Wie stellt sich militarische Tradition im Wappen dar?

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A.-B. Kenkel
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Wie stellt sich militarische Tradition im Wappen dar?

Beitrag von A.-B. Kenkel » 30.09.2006, 11:29

Hallo Forum.
Um es bei einer Wappenstiftung genauer zu wissen:
Wie kann man eine militärische Tradition im Familienwappen darstellen lassen? Meine Forschung betreffend meine Familie hat ergeben das bis jetzt alle "ausgegrabenen" männlichen Vorfahren beim jeweiligen Militär waren.
Dieser interessante Umstand sollte doch als Tradition gelten oder?Ist es wohl möglich die eventuellen vorschläge auch als bildliche Darstellung zu sehen?
Ich hoffe auf viele Antworten.

Viribus Unitis!

A.-B.Kenkel
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Friedhard Pfeiffer
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Wappen Kenkel

Beitrag von Friedhard Pfeiffer » 30.09.2006, 18:46

Hallo,
bevor man sich mit der Neustiftung eines Wappens befasst, sollte man prüfen, ob nicht vorhandene Wappen zu einem in Verbindung stehen. Es gibt z. B. ein Wappen Kenkel aus Weingarten, ca. 1618 (Siebmacher, Band Bürgerliche 9. Teil, Seite 42, Tafel 50).
Mit freundlichen Grüßen
Friedhard Pfeiffer

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Jochen
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Beitrag von Jochen » 01.10.2006, 00:44

Nun - angesichts einer allgemeinen Wehrpflicht ist dieser interessante Umstand etwa so erstaunlich wie die Prävalenz des Y-Chromosoms bei männlichen Vorfahren.
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jochen

Linus
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Beitrag von Linus » 02.10.2006, 07:17

Jochen hat geschrieben:Nun - angesichts einer allgemeinen Wehrpflicht ist dieser interessante Umstand etwa so erstaunlich wie die Prävalenz des Y-Chromosoms bei männlichen Vorfahren.
ich denke der Fadenstifter meinte eher jeweils lange Jahre Berufslaufbahn im Heer.

A.-B. Kenkel
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militärische Laufbahn

Beitrag von A.-B. Kenkel » 13.10.2006, 19:30

Hallo Linus.
Ja so in etwa. es war aber so das meine Vorfahren in der Infanterie,der Marine, sowie im 20.Jhd. In Heer ,Luftwaffe und in der Waffen SS dienten. Ich diente in der Pioniertruppe der BW.
Es sollte also eine allgemeine militärische Tradition in meiner Familie dargestellt werden.

Viel Grüße

Viribus Unitis!

A.-B. Kenkel
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Tekker
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Re: militärische Laufbahn

Beitrag von Tekker » 14.10.2006, 11:12

A.-B. Kenkel hat geschrieben:Ja so in etwa.
Das Genaue würde mich in diesem Zusammenhang aber schon interessieren, um auch eine vernünftige Antwort geben zu können.

So z.B. wie weit du diese "Tradition" zurückverfolgen kannst und wie lang tatsächlich die Wehrdienstzeiten incl. deiner eigenen gewesen sind.

Ich würde es jedenfalls als "unseriös" ansehen, eine Tradition in ein Wappen "einzubasteln", wo es eigentlich gar keine gibt... :wink:
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A.-B. Kenkel
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militärische Tradition

Beitrag von A.-B. Kenkel » 15.10.2006, 11:51

Hallo Tekker
Meine Dienstzeit war von 1986 -1994 (Bundeswehr) mein Vater war von 1943 - 1945 Soldat , mein Großvater von 1936 an in der Allg.SS und ab1939 VT ab 1940 WaffenSS ( Russland),mein Urgroßvater kämpfte ab 1914 -1918 im I WK unter anderem auch in Frankreich . Auf weitere Kriegsdiente in meiner Familie habe ich Hinweise nur sind diese mitglieden nicht meiner Ahnenschaft angehörig. Einer meiner Cousins Kämpfte bei Monte Cassino , ein Cousin meiner Mutter war bei der Luftwaffe über Narvik ein weiterer Cousin meiner Mutter fiel im WW I in Belgien.
Ein Großcousin dient in der US Navy. Wie gesagt, das zählt nicht unbedingt.
Von anderen Vorfahren habe ich bis jetzt nur vage Daten. Die zählen auch noch nicht. Von einem meiner Alteltern habe ich Hinweise auf ein Zugehörigkeit zu einem Kavallerieregiment, das muß aber noch genauer ausgeforscht werden.
Offensichtlich aber gibt es in meiner Familie ,wie in den mit uns verwandten Familien, eine generelle militärische Dienstfreudigkeit. Das ist der Grund warum ich eine militärische Tradition vermute.

Viribus Unitis!

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derkleinefux
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Beitrag von derkleinefux » 15.10.2006, 18:12

Naja, die Mehrzahl der genannten Fälle trifft wohl auf die meisten Familien zu. Wer gesund war und in entsprechendem Alter diente nunmal bzw. wenn Krieg war kämpfte er.

Wenns nicht so abgedroschen wär, würd ich Ihnen zur heraldischen Form des Eisernen Kreuzes raten, als dem Symbol des deutschen Militärs der letzten 200 Jahre.
Beste Grüße,
Dietrich Kirschner

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Jochen
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Beitrag von Jochen » 15.10.2006, 18:36

Bundeswehr - OK.

Da wäre das eiserne Kreuz - obwohl, wie Herr Kirschner zutreffend bemerkt, abgedroschen - ein ehrenwertes Symbol.

Was das Traditionelle aber an anderen von Ihnen genannten Heeresorganisationen angeht, passen vielleicht als Symbole "brennendes Stadttor" und "füsilierte Zivilisten" besser.

Ich bin nicht Ihr ethischer Mentor, würde aber unter den gegebenen Umständen den traditionellen Aspekt der Militärzugewandtheit einmal überdenken.
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jochen

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Beitrag von derkleinefux » 15.10.2006, 18:41

Das Eiserne Kreuz wäre für alle Soldaten seit den Befreiungskriegen geeignet.
Aber außer dem Wappenstifter (Zeitsoldat BW acht Jahre) und dem Großvater (freiwilliger SS, Verfügungstruppe, Waffen-SS) sind keine mil. "Traditionen" zu erkennen. Die acht Jahre sind nichts besonderes (objektiv, für den Stifter viell. schon) und über die Anfänge der großväterlichen Karriere schweige ich. Über den Charakter der Waffen-SS allerdings diskutiere ich gerne- passt aber nicht hierher. Finde daher zum einen Jochens Bemerkung unpassend (obschon den Kern treffend) alsauch die "Tradition" bislang nicht begründet.
Beste Grüße,
Dietrich Kirschner

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Beitrag von Heraldry81 » 15.10.2006, 20:40

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Claus J.Billet
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hm...

Beitrag von Claus J.Billet » 15.10.2006, 20:53

@ A.-B. Kenkel

Zu all den vorgenannten Überlegungen sollte auch noch diese einbezogen werden:
Was ist wenn die noch zu erwartenden Generationen Pazifisten sind :?:
Sich mit einem "militärischen" Wappen, bezw. den Militaristen der Familie nicht identifizieren wollen :?: :roll:

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Jochen
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Beitrag von Jochen » 15.10.2006, 21:42

Ich zitiere mal Albert Einstein - völlig neutral, versteht sich:

"Wenn einer mit Vergnügen zu einer Musik in Reih und Glied marschieren kann, dann verachte ich ihn schon; er hat sein großes Gehirn nur aus Irrtum bekommen, da für ihn das Rückenmark schon völlig genügen würde. Diesen Schandfleck der Zivilisation sollte man so schnell wie möglich zum Verschwinden bringen, Heldentum auf Kommando, sinnlose Gewalt und die leidige Vaterländerei, wie glühend hasse ich sie, wie gemein und verächtlich erscheint mir der Krieg; ich möchte mich lieber in Stücke schlagen lassen, als mich an einem so elenden Tun beteiligen! Töten im Krieg ist nach meiner Auffassung um nichts besser, als gewöhnlicher Mord."
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Markus
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Beitrag von Markus » 16.10.2006, 07:08

Bevor die Diskussion aus dem Ruder läuft, bitte ich die Diskutanten, beim Thema "Heraldik" zu bleiben. Vielen Dank!
Heraldische Grüße
Markus

Vollwappen im Wappenindex Greve:
https://www.familie-greve.de/wappeneint ... &wid=72488

Egon Ossowski

Beitrag von Egon Ossowski » 16.10.2006, 13:54

@ Markus: Danke!

Inwieweit Soldatentum in einer Familie über drei Generationen hinweg als Tradtition bezeichnet wird, muß man wohl dem Wappenstifter selbst überlassen. Zumal in vielen Fällen eine Wappenstiftung erfolgt, obwohl die Familiengeschichte "nur" drei Generationen zurückblickend bekannt ist!

Die ursprüngliche Fragestellung bezog sich ja auch nicht auf diese Beurteilung, sondern auf die Möglichkeiten einer solchen Darstellung. Und da bietet die Heraldik eine ganze Menge - entspringt sie selbst ja auch militärischen Wurzeln.

Problem im vorliegenden Falle ist eine uneinheitliche Traditionslinie, also nicht nur Heeresangehörige oder Panzertruppe, sondern kreuz und quer durch die Teilstreitkräfte. Vorgeschlagen wurde ja bereits das EK als allgemeines militärisches Symbol.

Es macht allerdings wenig Sinn, ein Einzelsymbol vorzuschlagen ohne das Konzept zu kennen, welches hinter dem Wappenentwurf steht. So könnte beispielsweise ein Schwert als Schildteilung verwendet werden, wenn es in das Gestaltungskonzept paßt. Denn in dem Wappen sollen ja sicherlich auch noch andere Dinge reflektiert werden. Denkbar wäre auch ein gepanzerter Schwertarm.

Vielleicht gehen wir mal so an die Sache ran!

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