erfolglose WAPPENSUCHE

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ricky-ross
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erfolglose WAPPENSUCHE

Beitrag von ricky-ross » 13.09.2009, 13:36

Hallo liebe User!

Ich bin nun schon seit ca. 2 Jahren auf der Suche nach dem Wappen der Familie "Raven". Ich weiß, dass eines existiert...irgendwo...aber leider konnte ich es bisher nicht finden!

Jetzt wende ich mich in der Hoffnung an euch, dass ihr mir helfen könnt und mir dieses Wappen vielleicht sogar schicken könntet.

Ich danke euch schon im Voraus!!!

Liebe Grüße

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Claus J.Billet
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Re: erfolglose WAPPENSUCHE

Beitrag von Claus J.Billet » 13.09.2009, 13:49

ricky-ross hat geschrieben:Hallo liebe User!

Ich bin nun schon seit ca. 2 Jahren auf der Suche nach dem Wappen der Familie "Raven". Ich weiß, dass eines existiert...irgendwo...aber leider konnte ich es bisher nicht finden!

Jetzt wende ich mich in der Hoffnung an euch, dass ihr mir helfen könnt und mir dieses Wappen vielleicht sogar schicken könntet.

Ich danke euch schon im Voraus!!!

Liebe Grüße
Zur Schreibweise "Raven" existieren sehr viele Wappen-Eintragungen in verschiedenen Sammlungen.
(über 100 Wappen in versch. Schreibweisen und Namensanhängen)
Woher stammt Ihre Familie :?:
Empfehlenswert wäre zuerst eine Ahnenforschung anzustrengen.

Namensgleicheit ist nicht auch Wappengleichheit :!:

ricky-ross
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Beitrag von ricky-ross » 13.09.2009, 14:12

hm...das scheint wohl doch etwas schwieriger zu werden...

die familien stammt ursprünglich aus der gegend um einbeck oder ostpreußen. genau habe ich das leider nicht herausgefunden.

den ältesten, der den namen "raven" trug war ernst otto VON raven geboren 1757, dessen sohn "ernst fiedrich otto raven" war. ohne "VON"

aus erzählungen weiß ich, dass ein wappen, wohl mit einem löwen drauf existieren soll.

aber mehr weiß ich leider nicht. hoffentlich könnt ihr mir noch weiterhelfen!!

vielen dank euch!!

Joachim v. Roy
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Beitrag von Joachim v. Roy » 13.09.2009, 14:54

Anmerkung

Die Genealogie der uckermärkischen Uradelsfamilie VON RAVEN ist hervorragend dokumentiert (vgl. u.a. Rudolf v. Raven, Stammbaum der Familie v. Raven, Bad Doberan 1932).

In dem mir vorliegenden „Gothaischen Genealogischen Taschenbuch der Adeligen Häuser“, Reihe A: Deutscher Uradel, Gotha 1928, in dem die Genealogie der Familie abgedruckt ist (die Erstaufnahme erfolgte im Jahre 1900), werden die
von dem Fragesteller genannten Personen n i c h t ausgewiesen. Diese scheinen mir – mit Verlaub – an den Haaren herbeigezogen zu sein.

Ich halte den Fragesteller nicht für berechtigt, sich des Wappens der Familie VON RAVEN zu bedienen.

MfG

Frank Martinoff

Beitrag von Frank Martinoff » 13.09.2009, 20:21

Es kommt darauf an welche Sprache man taeglich benuetzt....
und in welcher Sprache man denkt!!
:!: :wink:
ricky-ross
:wink:

Klaus Liwowsky
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Beitrag von Klaus Liwowsky » 14.09.2009, 17:21

"... den ältesten, der den namen "raven" trug war ernst otto VON raven geboren 1757..."

"1928, in dem die Genealogie der Familie abgedruckt ist ... werden die von dem Fragesteller genannten Personen n i c h t ausgewiesen. Diese scheinen mir – mit Verlaub – an den Haaren herbeigezogen zu sein."

Hallo!

Der 'Gotha', Adlige Häuser A, Bd. 34 (1965), S. 300, dazu:
Ernst Otto v. Raven, * 13.2.1757, + 30.10.1835, 1810 auf Benthen b. Lübz, 1798 Dom.Pächter auf Kraak, hzgl. Meck. Justizrat am Hofe- u. Landgericht Güstrow.

Keine Angaben zu einer Heirat oder möglichen Kindern. Daß dieser v. Raven einen (unehelichen?) Sohn hatte, ist somit nicht auszuschließen.

Klaus Liwowsky

Joachim v. Roy
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v. Raven

Beitrag von Joachim v. Roy » 14.09.2009, 19:01

Dank für den Hinweis!

Der genannte ERNST OTTO v. RAVEN erscheint weder im „Gotha“ von 1928 (Seiten 507-514) noch in der Ausgabe von 1935 (Seiten 446-453). Näheres zu seiner Person ließe sich vielleicht in den „v. Raven'schen Familiennachrichten“ (Hefte 1-54, Bad Doberan 1891-1944) finden, die man bei den Universitäts- und Landesbibliotheken ausleihen (einsehen) kann.

MfG

Klaus Liwowsky
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Beitrag von Klaus Liwowsky » 14.09.2009, 20:28

Hallo, Herr v. Roy!

Die Familie v. Raven bemühte und bemüht sich wohl noch immer sehr um ihre Genealogie. Der Familienverband wurde schon sehr früh gegründet, und es werden - wie von Ihnen erwähnt - diese Familiennachrichten veröffentlicht. Ich möchte daher annehmen, daß für den Artikel im 1965er 'Gotha' die Daten aus den Ausgaben dieser Nachrichten eingearbeitet worden sind.

Kürzlich hatte mir ein Forscherkollege von einem möglichrweise ähnlichen Fall berichtet: Ein Adliger (Rittergutsbesitzer) aus dem Kreis Rybnik war nach 'Gotha' und Schlesischen Provinzialblätter zwar mit einer Adligen verheiratet, die Ehe blieb aber kinderlos (um 1800). Die Kirchenbücher weisen aber sechs(!) uneheliche Kinder (mit einer Frau) von diesem Adligen nach. Bei allen Tf-Einträgen wurde erst nach und nach der Name des Vaters (mal mit - mal ohne 'von') eingetragen. Einer der Söhne stellte später beim Heroldsamt den Antrag auf Anerkennung des Adels.

Klaus Liwowsky

ricky-ross
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Beitrag von ricky-ross » 15.09.2009, 11:20

vielen dank an die, die mir versuchen in dieser angelegenheit zu helfen!

mit meinen nachforschungen versuche ich jemandem einen langersehnten gefallen zu tun. somit kann ich mich nur auf die aussagen berufen, die ich auch vorliegen habe.

Soweit ich weiß hatte otto von raven einen unehelichen sohn und in der nachfolgenden generation wurde deshalb des adeltitel aufgehoben oder er wurde von ihm zurückgegeben.

von den "v. Raven'schen Familiennachrichten" habe ich leider noch nie etwas gehört. dem werde ich einmal nachgehen.

Joachim v. Roy meinte doch, dass die namen "an den haaren herbeigezogen seien"...
Ist das denn dann überhaupt die richtige familie raven, die die "v. Raven'schen Familiennachrichten"? falls dort auch ein Werner Raven um 1940 aufgeführt sein sollte, dann scheint ist es die richtige zu sein. weiß das vielleicht jemand?
und falls das so sein sollte, wo kann ich das familienwappen finden?

ist das familienwappen überhaupt noch gültig trotz eine uralten unehelichen sohns?

vielen dank euch!!

Joachim v. Roy
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Beitrag von Joachim v. Roy » 15.09.2009, 13:17

Im ausgehenden 18. Jahrhundert erhielten uneheliche Kinder (damals „natürliche“ Kinder genannt) eines adeligen
Vaters grundsätzlich den Namen der Mutter (in Ausnahmefällen den Namen des Vaters ohne das Adelsprädikat „von“). Diese Kinder waren n i c h t berechtigt, das Wappen des adeligen Vaters zu führen !!

Nur in denjenigen Fällen, in denen der Vater sich zu seinen „natürlichen“ Kindern bekannte und den Landesherrn bat,
die Kinder zu „legitimieren“, erhielten die Kinder – per Diplom - den väterlichen Namen (mit dem Adelsprädikat „von“) und das väterliche Wappen. Adelsrechtlich entstanden auf diese Weise n e u e Adelsfamilien, die – bei Uradelsgeschlechtern - nicht mehr zum Uradel, sondern „nur“ noch zum sogenannten Briefadel gehörten (vgl. z.B. die 1785 legitimierten Kinder des preußischen Husarengenerals Adolf Detlef v. Usedom, deren Nachfahren im Genealogischen Handbuch des Adels, Reihe B: Alter Adel und Briefadel, Bd. 95 der Gesamtreihe, Limburg a.d. Lahn 1989, S. 490 f., erscheinen).

MfG

P.S. Im vorliegenden Fall wäre ein neues Wappen zu stiften.

ricky-ross
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Beitrag von ricky-ross » 16.09.2009, 09:19

hm, vielen dank bis dahin schon mal!

ich habe jetzt noch einmal nachgefragt und angeblich gab es wirklich einen unehelichen sohn von dem dann die familie raven weiterausging.

somit besteht zwar eine verbindung zur familie von raven, aber kein adelsanspruch und somit auch kein wappenanspruch. habe ich das so richtig verstanden?

ein neues wappen stiften? geht das so einfach? und wo kann man so etwas machen lass oder muss man das selbst entwerfen?
oder hat man auch anspruch auf das alte wappen wenn man dies irgendwo beantragt?

vielen dank im voraus!!

Joachim v. Roy
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Beitrag von Joachim v. Roy » 16.09.2009, 10:00

Richtig ist, daß uneheliche Kinder eines im 18. Jahrhundert geborenen Adeligen weder einen Adelsanspruch noch einen Wappenanspruch besaßen. Gleiches gilt für die Nachkommen dieser Kinder. Im übrigen gibt es heute niemanden, an den man einen „Antrag auf Führung des alten Wappens“ stellen könnte.

Die Stiftung eines n e u e n Familienwappens sollte am besten mit Hilfe eines ausgewiesenen Heraldikers erfolgen
(vgl. z.B. die Spalte „Partnerseiten“ auf der Hauptseite unten rechts).

Die Angabe „angeblich gab es wirklich einen unehelichen Sohn“ ist überaus vage. Um die Richtigkeit dieser Behauptung
zu beweisen, müßten Sie – was relativ einfach wäre – einen Auszug aus dem entsprechenden Kirchenbuch (Taufbuch) vorweisen.

MfG

manrave
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Beitrag von manrave » 10.12.2013, 14:52

Guten Tag,

diese Informationen, die ich aus einem anderen Forum (http://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=36454) kopiert habe, werden Ihnen sicher nützlich sein. In Einbeck finden Sie auch das Familienwappen der Familie Raven.

Beste Grüsse,
Manuel Raven

"Hallo,

die Frage nach dem Adel muss bei den Einbecker Raven zwar mit nein beantwortet werden aber ...

Die Einbecker Raven sind ein uraltes Einbecker Patriziergeschlecht, also seit ihrer Nachweisbarkeit Stadtbürger. Als Patrizier und Ratsherren waren sie aber dem Adel gleichgestellt, da sie die Oberschicht der Stadt bildeten, der Adel die Oberschicht auf dem Lande. Dadurch war es ihnen auch ohne weiteres möglich, Ehen mit adeligen Fräulein einzugehen.

Es gibt einige Patriziergeschlechter, die später mit einer Erhebung in den Adelsstand geehrt wurden, die meisten lehnten eine solche Standeserhöhung jedoch vehement ab. Auch die Raven wurden nicht in den Adelsstand erhoben.

Falsch ist auch, dass sie ein "von" vor dem Namen führten und das ist bis in die mittelalterlichen Urkunden nachweisbar. Das eingeschummelte "von" findet man leider öfter, besonders in amerikanischen Genealogien, die aber nicht durch Urkundenforschung, sondern Abschreiben und "Aufbessern" erstellt wurden. Mir ist im I-Net mindestens eine solche Genealogie der Einbecker Raven bekannt. Die Raven sind jedoch allenfalls ab und an als Raven von Einbeck oder Raven zu Einbeck zu finden, was aber nichts mit einem Adelsprädikat, sondern einfach mit der familiär-geografischen Zuordnung zu tun hat.

Mindestens urkundlich nachweisbar ist die Familie in Einbeck als Ratsherren bis Johann Raven (1355). Es ist zwar nicht zweifelsfrei nachgewiesen aber sehr wahrscheinlich, dass Ludolf ein Urvater der Familie war. Mir ist auch ein Ludolf Raven in einer Urkunde des Hildesheimer Hochstifts vom 2.6.1285 bekannt.

Viele Grüße
Hina"

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