Wappen v. d. Helle gt. Monnik aus Bremen

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Laie
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Wappen v. d. Helle gt. Monnik aus Bremen

Beitrag von Laie » 10.12.2006, 08:30

Werte Kollegen,

in Bremen sind im MA drei Familien von der Helle, teilweise gen. Monnik (=Mönch), bekannt:

1. Lippold I. Monnik gt. v. d. Hellen, 1225/1252 Ritter, s. d. Alrad I. v. Bremen

2. Bernhard VON DER HELLE, 1305 Ratsherr in Bremen.

3. Daniel v. d. Helle gt. Monnik, 1368 Knappe; 1382/86 Untervogt auf Bederkesa

Diese 3 Personen, bzw. die sich anschließenden Familien, lassen sich nach der eingesehenen Literatur nicht mit einander verbinden. Zeitlich jedoch (habe nicht alle bekannten Namensträger genannt) und von den vergebenen mänl. Vornamen drängt sich jedoch der Gedanke eines Zusammengehörens auf.

Ein Wappenvergleich wäre in dieser Fragestellung sicher er'helle'nd.

Hat jemand der Forum-Teilnehmer vielleicht Bremer Wappenmaterial zur Hand, kann solches benennen oder darin günstigsten Fall nachschlagen.

Beste adventliche Grüße
Laie

Joachim v. Roy
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von der Helle

Beitrag von Joachim v. Roy » 10.12.2006, 10:46

Hier darf - falls nicht bereits bekannt - auf folgende Dissertation aufmerksam gemacht werden:

Hans G. Trüper, Ritter und Knappen zwischen Weser und Elbe – Die Ministerialität des Erzstifts Bremen, Stade 2000.

Freundliche Grüße vom Rhein

Anm.: Der Mikrobiologe an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Professor Dr. Dr. phil. Dr. h.c. Hans Georg Trüper (em.) legte – obwohl nicht mehr der Jüngste – mit dem vorgenannten Werk noch einmal eine Doktorarbeit vor.

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Frank J. Reuther
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Beitrag von Frank J. Reuther » 10.12.2006, 10:57

Die Dissertation liegt unter der Signatur 301369 in der Hochschulbibliothek Vechta und ist von dort über jede deutsche Bibliothek per Fernleihe bestellbar.
Mit freundlichen Grüßen
Frank J. Reuther, MdH
Quia Dominus dat sapientiam et ex ore eius scientia et prudentia. (Prv 2;6)
http://www.frank-reuther.de

Joachim v. Roy
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von der Helle

Beitrag von Joachim v. Roy » 10.12.2006, 11:06

Nachtrag:

Was den Adel Bremens anlangt, so lohnt es sich stets, in folgende Werke von Luneberg M u s h a r d Einblick zu nehmen:

Monumenta Nobilitatis Antiqvae Familiarum Illustrium, Inprimis Ordinis Equestris In Ducatibus Bremensi & Verdensi, i.e. Denckmahl Der Uhralten, berühmten Hochadelichen Geschlechter, Insonderheit Der Hochlöblichen Ritterschafft Im Hertzogthum Bremen und Verden, Bremen 1708 (Nachdruck 1905),

Bremisch- und Verdischer Ritter-Sahl Oder Denckmahl Der Uhralten Berühmten Hoch-adelichen Geschlechter Insonderheit der Hochlöblichen Ritterschafft in Denen Hertzogthümern Bremen und Verden : Wobey auch Zugleich von den alten Marckgraffen zu Stade, Graffen zu Leßmona, Stofel, Diepholtz und Waldenberg, Edlen Herren zu Mackenstede und Stumpenhausen, wie auch Frey-Herren von Bederkesa, Hasseldorff und Bramstede Nachricht ertheilet wird, Bremen 1720.

MfG

Laie
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Beitrag von Laie » 10.12.2006, 12:26

Werte Herren,

Herzlichen Dank für die Quellennennung, beide sind, neben Weiteren, eingesehen und ausgewertet. Die Beantwortung der offenen Fragen war damit leider nicht möglich. Die darin gegebenen Hinweise aber waren durchaus weiterführend.

Vielleicht kann Herr Pfeiffer mit dem Siebmachen helfen?

Ich würde mich über weitere Zuträge sehr freuen. Insbesondere die Wappenabbildungen und/oder Blasonierungen der 3 Personen/Familien.

Aus dem Wappenvergleich erhoffe ich mir Hinweise ob eine Verwandtschaft bestanden hat. Ob sich in der zugänglichen Literatur eine Verbindung wir finden lassen, bezweifle ich langsam.

Beste Grüße
Laie

Joachim v. Roy
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Anmerkungen zur Wappenführung im Mittelalter

Beitrag von Joachim v. Roy » 10.12.2006, 14:10

Nach meinen Erfahrungen kann man zwar anhand mittelalterlicher Urkunden eine G e n e a l o g i e erstellen, auch kann man, so man Glück hat, den einzelnen in dieser Genealogie ausgewiesenen Personen ein ganz bestimmtes Wappen zuordnen, der umgekehrte Weg jedoch, daß man auf der Basis aufgefundener W a p p e n (Siegel) eine Genealogie erstellt, läßt sich nicht beschreiten, da die Wappenführung im ausgehenden Mittelalter (hier im norddeutschen Raum um 1300) gar nicht festlag.

MfG

Friedhard Pfeiffer
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Beitrag von Friedhard Pfeiffer » 10.12.2006, 14:24

Laie hat geschrieben:Vielleicht kann Herr Pfeiffer mit dem Siebmachen helfen?
Hallo, es wird sicherlich nichts nützen, aber dennoch:
Das im Siebmacher, Band Bürgerliche 9. Teil, Seite 63, Tafel 74, veröffentliche Wappen des Hinrik Monick zu Göttingen, 1454, zeigt im Schilde eine schräggestellte Schnürnadel.
Wappen Helle gibt es folgende:
zur Helle (tor Helle) aus Lübeck, später (1462) Reval
v. d. Helle aus Rügen (1306)
v. der Helle aus Der Grafschaft Wernigerode
v. der Helle aus ??? (Wappenbrief von 1541)
Helle, westfälisches Geschlecht aus Rüthen
Wappen Hellen gibt es folgende:
Wappen v. d. Hellen, in den Reichsadelsstand am 18.09.1792 erhoben, im Fürstentum Bremen ansässig: Quadriert; 1. und 4. geteilt, oben blau-weißes Schach, unten golden leer. 2. und 3. gekrönter weißer Löwe in Rot.
Mit freundlichen Grüßen
Friedhard Pfeiffer

Joachim v. Roy
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v. der Hellen

Beitrag von Joachim v. Roy » 10.12.2006, 15:38

Zu der von Herrn Friedhard Pfeiffer zuletzt genannten Familie VON DER HELLEN sei angemerkt, daß diese aus B r ü s s e l stammt (dort bereits 1275 „van der Hellen“ geschrieben), 1567 nach B r e m e n übersiedelte, 1751 und 1792 eine Reichs!-Adelsbestätigung sowie 1794 eine Kurfürstlich braunschweigisch-lüneburgische Adelsanerkennung erhielt.

MfG

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