Wappen der Schriftsetzer u. Buchdrucker

[A.Lenz]

Hallo Herr Billet!Am 18.01.2005 habe ich in diesem Forum um die Beantwortung folgenderFrage gebeten: Bin ich berechtigt, das Wappen der Schriftsetzer u. Buchdrucker zu führen?Ihre Antwort: Es bestehen keine Bedenken, allerdings sollte auch die Zunft befragt werden.Ich habe nun auf meine Anfrage an die Handwerkskammer von München und Oberbayern folgende Antwort erhalten: "Aus unserer Sicht bestehen keine Bedenken gegen die Verwendung des Wappens".Neuerliche Frage: Kann ich nun das Wappen offiziell führen, bzw. muß ichzusätzlich irgendwelche Schritte einleiten.z. B. Ausstellung eines Wappenbriefes etc.MfGA. Lenz

[M. Waas]

Eigentlich nein. Ein Wappen ist das Zeichen zu einem Namen. Sie heißen weder Buchdrucker (dann machte das vielleicht noch etwas Sinn), außerdem fehlt dem Wappen jegliche Unterscheidungskraft. Es wird von unzähligen Druckereien in ähnlicher Form geführt.Dazu kommt noch, daß dieses Wappen auf ein kaiserliches Privileg zurückgeht und eigentlich nur ein Wappen der Nürnberger Buchdrucker Zunft war. Nach dem Ende der Zünfte wurde es dann "das" Zeichen der Schwarzen Kunst!Sie könnten das Wappen als Firmernlogo führen, was aber auch wieder keinen Sinn macht, weil eben völlig ausgelutscht und es keinerlei Rechtsschutz genießt.Es kann sogar sein, daß jemand anderes ein ähnliches Wappen hat eintragen lassen und Sie dann auf Unterlassung verklagen kann.

[Claus J.Billet]

@ Herr "alenz" :lol:Nachdem Sie von der Handwerkskammer die Erlaubnis bekommen haben das Zunftwappen zu nutzen sehe ich keine Probleme damit. Mit Einschränkungen ! lesen Sie hierzu die Einlassung des Herrn WAAS im vorherigen Posting !Es kommt es auf die Gestaltung und Ausführung Ihrer Wappenzeichnung an. Eine 100%ige Übernahme des Zunftwappens würde ich allerdings nicht empfehlen.Eine ähnliche Entscheidung wurde bereits im Forum zitiert:Hier ist besonders auf den Absatz b.) hinzuweisen !ZITAT:I ZR 235/99 Verkündet am: 28. März 2002in dem RechtsstreitDüsseldorfer StadtwappenBGB § 12 analog; NRW GemeindeO § 14Leitsätze:a) Die nicht genehmigte Verwendung des Wappens einer Großstadt im Zusammenhang mit dem Titel eines Anzeigenblattes kann das Namensrecht des Wappeninhabers (hier aus § 14 Gemeindeordnung NW i.V. mit § 12 BGB analog) unter dem Gesichtspunkt einer namensmäßigen Zuordnungsverwirrung verletzen.b) Der "Gebrauch" eines fremden Wappens i.S. von § 12 BGB ist nicht nur bei einer völlig identischen Übernahme, sondern auch bei einer nur ähnlichen Wiedergabe gegeben, sofern diese die wesentlichen Merkmale des Originals enthält und damit geeignet ist, auf den Berechtigten hinzuweisen.BGH, Urt. v. 28. März 2002 - I ZR 235/99 - OLG Düsseldorf, LG Düsseldorf--------------Jedenfalls würde ich, trotz der Genehmigung der Handwerkskammer, nur mit Teilen des Zunftwappens operieren ! Sicher ist sicher ! :lol:Es handelt sich um ein Städtewappen, wird aber auch für andere Wappen Gültigkeit haben !Stellen sie doch einfach mal einen Entwurf hier herein, dann können wir Ihnen genaueres sagen.

[A.Lenz]

Hallo,herzlichen Dank an die Herren Waas und Billet für die rasche Antwort.Das besagte Wappen ist in dem Beitrag von Herrn Jochen vom 18.01.2005einzusehen.Ich würde mich freuen, wenn Sie mir weiterhelfen würden. (Abänderung des Wappens etc.)MfGA.Lenz

[Claus J.Billet]

zur Erinnerung hier nochmal der Link zu den Zunftwappen !damit nicht jeder Suchen muß ! :lol:http://www.printpark.de/web/seiten/bibl ... wappen.htm

[Markus]

Ich würde mich bei der Stiftung eines Wappens an Ihren Namen halten und eventuell einen Bestandteil des Buchbinderwappens verwenden. Wenn Sie uns nähere Einzelheiten zu Ihrer Familiengeschichte, Herkunft, etc. nennen, könnten wir Ihnen vielleicht behilflich sein.

[A.Lenz]

Hallo Herr Theising!Mein Familienname ist "Lenz". Ich wurde in Freyung im Bayerischen Wald geboren. Meine Vorfahren waren alle im Bayerischen Wald (Kreuzberg) ansässig und durchwegs Bauersleut.MfGA.Lenz

[Michael BERNHARD]

@ Herr Lenz,nach Ihren oben gemachten Angaben könnten Sie den Schild z.B. wie folgt gestalten:In Silber auf grünem Dreiberg ein grünes Kreuz, beiderseits begleitet von je einem goldenen Druckerballen.Gold auf Silber ist zwar heraldisch nicht (ganz) korrekt, aber...Die Schild-/Farbgestaltung orientiert sich am Wappen der Stadt Freyung.(In Silber auf grünem Boden ein grüner Baum, auf den von rechts ein goldener Vogel zufliegt)Grün für Lenz = Frühling;Dreiberg und Kreuz für den Herkunftsort Kreuzberg;Druckerballen als Hinweis auf Ihren Beruf...

[GM]

@Herrn BernhardSehr geehrter Herr Bernhard,es ist ja durchaus nicht so, als seien die heraldischen Farbregeln im Laufe der Geschichte immer eingehalten worden - eine Reihe von Beispielen belegt die Ausnahmen.Diese Regeln, welche ja auch z.T. in einer guten Wahrnehmbarkeit des Wappenschildes begründet sind, jedoch bereits in einem ersten Entwurf ohne Not außer Acht zu lassen, halte ich für keinen so guten Ratschlag an Herrn Lenz.Villeicht finden wir gemeinsam ja noch andere Entwürfe, welche heraldisch korrekt und trotzdem ansprechend sind.

[Claus J.Billet]

Zitat:Gold auf Silber ist zwar heraldisch nicht (ganz) korrekt, aber...Die Schild-/Farbgestaltung orientiert sich am Wappen der Stadt Freyung.(In Silber auf grünem Boden ein grüner Baum, auf den von rechts ein goldener Vogel zufliegt)@ Herr Bernhard,hier möchte ich mich der Ansicht von Herrn Greis-Maibach anschließen ! Wehret den Anfängen ! :roll:Das Problem mit Städtewappen und deren Gestaltung haben wir ja bereits in einem anderen Thread besprochen.Dies würde ich keineswegs als Anhaltspunkt nehmen.Warum z.B. nicht ganz einfach:Schild in grünGoldener Dreiberg mit goldenem Baumsowie rechts und links die beiden goldenen Druckerstempel

[Michael BERNHARD]

@ Herrn Greis-Maibach, Herrn BilletSehr geehrter Herr Greis-Maibach, sehr geehrter Herr Billet,ich stimme Ihnen voll umfänglich zu.Eine dieser von Ihnen angesprochenen Ausnahmen ist aber das Wappen der Stadt Freyung...

[Markus]

Ich würde statt des Baumes (als Herkunftshinweis) lieber auf den Dreiberg 3 goldene Osterglocken (Narzissen) setzen. Die sind sehr deutlich darstellbar und versinnbildlichen den Namen Lenz doch optimal. Auch möglich wäre nur eine Osterglocke, die von zwei fliegenden Vögeln begleitet wird. Vielleicht könnten die Druckerstempel auch in der Helmzier einen Platz finden?! Sonst wird´s eng im Schild. Da der Beruf nicht traditionell in der Familie ausgeübt wird, könnten die Stempel auch ganz entfallen.Von einem unnötigen Farbverstoß würde ich ebenfalls unbedingt abraten. Aber dazu ist schon genug geschrieben worden.

[A.Lenz]

Hallo,herzlichen Dank an die Herren Bernhard, Greis-Maibach, Billet u. Theisingfür ihre Mühen.Die Ausführung von Herrn Theising sagt mir am meisten zu.Ich würde gerne als Helmzier den "Greif" aus dem Buchdrucker-Wappen übernehmen, wobei dieser in seinen Fängen ein Kreuz (für den HeimatortKreuzbeg) hält.Herr Theising ich möchte nicht unverschämt erscheinen, aber wäre es Ihnen möglich, eine kleine Zeichnung des von Ihnen entworfenen Wappens ins Netz zu stellen. Danke!Nochmals vielen Dank an die o. g. edlen Herren!!!!!!!MfGA. Lenz

[Gast]

Hallo, Herr Lenz,mit einer Zeichnung kann ich leider nicht dienen. Was das Malen und Zeichnen angeht bin ich völlig talentfrei.Wie wäre es, wenn Sie einen Heraldiker beauftragen?

[Markus]

Obiger Beitrag ist natürlich von mir!