Frage zur Gestaltung eines Wappenschildes

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Moderatoren: Markus, Christian Ader

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Rider
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Beitrag von Rider » 18.02.2009, 16:36

Hergenhan hat geschrieben:Unterscheiden sollte man übrigens zw. Heraldikern und Wappenzeichnern. –
Sehe ich nicht so.

Ein Heraldiker sollte sowohl in der theoretischen, als auch in der praktischen Heraldik firm sein. Erst dann darf er sich ruhigen Gewissens als Heraldiker bezeichnen.
Gruß vom Rider

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Simplicius
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Beitrag von Simplicius » 18.02.2009, 16:41

Ich möchte die Anmerungen auch nicht in die Länge dehnen. Nur kurz, die Abb. im besagten Wappenbuch sind nicht "mittelalterlich". Hier sind ein paar Links zu weiteren Arbeiten von Paul Bösch, einem der Zeichner.
Es sind typische, und hervorragende Arbeiten des 20.Jh. Beobachten Sie einmal die Helmdecken in dem Wappenbuch, oder Beizeichen. Es sind moderne herald. Darstellungen.

http://bookplate-jvarnoso.blogspot.com/ ... 69-ch.html
http://www.dillum.ch/html/bern_doppelquadrat.htm erste Abb.
http://www.eye.ch/swissgen/alther/index.html erste Abb

Viele Grüße

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Simplicius
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Beitrag von Simplicius » 18.02.2009, 18:43


MarcStenger
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Beitrag von MarcStenger » 18.02.2009, 18:54

Vielen Dank, Herr Hergenhan, für die vielen Beispiele. Da sind einige brauchbare dabei, die mir zumindest einen guten Eindruck verleihen, wie ein Drache in der Heraldik aussehen kann. Herzlichen Dank!

MarcStenger
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Beitrag von MarcStenger » 20.02.2009, 15:48

Sehr verehrte Diskussionsteilnehmer,

unter Verwendung des von Herrn Hergenhahn aufgetanen Wappens von Brozani nad Ohri, eines Galero von Marco Foppoli und einer neuen Schildform habe ich versucht, meinem Wappenentwurf einen etwas "klassischeren" Ausdruck zu verleihen. Das Ergebnis meiner Tüftelei sehen Sie hier:

<img src="http://www.bild-hoster.de/images/MStenger/ild1.jpg" alt="Wappen"/>

Ich wäre sehr an Ihren fachkundigen Meinungen zu diesem Entwurf interessiert.

Ich weiß wohl, dass es nicht zulässig ist, die Kunst anderer Heraldiker zu kopieren und somit zu stehlen. Das habe ich auch nicht vor. Das angezeigte "Patchwork" soll lediglich als Design-Studie dienen, nach der ich dann einen eigenen Aufriss zeichnen möchte.

Ich bin offen für jede konstruktive Kritik und bedanke mich schon jetzt bei allen, die mir bei der Entwicklung des Wappens geholfen haben und weiter behilflich sind!

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Markus
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Beitrag von Markus » 21.02.2009, 11:50

Sehr edel! Jetzt noch in eigene Form bringen, und "Sie haben fertig". :wink:
Heraldische Grüße
Markus

Vollwappen im Wappenindex Greve:
https://www.familie-greve.de/wappeneint ... &wid=72488

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Jochen
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Beitrag von Jochen » 21.02.2009, 12:11

Genau....

Wobei ich auch noch sehr am neuen Sinnspruch interessiert wäre....
Ne suy plus vil que les aultres

jochen

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Michael BERNHARD
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Beitrag von Michael BERNHARD » 21.02.2009, 12:55

Hallo MarcStenger,
MarcStenger hat geschrieben:...
Ich bin offen für jede konstruktive Kritik und bedanke mich schon jetzt bei allen, die mir bei der Entwicklung des Wappens geholfen haben und weiter behilflich sind!
Ich fände es ansprechender, wenn in den beiden Schnüren nicht nur zwei Augen übereinander, sondern die Schnüre jeweils zu einem offenen Knoten gelegt würden.
Mit freundlichen Grüßen, Ihr
Michael F. BERNHARD, Assessor, Heraldiker - MdH
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countrytrucker8
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Beitrag von countrytrucker8 » 21.02.2009, 13:43

Wie blasoniert man ein solches Kreuz? Schwertkreuz?
Wolfgang Schönenberg

https://www. DIY-Heimwerken.de.de. :idea:
Lebe deinen Traum und verträum nicht dein Leben

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Michael BERNHARD
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Beitrag von Michael BERNHARD » 21.02.2009, 15:43

Hallo,

man könnte das Kreuz als "durchgehendes Fußschwerthochkreuz" blasonieren...
Zuletzt geändert von Michael BERNHARD am 22.02.2009, 08:30, insgesamt 1-mal geändert.
Mit freundlichen Grüßen, Ihr
Michael F. BERNHARD, Assessor, Heraldiker - MdH
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Rider
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Beitrag von Rider » 21.02.2009, 16:10

1) Sollte ein als "durchgehend" bezeichnetes Kreuz nicht auch unten an den Schildrand anstoßen? Im vorliegenden Fall ist dies nämlich nicht gegeben.

2) Ist der Begriff "Fußschwerthochkreuz" aus dem Vokubular der heraldischen Kunstsprache entnommen, oder selbst erfunden? Wenn selbst erdacht, dann dürfte es für einen Außenstehenden schwer werden das Wappen danach aufzureißen.
Gruß vom Rider

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Michael BERNHARD
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Beitrag von Michael BERNHARD » 21.02.2009, 16:56

Hallo Rider,
Rider hat geschrieben:1) Sollte ein als "durchgehend" bezeichnetes Kreuz nicht auch unten an den Schildrand anstoßen? Im vorliegenden Fall ist dies nämlich nicht gegeben.

2) Ist der Begriff "Fußschwerthochkreuz" aus dem Vokubular der heraldischen Kunstsprache entnommen, oder selbst erfunden? Wenn selbst erdacht, dann dürfte es für einen Außenstehenden schwer werden das Wappen danach aufzureißen.
ad1)
vielen Dank für den Hinweis, dass das Kreuz nicht bis zum unteren Rand reicht
(hatte ich übersehen... :oops:)
also "oben und an den Seiten anstoßendes..."

ad2)
es gibt in der Heraldik u. a. die Begriffe "Hochkreuz" und "Fußglevenkreuz";

insofern denke ich, dass man mit dem Neologismus "Fußschwerthochkreuz" schon etwas anfangen könnte...
Mit freundlichen Grüßen, Ihr
Michael F. BERNHARD, Assessor, Heraldiker - MdH
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Rider
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Beitrag von Rider » 21.02.2009, 18:06

Hallo Herr Bernhard,

"Hochkreuz" ist natürlich bekannt. Allerdings bin ich der Meinung, dass bei einem normalen Hochkreuz der Stamm- bzw. der Querbalken breiter angelegt ist, als bei dem vorliegenden Wappen. Hier würde ich dann eher von einem Faden(hoch)kreuz ausgehen.

Ein "Fußglevenkreuz" habe ich in der Wappenbilderordnung leider nicht finden können. Wäre es Ihnen den möglich, eine Abbildung dieses Kreuzes einzustellen?
Gruß vom Rider

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Michael BERNHARD
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Beitrag von Michael BERNHARD » 21.02.2009, 18:40

Hallo Rider,

natürlich könnte/ sollte man auch die Breite der Kreuzarme in die Blasonierung mit aufnehmen. (Stab..., Leiste..., Faden... )

Ein Fußglevenkreuz finden Sie im Leonhard, Seite 287, Nr. 23.
Mit freundlichen Grüßen, Ihr
Michael F. BERNHARD, Assessor, Heraldiker - MdH
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Rider
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Beitrag von Rider » 21.02.2009, 19:28

Michael BERNHARD hat geschrieben:
Ein Fußglevenkreuz finden Sie im Leonhard, Seite 287, Nr. 23.
Hallo Herr Bernhard,

wenn das den Drachen durchbohrende Teil unten beidseits noch aufgebogen würde, dann könnte man es tatsächlich als "Fußglevenkreuz" bezeichnen. Da dies aber nicht der Fall ist, würde ich eher wie folgt blasonieren:

In Schwarz, ein oben und seitlich anstoßendes silbernes fußgespitztes Fadenhochkreuz, einen silbernen Drachen, im Schildfuß, durchbohrend.
Gruß vom Rider

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