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Hilfe bei Wappen der Familie Derlam

Verfasst: 09.11.2007, 19:54
von bella
Hallo zusammen,
ich würde mich freuen, wenn mir jemand bei der Analyse meines Familienwappens helfen würde. Was bedeutet der Helm, das Zeichen etc.? Weiterhin habe ich keine Ahnung, ob unser Wappen in einer Wappenrolle eingtragen ist? Auch nähere Informationen zum Namen "Derlam" würden mich interessieren. Wir kommen wohl ursprünglich aus Gegend von Frankfurt. Leider existiert nur noch ein Foto des Wappens - den Aufenthaltsort des Originals kennen wir nicht.

Das Wappen kann hier eingesehen werden:

http://www.bilder-speicher.de/071109195 ... -page.html

Freu mich auf jeden Beitrag :-) lieben Dank
Bella
[/img]

Verfasst: 09.11.2007, 22:03
von Friedhard Pfeiffer
Ein Wappen Derlam, die im bundesdeutschen Telefonbuch nur 6 x verzeichnet sind, ist weder im Siebmacher noch in der Deutschen Wappenrolle - zusammen 110.000 Wappen - vorhanden.
Das Wappen ist aber dem Wappen Kölichen [Zwei übereinander gelegte Sparren, der obere gesürzt] oder dem Wappen Bailliodz [In Rot zwei aufeinander gelegte goldene Sparren, der eine gestürzt] zum Verwechseln ähnlich.
Mit freundlichen Grüßen
Friedhard Pfeiffer

Re: Hilfe bei Wappen der Familie Derlam

Verfasst: 09.11.2007, 22:22
von Tekker
bella hat geschrieben:Leider existiert nur noch ein Foto des Wappens - den Aufenthaltsort des Originals kennen wir nicht.
Korrekter müßte es heißen, "ein Foto der Wappenzeichnung". Entschuldige bitte diese "Erbsenzählerrei", aber ich möchte lediglich Mißverständnissen vorbeugen.
bella hat geschrieben:Das Wappen kann hier eingesehen werden
Kannst du noch Angaben zu der Jahreszahl (1357) machen? Das erscheint mir etwas ominös... :?:

Verfasst: 10.11.2007, 01:57
von bella
Hallo,

erst einmal vielen Dank für die Infos, aber was kann dieser Bezug zu den anderen Wappen bedeuten? Es ist richtig, dass es in Deutschland nur genau die eine Familie Derlam gibt. Leider stehe ich erst ganz am Anfang der Ahnenforschung. Ich weiss, dass unser Wappen in einem Kirchenfenster zu sehen war, das aber wohl zerstört worden ist. Zu der Jahreszahl kann ich auch nichts genaues sagen. Es gibt zumindest wohl eine Inschrift, die auf einen Thuringis Derlam aus dem 14. Jhdt hinweist, soweit mein Schullatein hier an der Stelle ausreicht ;-)

(Dies geht aus einer Gedenkschrift auf Willigis aus dem 14. Jahrhundert zurück. Diese war in Steinschrift in den später abgebrannten Turm der Stephanskirche in Mainz gehauen. Hier stand in Latein Thuringis Derlam fecit, Iecheburgque Valernam.) siehe:http://www.jechaburg.de/Jechaburg/kloster.html

Je länger ich mich mit diesem Thema beschäftige, desto mehr Fragen entstehen. Was bedeuten die Sparren? Gibt es eine Verbindung zu den genannten Familien? Warum klingt die Jahreszahl unrealistisch? Ist das Wappen nicht echt? Werden in den Wappenrollen nicht auch "ausgestorbene" Familienwappen geführt?

Lieben Dank für jede Info :-)
Anabel Derlam

Die Familie Derlam

Verfasst: 10.11.2007, 10:33
von Joachim v. Roy
Hallo Anabel Derlam,

auch im „Deutschen Geschlechterbuch“ sowie in Rietstap's internationalem Wappenwerk „Armorial Général“, das auch Wappen längst erloschener Familien beschreibt, wird der Name DERLAM n i c h t genannt. Das erscheint deshalb befremdend, weil Ihre Wappenzeichnung den Eindruck erweckt, daß sich die Familie DERLAM und das zu dieser Familie gehörende Wappen bis auf das Jahr 1 3 5 7 zurückführen lassen.

Das Schildbild könnte zwei - miteinander verschränkte - Winkelmaße zeigen und damit auf den Beruf eines Baumeisters hinweisen (den Stammvater der Familie DERLAM?). Dies würde auf eine moderne Wappenstiftung schließen lassen. Von Interesse wäre, wer das Ihnen vorliegende - heraldisch anspruchsvolle - Wappen entworfen bzw. gezeichnet hat. Der Name dieses Mannes (wohl auch die Jahreszahl) steht über dem Schriftband „Familie Derlam“. Könnten Sie uns diesen Namen mitteilen?

Mit dem Wappen der - aus dem Val-de-Travers in der ehemaligen Grafschaft Neufchâtel stammenden - Familie BAILLODZ (auch: BAILLODS), die im Jahre 1509 erloschen ist, ist kein Zusammenhang anzunehmen.

Freundliche Grüße vom Rhein

...

Verfasst: 10.11.2007, 12:10
von Barolo1644
@ Friedhard Pfeiffer

Guten Tag,

Sie schreiben das dieses Wappen im Siebmacher nicht enthalten ist.

Dazu eine Frage, wie überprüfen Sie ob ein Wappen im Siebmacher enthalten ist?

Gibt es dazu im Internet eine Datenbank?

Ich weiss, es gibt einen Index von Jäger-Sunstenau,
gibt es online vielleicht auch etwas darüber???

Beste Grüsse

Verfasst: 10.11.2007, 12:58
von bella
Hallo.

ich habe jetzt mal mit Photoshop versucht den Wappenzeichner herauszufiltern.

Siehe hier:

http://www.bilder-speicher.de/071110128 ... -page.html

Nach meiner Ansicht ist das Jahr 1375 recht deutlich zu erkennen und ein Namen wie R. Sperkus oder Spekus ( :?: :?: :?: ) mit vager Phanatsie entziffert. Ich versuche nun in der Familie weitere Informationen zu unserer Familie zu bekommen. Es ist bekannt, dass wir Architekten und Bauräte waren, aber wie weit das zurückreicht? Die Übersetzung für Thuringis Derlam fecit könnte darauf hindeuten, dass dieser für den Bau der Stephanskirche verantwortlich war (Die Anfrage dort hat leider nichts ergeben).

Sehr spannend. Ich bin sehr interessiert, ob diese Zeichnung wirklich aus dem Jahre ist und wer dieser Wappenzeichner war?

Was bedeutet denn, es deutet auf eine "Moderne Wappenstiftung"? Könnte es im nachhinein angefertigt worden sein (=Fälschung)?

Viele Güße und Dank ebenfalls vom Rhein (insbesondere an Joachim v. Roy) :)
Anabel

Verfasst: 10.11.2007, 13:31
von countrytrucker8
Mit doderner Stiftung ist gemeint das das Wappen in jüngerer Zeit gestiftet und auf das 14. Jahrhundert rückdatiert wurde. Zugunsten des dort erstmalig erwähnten Vorfahren. Es kann aber auch sein das es nie in einer Rolle aufgetaucht ist weil: es in keiner Wappenrolle eingetragen wurde oder wohl nicht offen geführt wurde. Aber auch die Möglichkeit eines Fake sollte man in diesem Fall nicht ausschließen.

Verfasst: 10.11.2007, 14:21
von Bernhard
bella hat geschrieben:diese Zeichnung wirklich aus dem Jahre ist
ausgeschlossen.

Verfasst: 10.11.2007, 14:22
von boehm22
bella hat geschrieben:Es ist richtig, dass es in Deutschland nur genau die eine Familie Derlam gibt.
Wenn man die Bevölkerungsdichte verrechnet, findet man die meisten Derlams in/im Landkreis Cuxhaven (NI), nämlich 14 Anschlüsse pro Million Einwohner. Fast verschwunden ist die Familie aus Landkreis Heilbronn, hier treten pro Million Einwohner die wenigsten auf.

http://christoph.stoepel.net/geogen/v3/Default.aspx

Verfasst: 10.11.2007, 16:07
von bella
Hallo,

danke für den Geogen-link. Die dort gekennzeichneten Familien "Derlam" sind uns bekannt. Unsere "Wurzeln" führen aber hauptsächlich in den hessischen Raum (Frankfurt). Mein Opa, der aus Frankfurt stammt, ist zur See gefahren und so sind die hauptsächlichen Mitglieder in Norddeutschland zu finden. Dies ist auch der Grund, warum uns die Daten zu unserer Familiengeschichte fehlen und leider ist mein Großvater bereits verstorben.

Meine Suche geht auf den hessischen Raum und die Bedeutung und Herkunft des Wappens. Das Kirchenfenster, in dem das Wappen zu sehen war, soll im Krieg zerstört worden sein.

Über jeden weiteren Beitrag zum Wappen würde ich mich freuen! :)
Beste Grüße
Anabel Derlam

Die Familie Derlam

Verfasst: 10.11.2007, 18:23
von Joachim v. Roy
Hallo Anabel Derlam,

Ihr Hinweis, daß auf dieser Seite http://www.jechaburg.de/Jechaburg/kloster.html der Familienname DERLAM zu finden ist, dürfte n i c h t zutreffen. Meines Erachtens wird hier lediglich erwähnt, daß der bedeutende Erzbischof Willigis (+ 1011), der den Dom zu Mainz erbaute, in DERLA (= Dorla im Kreis Fritzlar-Homberg?), IECHEBURG (= Jechaburg im thüringischen Kreis Sondershausen) und in VALERNA Kirchen errichten ließ (Derla“m“ und Valerna“m“ wohl in der Dativform).

Der genealogischen Datenbank der Mormonen läßt sich entnehmen, daß mehrere Angehörige der Familie DERLAM, die
nach 1808 in D a r m s t a d t geboren wurden, in die Vereinigten Staaten ausgewandert sind. Bei Ihren Forschungen im Frankfurter Raum sollten Sie deshalb Darmstadt nicht außer acht lassen.

Im übrigen dürfte die Ihnen vorliegende Wappenzeichnung etwa zwischen 1880 und 1910 entworfen worden sein. Für Sie käme es vor allem darauf an, den Stifter Ihres Familienwappens zu ermitteln.

Eine „Fälschung“ des Wappens möchte ich nicht annehmen. Vermutlich soll die Jahresangabe „1357“ lediglich verdeutlichen, daß der Wappenstifter den Familiennamen DERLAM in einer Urkunde vom Jahre 1357 fand (ohne daß der Wappenstifter in der Lage gewesen sein dürfte, eine genealogische Verbindung zwischen jenem fernen Namensträger und seiner eigenen Familie herzustellen).

Freundliche Grüße vom Rhein

Verfasst: 11.11.2007, 17:17
von bella
Hallo zusammen,

und vielen Dank für die Hilfe und Unterstützung :) Ich bin nun auf den Spuren meiner Ahnen bis Mitte 1700 vorgedrungen und habe ab nun ein neues Hobby.

Noch einige Rückfrage zu dem Wappen:

In unserer Familie gibt es die Geschuchte, dass unser Wappen in einem Kirchenfenster abgebildet war, das dann im 2. Weltkrieg zerstört worden ist.

Kann es sein, dass die vorliegende Wappenzeichnung zwischen 1880 und 1910 von diesem Fenster in einer zu der Zeit üblichen Form abgezeichnet worden ist? Gibt es eine Liste von Wappenzeichnern, die zwischen 1880 und 1910 solche Zeichnungen angefertigt haben oder erkennt jemand die Ähnlichkeit?

Hier wäre der Ort des Zeichners interessant - vielleicht gibt er Aufsschluss über die Kirche.

Vielen Dank und schönen Sonntag noch
Anabel

Verfasst: 08.04.2008, 21:24
von luklej
bella hat geschrieben:Hallo.

ich habe jetzt mal mit Photoshop versucht den Wappenzeichner herauszufiltern.

Siehe hier:

http://www.bilder-speicher.de/071110128 ... -page.html

Nach meiner Ansicht ist das Jahr 1375 recht deutlich zu erkennen und ein Namen wie R. Sperkus oder Spekus ( :?: :?: :?: ) mit vager Phanatsie entziffert. Ich versuche nun in der Familie weitere Informationen zu unserer Familie zu bekommen. Es ist bekannt, dass wir Architekten und Bauräte waren, aber wie weit das zurückreicht? Die Übersetzung für Thuringis Derlam fecit könnte darauf hindeuten, dass dieser für den Bau der Stephanskirche verantwortlich war (Die Anfrage dort hat leider nichts ergeben).

Sehr spannend. Ich bin sehr interessiert, ob diese Zeichnung wirklich aus dem Jahre ist und wer dieser Wappenzeichner war?

Was bedeutet denn, es deutet auf eine "Moderne Wappenstiftung"? Könnte es im nachhinein angefertigt worden sein (=Fälschung)?

Viele Güße und Dank ebenfalls vom Rhein (insbesondere an Joachim v. Roy) :)
Anabel
Hallo

My ancestors lived in Poland in XVII century and their family name was Szperek - probably it is polish pronounction. I do not know where did they come from. Do You have any information concern Szperek family (maybe the name comes from Sperkus)?
Thanks for answer

Łukasz Leja
lukasz-leja@wp.pl

Re: ...

Verfasst: 09.04.2008, 00:47
von Friedhard Pfeiffer
Barolo1644 hat geschrieben:@ Friedhard Pfeiffer
Sie schreiben das dieses Wappen im Siebmacher nicht enthalten ist.
Wie überprüfen Sie, ob ein Wappen im Siebmacher enthalten ist?
Ich kann die 110.000 Wappen des Siebmacher und der Deutschen Wappenrolle nach dem Namen - vergleichbar dem Verzeichnis von Jäger-Sunstenau - aber auch mit Stichworten z. B. "Geteilt, Hirsch, Stern" EDV-mäßig aufrufen. Im Internet ist dieses Programm nicht verfügbar.
Mit freundlichen Grüßen
Friedhard Pfeiffer