Skepsis, Ablehnung gegenüber Heraldik

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R1126
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Skepsis, Ablehnung gegenüber Heraldik

Beitrag von R1126 » 04.11.2008, 10:43

Grüß Gott,

ich bin neu hier. Ich habe eine Frage an die hier aktiven Heraldiker und heraldisch Interessierten.
Bei der Beschäftigung mit der Heraldik begenet man nicht immer nur Interesse und Aufgeschlossenheit, sondern manchmal auch Befremden und Sepsis, vielleicht sogar Ablehnung.
Mich interessiert:
Welche ablehndenden, negativen, skeptischen Argumente oder Äußerungen wurde Ihnen schon vorgetragen, nachdem das Thema auf die Heraldik kam?
Was wurde am häufigsten an "Kritik" geäußert?

Vielen Dank! Ich bin sehr gespannt.
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münchnerherold
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Beitrag von münchnerherold » 04.11.2008, 11:05

Hallo, auch grüss Gott.
Also da gibts schon auch Leute die sagen,
Wappen, ? so ein Käse - brauch ich nicht.
Kann man sich nicht`s von kaufen.
u.s.w.
Was wollten Sie denn alles hören ?
Schöne Grüsse, Kurzmeier MH. :)
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Re: Skepsis, Ablehnung gegenüber Heraldik

Beitrag von Tekker » 04.11.2008, 11:16

Hallo R1126, Bild

herzlich willkommen im Forum. Was für ein interessantes Thema! :D
R1126 hat geschrieben:Welche ablehndenden, negativen, skeptischen Argumente oder Äußerungen wurde Ihnen schon vorgetragen, nachdem das Thema auf die Heraldik kam?
Eigentlich habe ich keine solchen Erfahrungen... Was ist dir denn widerfahren? Wenn das Thema auf Heraldik kommt, aber kein weiteres Interesse des Gesprächspartners da ist, lasse ich es halt. :(
R1126 hat geschrieben:Was wurde am häufigsten an "Kritik" geäußert?
Mmh, manchmal kam schon etwas "negatives". Sowas wie ein Wappen bräuchte man nicht, bekam ich mitunter zu hören. Aber doch eher selten. :P

Edit: Warst du schneller, Alois, aber interessant, daß du diese "Sprüche" auch kennst. :mrgreen:
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Claus J.Billet
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Re: Skepsis, Ablehnung gegenüber Heraldik

Beitrag von Claus J.Billet » 04.11.2008, 11:38

R1126 hat geschrieben:Grüß Gott,

ich bin neu hier. Ich habe eine Frage an die hier aktiven Heraldiker und heraldisch Interessierten.
Bei der Beschäftigung mit der Heraldik begenet man nicht immer nur Interesse und Aufgeschlossenheit, sondern manchmal auch Befremden und Sepsis, vielleicht sogar Ablehnung.
Mich interessiert:
Welche ablehndenden, negativen, skeptischen Argumente oder Äußerungen wurde Ihnen schon vorgetragen, nachdem das Thema auf die Heraldik kam?
Was wurde am häufigsten an "Kritik" geäußert?

Vielen Dank! Ich bin sehr gespannt.

@ Werter R1126 :lol:

nach Ihren Worten zu urteilen :

Zitat:
"Bei der Beschäftigung mit der Heraldik begegnet man nicht immer nur Interesse und Aufgeschlossenheit, sondern manchmal auch Befremden und Sepsis, vielleicht sogar Ablehnung."

...haben Sie sich mit der Heraldik bereits vertraut gemacht.
Lesen Sie sich einfach unter diesem Link ein :
http://heraldik-wappen.de/viewtopic.php?t=3
und folgende. :!:
Die Heraldik ist ein Teilgebiet der Historie/Geschichte, gewachsen aus der Tradition.
Fachliteratur darüber gibt es unzählige Meter :lol:
Dazu noch :
Die Findung der heraldischen Regeln
http://heraldik-wappen.de/viewtopic.php?p=33669#33669
Zuletzt geändert von Claus J.Billet am 04.11.2008, 17:04, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Markus » 04.11.2008, 15:47

Hallo, R1126,

Ihre Frage ist nicht uninteressant, wenngleich ich bisher keine negativen Erfahrungen gemacht habe. Die Leute meinen nur häufig, man sei von Adel, ich weiß nicht, ob das schon negativ ist....Vielleicht haben einige auch den Eindruck, Heraldik-Liebhaber unterliegen einem gewissen Dünkel. Harald Schmidt sprach erst kürzlich in Anspielung auf den Adel, das seien Leute, die so alberne Ringe tragen, womit er sicher Siegel-oder Wappenringe meint.
Wie dem auch sein, Vorbehalte und negative Reaktionen künden in 99 % der Fälle sicher von völliger Unkenntnis. Das zu ändern ist u. a. ein Ziel dieses Forums, auch wenn manche Antworten dazu sicher nicht unbedingt geeignet sind! Lassen Sie sich nicht entmutigen!
Heraldische Grüße
Markus

Vollwappen im Wappenindex Greve:
https://www.familie-greve.de/wappeneint ... &wid=72488

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Beitrag von Bodin » 04.11.2008, 16:43

Nun alle haben wir im Leben negatives erfahren und nicht jedes Wappen gefällt jedem- z.B. hier im Forum nachzulesen ,wie mein Wappen ankam.. Ich habe ein Wappen und auch einen Hund. Nicht alle lieben meinen Rex, es gibt Leute ,die haben auch einen Hund und finden Gefallen am Tier. Oft ist Unkenntnis der Grund für Ablehnung usw.

Omnia vincit Amor- Alles besiegt die Liebe

Wer sich für Heraldik begeistert ,wird diese wenigen negativen Meinungen, oft von Unkundigen ,wegstecken, Kritik von " Kundigen " kann verletzen.
Ingo Bodin

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R1126
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Beitrag von R1126 » 04.11.2008, 23:14

Vielen Dank erstmal für die schnellen Antworten und den warmen Empfang im Forum.

Wie Herr Billet schon richtig vermutet habe ich mich schon länger mit Heraldik beschäftigt, wobei mein Umfeld dieses Interesse nicht teilt. Hier werde ich eher mit Sprüchen wie:" Er und seine Wappen wieder" oder
"Das ist schon ziemlich abgefahren, oder?" oder "Ich als kleiner Angestellter brauche kein Wappen" oder ähnliches bedacht.
Mir geht es nicht darum, ob und wie bestimmte Regeln eingehalten werden, oder ob bestimmte Wappen gefallen, sondern um das Führen von Wappen ganz allgemein.
Mich interessiert ob Sie ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder machen und wie Heraldik von Leuten wahrgenommen wird, die sich (noch) nicht damit beschäftigen. Einerseits lassen sich wohl immer mehr Menschen ein Wappen eintragen, andererseits kommen Familienwappen meiner Beobachtung nach im Alltag jedoch so gut wie nicht vor (schade). und mich interessiert warum.

Viele Grüße

Ralf
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Beitrag von Markus » 05.11.2008, 07:59

An meinem Arbeitsplatz hängt mein Wappen unübersehbar, auf meinem PC flattert es als Bildschirmschoner über den Monitor, aber danach gefragt hat mich bisher noch keiner. Tatsächlich scheint das ein Thema zu sein, für das sich nur wenige erwärmen können. Vielleicht weil es alles doch etwas kompliziert ist. Die vielen Regeln, und dann die Geschichte, für die sich kaum einer interessiert. Die meisten wollen sich heutzutage lieber berieseln lassen, als sich mit solchen, wissenschaftlichen oder hilfswissenschaftlichen Themen auseinander zu setzen. Ich weiß aber auch nicht, ob sich das "gemeine Volk" in früheren Zeiten mehr dafür interessiert hat. Wappen waren ja auch häufig Symbole der Machtdemonstration. Vielleicht hängt damit auch eine latente Abneigung zusammen.
Heraldische Grüße
Markus

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Beitrag von Bodin » 05.11.2008, 13:59

Nun bekommt die Sache eine etwas andere Richtung- Wappengebrauch!

In der heutigen Zeit kann doch fast jeder sich so geben ,wie er es für richtig hält. Deshalb kommt beim Wappengebrauch wohl keine negative Meinung offen auf. Natürlich kann ich nicht beurteilen ,was der Empfänger meines Briefes mit Wappendruck über mich denkt, es gab jedoch schon vor meiner eigenen Wappenannahme Leute mit Wappenpost an mich, diese fand ich gut oder nicht ,auf Grund des Mitteilungswertes der Post.

Es ist immer wohl nur ein kleiner Teil der deutschen Bevölkerung gewesen, die Wappen gebrauchte und sich darüber Gedanken machte.

Die Wappen der Kreise,Städte usw. spielen eine viel größere Rolle. Unsere Lokalzeitung " Prignitzter" hat auf jeder Kreisseite das Wappen, mit dem Schwerpunkt der Artikel dieser betreffenden Seite und allein ein Blick auf die Heraldik ,erlaubt ein Urteil über das ,was mich beim Lesen erwartet. Am Eingang hängt mein Wappenschild in Metall- fast jeder Erstbesucher spricht mich darauf an- " echt-unecht ".

Das Wappen sollte dem Führungsberechtigten gefallen, auch in Zukunft sonst wird es " vergessen " . diese Frage, was geschah tatsächlich mit den Wappen die Stifter für mehr oder weniger Geld in verschiedene rollen eintrugen, werden sie tatsächlich noch geführt- bleibt wohl offen...
Daraus erwächst die Aufgabe bei der " Erschaffung " eines Wappens ,die Kontinuität der zukünftigen Gebrauchsmöglichkeit für zukünftige Generationen im Auge zu behalten. Leider gelingt dies nicht immer...
Ingo Bodin

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Jochen
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Beitrag von Jochen » 05.11.2008, 21:22

Den absurdesten Vorbehalt gegenüber Wappen habe ich einmal in einem nordeuropäischen Wappenforum gelesen, eingesandt von einer politisch-korrekten GutmenschIn:

Ob man es mit seinem Gewissen vereinbaren könne, sich für Wappen zu interessieren, obwohl doch die (ergänze im Geiste: wappenführenden) Kreuzritter soviel Unheil über die Welt gebracht hätten.
Ne suy plus vil que les aultres

jochen

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