evtl. in der Anordnung 5:4:3 (Säcke / Papageien

) Vgl. von Berlepsch (Sittiche)
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/d ... lepsch.jpg
(Sofern es sich stilisieren läßt können durchaus auch Arten unterschieden werden.)
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Mittelhochdeutsches Wörterbuch, von Wilhelm Müller, Georg Friedrich Benecke, Friedrich Zarncke
http://books.google.de/books?id=6HoVAAA ... q=&f=false
Worte wie „Twel“ bedeuten hier wohl so viel wie, „sich aufhalten“, „sich verweilen“,
wobei man sich hier einen sitzenden Papageien sehr gut vorstellen könnte.
Dabei finde ich sogar Bezüge zur Familiengeschichte, da man ja aufgebrochen ist, eine weite Reise hinter sich hat, und nun zur Ruhe, „zum Verweilen“ gekommen ist, das Wappen würde dann sehr viel erzählen.
Der Papagei als sprechender Vogel steht für mich auch für die Notwendigkeit, die Sprache des Landes zu lernen, oder zu verstehen.
Auch daraus könnte man einen guten Wahlspruch machen, der sich auf das Wappen, als auch auf die neue Situation bezieht.
Das Plattdeutsche bietet hier noch Anhaltspunkte:
verzweigen, sich → sik twelen
verzweigen → twilstern
Gabelstock, → Tweel
Tvalv → Zwölf
http://www.deutsch-plattdeutsch.de/wergebnis.php
Ein Papagei könnte sich auch auf einer Astgabel befinden, usw.
Habe hier mal einen Vorschlag mit einem „sich verweilenden“ Papagei auf einem Schiff. (der lange Weg)
Das Ganze (Helmdecken usw.) kann man noch einmal überarbeiten und verbessern …
Also es sind lediglich Anregungen, weiteres ginge wohl erst nach Weihnachten …
Grüße