Hilfe zur Wappenerstellung

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Der Liebesberger
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Hilfe zur Wappenerstellung

Beitrag von Der Liebesberger » 08.05.2008, 12:16

Hallo an alle,

bis um 1750 sind in unserer Familie keine Wappen ersichtlich daher bin ich gerade dabei mich um ein eigenes Wappen zu kümmern.

Da ich immer recht viel um die Ohren habe, komme ich nur schleppend voran.

Folgendes Wappen habe ich mir vorgestellt:

Grünes Wappen quergeteilt durch ein goldenes Wellenband.
Im oberen Teil ein blaugekrönter und bewehrter gelöwter goldener Leopard.

Helmdecke auf dem grün/gold bewulsteten Stechhelm in grün und gold gehalten.

Als Helmzier ein goldenes Hirschgeweih auf dessen untenliegenden inneren "Stumpen"??? eine goldene Kugel aufliegt.

Die Bedeutung der Symbole hat die folgende Bedeutung:

Geboren bin ich in Wohnbach, der Bach wird durch das Wellenband symbolisiert.
Der gelöwte Leopard steht für die Herren von Liebesberg, mit denen ich hobbymäßig verbunden bin.
Die Farben des Schildes weisen auf meinen Wohnort Hirzenhain hin.
Der zweite Hinweis auf meinen Wohnort bildet das Geweih in der Helmzier.

Die goldene Kugel verweist zum Einen wiederum auf die Herren von Liebesberg, zum Anderen allerdings auch auf meinen Beruf als Bankkaufmann.

Jetzt ist natürlich die Frage, ob das Wappen so ok ist oder ob ein gleichartiges Wappen bereits besteht.
Desweiteren kann die Blasonierung mit Sicherheit noch verbessert werden.

Ich freue mich auf eine konstruktive Diskussion.

Gruß

Thomas

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Bernhard
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Beitrag von Bernhard » 08.05.2008, 12:34

Ist ein "Personenwappen" oder ein Familienwappen beabsichtigt? :wink: :wink: :wink:

Ferner sehe ich überhaupt keinen Zusammenhang zwischen den Herren von Liebesberg und Ihrer Familie.

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Heilbronner
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Re: Hilfe zur Wappenerstellung

Beitrag von Heilbronner » 08.05.2008, 14:11

Der Liebesberger hat geschrieben:bewehrter gelöwter goldener Leopard.
Vielleicht nicht konstruktiv meine Fragen - trotzdem:
Was ist ein gelöwter Leopard ?
Und: kann ein goldener Leopard als solcher (da ja dann nicht gefleckt) erkannt werden?

Wie hat man sich das vorzustellen ?

Schöne Grüße
der (unwissende) Heilbronner
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Bernhard
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Beitrag von Bernhard » 08.05.2008, 15:10

Ein "Leopard" ist kein "natürlicher Leopard" (mit Flecken), sondern kennzeichnet eine bestimmte Stellung des Löwen: Schreitend und hersehend. Ein Löwe wird normalerweise ohne weitere Angaben aufgerichtet und im Profil dargestellt. Typische Leoparden: Wappen Englands.

Mischformen (aufgerichtet, aber hersehend bzw. schreitend, aber im Profil) beschreibt man mit "leopardisierter Löwe" oder "gelöwter Leopard", je nachdem, um die Änderung zu kennzeichnen. Eindeutiger und m. E. besser ist es, von einem "hersehendem Löwen" oder "schreitendem Löwen" zu sprechen, je nach Situation. Das vermeidet die zoologische Verwirrung.

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Tekker
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Re: Hilfe zur Wappenerstellung

Beitrag von Tekker » 08.05.2008, 17:04

Bernhard hat geschrieben:Ist ein "Personenwappen" oder ein Familienwappen beabsichtigt?
Der Frage möchte ich mich anschließen. Ist doch arg auf deine Person zugeschnitten...
Der Liebesberger hat geschrieben:Im oberen Teil ein blaugekrönter und bewehrter gelöwter goldener Leopard.
Ich meine, eine blaue Bewehrung bzw. Krone - so der Schildinhalt beibehalten wird - ist nicht gerade optimal auf grünem Grund...
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Der Liebesberger
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Beitrag von Der Liebesberger » 08.05.2008, 17:40

@ Tekker und Bernhardt
Da meine Familie überhaupt kein Interesse an einem Wappen hat, ist das Wappen als Personenwappen gedacht und umfasst somit nur rein auf meine Person zugeschnittene Aspekte.
Kinder habe ich auch "noch" keine, die das Wappen übernehmen könnten.

@ Tekker

Die Problematik der Farbgebung habe ich auch schon gesehen, nur ist mir da noch keine Lösung eingefallen, die mir auch zugesagt hätte.

Eine Möglichkeit wäre natürlich, dass ich statt grün rot nehmen könnte.
Dies wären die Wappenfarben von Wohnbach und sind in der Wetterau auch stark vertreten.

@ Bernhardt

den Bezug der Liebesberger zu mir wolltest du wissen.
Ich bin einer der Mittelalterenthusiasten.
Ich habe mir seit geraumer Zeit die Figur des Bertold von Liebesberg ausgesucht.
Habe mir die Genealogie besorgt und habe meine Ausrüstung auf die Figur abgestellt.
Da dieser Bereich einen großen Teil meines Lebens einnimmt, wollte ich das Wappentier auch in meinem Wappen aufnehmen.

Aber zurück zu meiner Hauptfrage:


Ist das Wappen so ok ist oder besteht bereits ein gleichartiges Wappen?

Wie sieht es mit der Blasonierung aus?

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Alex
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Beitrag von Alex » 09.05.2008, 07:14

Der Liebesberger hat geschrieben:@ Tekker und Bernhardt
Da meine Familie überhaupt kein Interesse an einem Wappen hat, ist das Wappen als Personenwappen gedacht und umfasst somit nur rein auf meine Person zugeschnittene Aspekte.
Kinder habe ich auch "noch" keine, die das Wappen übernehmen könnten.
...das Wappen würde als Personenwappen auch (theoretisch) mit Ihnen zusammen "erlöschen"...
Der Liebesberger hat geschrieben:@ Tekker

Die Problematik der Farbgebung habe ich auch schon gesehen, nur ist mir da noch keine Lösung eingefallen, die mir auch zugesagt hätte.

Eine Möglichkeit wäre natürlich, dass ich statt grün rot nehmen könnte.
Dies wären die Wappenfarben von Wohnbach und sind in der Wetterau auch stark vertreten.
...die Bewehrung (und Krone) kann auch in Gold erfolgen...
Der Liebesberger hat geschrieben:@ Bernhardt

den Bezug der Liebesberger zu mir wolltest du wissen.
Ich bin einer der Mittelalterenthusiasten.
Ich habe mir seit geraumer Zeit die Figur des Bertold von Liebesberg ausgesucht.
Habe mir die Genealogie besorgt und habe meine Ausrüstung auf die Figur abgestellt.
Da dieser Bereich einen großen Teil meines Lebens einnimmt, wollte ich das Wappentier auch in meinem Wappen aufnehmen.

Aber zurück zu meiner Hauptfrage:


Ist das Wappen so ok ist oder besteht bereits ein gleichartiges Wappen?

Wie sieht es mit der Blasonierung aus?
Im oberen Teil der Leopard, ja? Und im unteren Feld? Bleibt grün und wird auch nicht belegt?

Die Frage ob es ein gleichartiges Wappen ergibt, kann nur durch eine Ähnlichkeitsprüfung erfolgen. Sicher wird es hier im Forum dazu einige hilfsbereite Heraldiker geben, die dazu etwas aussagen können.

Andere Frage, warum nicht gleich ein Familienwappen entwerfen (auch wenn die Familie daran kein Interesse hat) und dann dieses als Mittelalterakteur benutzen?

Ciao
Alex

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Tekker
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Beitrag von Tekker » 09.05.2008, 15:18

Alex hat geschrieben:Andere Frage, warum nicht gleich ein Familienwappen entwerfen (auch wenn die Familie daran kein Interesse hat) und dann dieses als Mittelalterakteur benutzen?
Richtig. Denn @Thomas, deine jetzigen Anverwandten mögen kein Interesse haben, wie aber steht es mit folgenden Generationen? Beim Familienwappen darf man imho ruhig in etwas größeren Dimensionen denken. ;)

Und was dein Reenactment betrifft, ist das nicht ein Reiz, dabei das eigene Familienwappen zu führen? :D
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Der Liebesberger
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Beitrag von Der Liebesberger » 15.05.2008, 12:12

@ Alex und Tekker,

vielen Dank erst einmal für die Ideen.

Die goldene Bewehrung bzw. Krone ist gar nicht so übel.
Der untere Teil des Schildes sollte tatsächlich grün bleiben - ich bin mehr für Simplifizierung.

Wenn ich das Wappen als Familienwappen mache, brauche ich gar nicht so viel zu verändern.

Die Familie meiner Frau kommt aus Hirzenhain - daher kann die Helmzier bzw. die Farbgebung bleiben und auf diese Tatsache hinweisen.

Der Großvater meiner Frau mütterlicherseits ist ein geborener von Rogalla - darauf kann die Krone des Leoparden/Löwen ebenfalls verweisen.

Den unteren Teil kann ich evtl. auch mit einer Ähre belegen, was auf die Lage unserer gemeinsamen Wurzeln in der Wetterau hinweist (Kornkammer des Heiligen Römischen Reiches).

Könnten die Änderungen das Wappen dann"familientauglich" machen?
Falls nicht - was könnte ich diesbezüglich mit hineinnehmen?

@ Tekker

Ich würde gerne das eigene Familienwappen führen - es sollte allerdings in dieser Zeit halbwegs existiert haben.
Es sollte auch eine Person dazu geben, die dieses Wappen damals geführt hat.
Mein "neues" Wappen kann das nicht erfüllen - Allerdings weiß ich nicht, ob es mir nach Erstellung des Wappens nicht irgendwann in den Fingern bizzelt dieses Wappen doch im Hobbybereich zu verwenden.

Wie hat unser Ex-Bundestrainer gesagt: "Schau mer ma".

Gruß

Thomas

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Michael BERNHARD
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Beitrag von Michael BERNHARD » 15.05.2008, 16:44

Der Liebesberger hat geschrieben: Könnten die Änderungen das Wappen dann"familientauglich" machen?
Falls nicht - was könnte ich diesbezüglich mit hineinnehmen?
Warum nehmen Sie nicht eine Axt oder gekreuzte Äxte (Rodungswerkzeuge) als Hinweis auf Ihren Familiennamen in das Wappen?
Mit freundlichen Grüßen, Ihr
Michael F. BERNHARD, Assessor, Heraldiker - MdH
www.ahnenforschung-und-familienwappen.de

Der Liebesberger
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Beitrag von Der Liebesberger » 16.05.2008, 12:10

Michael BERNHARD hat geschrieben:
Der Liebesberger hat geschrieben: Könnten die Änderungen das Wappen dann"familientauglich" machen?
Falls nicht - was könnte ich diesbezüglich mit hineinnehmen?
Warum nehmen Sie nicht eine Axt oder gekreuzte Äxte (Rodungswerkzeuge) als Hinweis auf Ihren Familiennamen in das Wappen?
Ich bin jetzt bei den Ursprüngen der Familiennamen nicht so ganz fit.
Mein Familienname ist Reuter - gibt es da einen Rückschluss, der auf Rodung hinweist?
Eine gekreuzte Axt würde mir prinzipiell schon zusagen.
Da meine Frau auch eine geborene Reuter ist, wären die zwei zusammen auftretenden /gekreuzten Äxte ein schönes Symbol.

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Michael BERNHARD
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Beitrag von Michael BERNHARD » 16.05.2008, 12:31

Hallo,

der Familienname REUTER läßt sich u. a. auf mhd. riuten = roden, urbar machen zurückführen.
Mit freundlichen Grüßen, Ihr
Michael F. BERNHARD, Assessor, Heraldiker - MdH
www.ahnenforschung-und-familienwappen.de

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Beitrag von Der Liebesberger » 29.05.2008, 11:25

Vielen Dank an alle für die Infos.

Sobald ich das Wappen fertig habe (kann wie gesagt auch noch ´ne Weile dauern) stelle ich es hier nochmal rein.

Gruß aus der Wetterau

Thomas

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