"Glückauf" Herr Wanderer

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Guenter Boehm
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"Glückauf" Herr Wanderer

Beitrag von Guenter Boehm » 06.06.2006, 20:48

Herr Wanderer,
Sie grüssen immer mit Glückauf aus Lüttjen Heere im Vorharz!
Haben Sie Beziehungen zum historischen Bergbau?

Meine Vorfahren waren seit 1536 im niederschlesischen Bergbau tätig und werden als Kohlenbauern/Kuxeninhaber erwähnt. Ein Wappen der Beheim/Behem aus Schlesien erscheint in der Handschriftensammlung der Landesbib. Hannover, Signatur Ms VIII 652, Wappensammlung aus dem 17. Jhd., Geschenk Sr. Kön. Hoh. d. Herzogs Adolf v. Cambridge, folio 103.
Bild
Wie mir das Archiv jedoch mitteilte, befindet sich zwar das Wappen dort, aber mit keinerlei weiteren Hinweisen. Durch die bemerkenswerte Hilfestellung von unserem Forumsmitglied Friedhard Pfeiffer konnte ich herausfinden, dass es in Schlesien nur zwei Familien gab, nämlich Beheim/Behem und Liedlaw, die in ihrem Wappen drei Schlüssel führten.

Wieso kommt das Beheim-Wappen nach dem Harz ? Gab es Bergbaubeziehungen zwischen Niederschlesien und dem Bergbaugebiete im Harz. Jede Hilfe ist mir willkommen, wie Heimatforscher, Bergbauhistoriker, Familienforscher. Können Sie mir etwas weiterhelfen?

Die Heraldiker der Wappenkunst mögen mir verzeihen, aber so sehe ich die Heraldik in Verbindung mit der Ahnenforschung. Ich hoffe, es ist erlaubt? :wink:

Viele Grüsse,
Guenter Boehm
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Claus J.Billet
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hm...

Beitrag von Claus J.Billet » 06.06.2006, 21:15

@ Guenter Boehm

Zitat:
....Wieso kommt das Beheim-Wappen nach dem Harz ? Gab es Bergbaubeziehungen zwischen Niederschlesien und dem Bergbaugebiete im Harz. Jede Hilfe ist mir willkommen, wie Heimatforscher, Bergbauhistoriker, Familienforscher.

Und wenn Sie die ganzen Berge zwischen Niedersachsen und dem Harz umgraben,
.....werden Sie wohl kaum hier im Forum eine Antwort finden.

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Guenter Boehm
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Beitrag von Guenter Boehm » 06.06.2006, 21:25

Herr Billet,
warum sehen Sie so negativ?

Viele Grüsse,
Guenter Boehm
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Wanderer
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Glückauf Bergbau und Hüttenwesen

Beitrag von Wanderer » 06.06.2006, 23:16

Glückauf ist als Gruß eine Kurzformel für:
Das Glück tue sich dir auf

An der ehemaligen preußischen Bergakademie Clausthal und seit ca. 1965 TU Clausthal ist der Gruß in der Stadt und unter Studenten verbreitet. Ich habe dort Metallurgie (neudeutsch) und altdeutsch Hüttenwesen studiert. Seit meiner Studienzeit habe ich mir diesen Gruß "angewöhnt" und wünsche gerne anderen etwas Glück im Leben.

Ursprünglich war damit gemeint, daß der Bergmann eine neue, möglichst gold und silberhaltige Ader findet. Bei der Ahnenforschung macht es mir im übertragenen Sinne Freude, weil eine neue Ader ist für mich eine neue Linie die bis in die Gegenwart führt.

Herr Pfeiffer hat z.B. mit seiner Arbeit und Hilfe bzw. dem Online-Zugriff auf die Kirchenbücher in St. Georgen in Bayreuth mir eine neue Ader aufgetan - bedanke mich in dieser Runde gerne mit herzlichem Glückauf dafür.

@ Herr Boehm - Die überregionalen Beziehungen der Bergleute waren auch schon früher sehr intensiv ... Berg- und Hüttenleute waren priviligiert - genossen sogenannte Bergfreiheiten, die waren z.B. keine Leibeigenen, erhielten verbilligtes Korn, brauchten teilweise durchziehenden Truppen kein Quartier geben, waren vom Militärdienst - Schanzenbau befreit, konnten auch den Standort bei Bedarf wechseln - insofern ist das Auftreten des selben Wappens in verschiedenen Bergbaurevieren nachvollziehbar.

Viele heimatliche Namen (Ortsnamen und Grubennamen) wurden bis nach Übersee mitgenommen. Die Familien sind ja häufig im Beruf geblieben, wenn die Grube ab einer gewiesen Teufe absoff oder die Lagerstätte erschöpft war, wurde alles eingepackt und in ein anderes Gruben-Revier umgezogen. Mit Sicherheit wurden auch die Wappen eingepackt und mitgenommen, sofern die Kenntnis nicht verloren gegangen ist. Bei Ihnen Herr Boehm sind gewisse Beweise erhalten geblieben. Mitgenommen wurde auch die Sprache und die Art zu musizieren. Dazu gehören auch Jodler-Laute, die über Jahrhunderte für bestimmte Gegenden und Familien charakteristisch sind ... also nicht nur mit Wappen an verschiedenen Orten kann man/frau die Migration ganzer Familien im beruflichen Umfeld feststellen.

Die Vorfahren in meiner Linie waren von ca. 1500 - 1700 sogenannte Glashüttenleute, Glasmachermeister, Glasmaler, danach kommen 250 Jahre Handwerker Porzelliner, Schmied Schlosser und ich bin der erste Metallhüttenmann.

Bei meinen genealogischen Studien in Kombination mit den Glasmachern ist mir der Name Böhm in Thüringen genauer im Glasmacherort Lauscha häufig vorgekommen.

http://www.glasmuseum-lauscha.de/

Häufig heißt, ein Buch aus 1997 mit einem Kapitel mit 70 Seiten über die Genealogie der Familie Böhm. Die Urlinie eginnt dort mit einem Trau-Eintrag im Kirchenbuch von 1663 - Meister Georg Böhm, Schneider, Sohn des Pfarres zu Großneundorf mit Jungfrau Johanna Margarethe, Christian Wolfgang Müllers, Glasmeister auf der Schmalenbuche Tochter geheiratet.Weitere einträge: 23. Februar 1668 hat Jörgen Böhm einen Sohn mit Namen Johannes Georgius taufen lassen, eine Tochter mit Namen Anna Barbara ist 1671 geboren.

Der Großvater des Johann Georg, jun. war der Pfarrer Peter Böhm, der in Altenburg/Thür. geboren wurde und ab 1633 in Großneundorf bei Gräfenthal eine Pfarrstelle inne hatte.
Wiederum dessen Vater Georg Böhm, warTagelöhner in Altenburg, wo er auch beerdigt wurde. Er ist um 1570 geboren, Geburtsort und Heiratsort unbekannt. Das Kirchenbuch vn altenburg reicht bis 1552 zurück. Da in ihm vor dem Heiratsjahr 1590 keine Böhm vorkommen, muß die Eheschließung außerhalb stattgefunden haben.
Die Familie Böhm in Lauscha war sehr fruchtbar, da mußten schon sehr früh Doppelnamen her um die Zweige auseinander zu halten.
Buchtitel:
Gerhard Greiner: Glas war ihr Leben - Glas war ihr Schicksal
Die Genealogie der Glasmachergeschlechter: Müller, Böhm, Eichhorn, Glaser, Gundelach, Heinz, Holland, Knye, Schmidt, Wanderer, Weigand/Wiegand und Wenzel
Privatdruck 1996, 430 Seiten - Preis 25,60 Euronen
Das Kapitel Böhm geht von Seite 171 - 246, das Kapitel enthält mehrere Stammbäume für die Urlinie und Äste.

http://www.glasmuseum-lauscha.de/shop.html - das Buch ist ohne ISBN also sogenannte "graue Literatur" und damit nicht über den regulären Buchhandel zu beziehen.

zweites Buch zur Mundart:

Albert Böhm: Lauschaer Leut'
Gestalten und Namen vom Thüringer Wald
Museum für Glaskunst Lauscha 1977, 99 Seiten
nur 2 Euronen

Ich hoffe, ich habe die anderen Heraldiker in diesem Forum mit den langen Ausführungen nicht übermäßig gelangweilt
Mit freundlichen Grüßen und Glückauf aus Lüttjen Heere im Vorharz!
Jochen Wanderer

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Beitrag von H.-P. Scharf » 06.06.2006, 23:23

Herr Wanderer :)

Ich finde ihre "Artikel" sehr informativ, doch würde ich sie bitten diese zb. auf der befreundeten HP der Familie-Greve zu veröffentlichen. ;)
Es würde mich freuen wenn sie dort ihre Arbeiten mit Ahnenforschen bereden. :)
Wie gesagt ist dies hier ein HERALDIK FORUM !

nicht negativ sehen ;)

ein Servus :D
H.-P. Scharf

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Claus J.Billet
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Beitrag von Claus J.Billet » 06.06.2006, 23:27

Wer glaubt mich ärgern zu können, der irrt :!: :lol:

Und hier weiterführendes zum Bergbau:
Unter GOOGLE :
Geschichte des Bergbaus im Harz
:mrgreen:

@ H.-P. Scharf :lol:

Die Herrn sind eben der Ansicht, daß alle Welt interesse an Ihren Familienchroniken zeigen müße. :lol: :lol:
Es wird eben zum x-mal der verzweifelte Versuch unternommen, sich hier kostenfrei eine eigene Plattform zu schaffen. :!:

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Guenter Boehm
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Beitrag von Guenter Boehm » 06.06.2006, 23:47

@ Claus J.Billet
Wer glaubt mich ärgern zu können, der irrt !
Wie kommen Sie denn darauf!?
Ich möchte nur mit der Heraldik in meiner Ahnenforschung weiterkommen ... und in diesem Forum habe ich dazu schon viele Hilfestellungen bekommen.

Viele Grüsse,
Guenter Boehm
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F. Arndt
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Beitrag von F. Arndt » 06.06.2006, 23:47

Wie ich bereits kürzlich (gezwungenermaßen privat) an Herrn Lenz schrieb:

"Aller Streit hatte wohl diejenige Ursache, dass ich (andere Ahnenforscher mit eingeschlossen) die Heraldik als Hilfswissenschaft der Genealogie ansehe, wohingegen die Herren Heraldiker die Genealogie als Hilfswissenschaft der Heraldik betrachten.

Ich suche Wappen, um Ahnen zu finden, und diese suchen Ahnen, um ein Wappen zu finden.

(Wohl kaum zu erwähnen brauche ich, dass die Genealogie für mich in einem besseren Lichte erscheint, da sie nicht bloß auf die agnatische Linie fixiert ist und wervollere Ergebnisse hervorbringt:
Jeder Mensch hat Ahnen, doch nicht eines jeden Ahnen besaßen ein Wappen!)"

Mit freundlichen Grüßen,

F. Arndt

felix_arndt@gmx.net

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Beitrag von Guenter Boehm » 06.06.2006, 23:53

F. Arndt hat geschrieben:
Ich suche Wappen, um Ahnen zu finden, und diese suchen Ahnen, um ein Wappen zu finden.
Herr Arndt,
hervorragend gesagt.
... und beide Suchergruppen befassen sich mit der Heraldik.

Viele Grüsse,
Guenter Boehm
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Claus J.Billet
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hm...

Beitrag von Claus J.Billet » 06.06.2006, 23:54

@ Meine Herrn

Diese Diskussion dreht sich im Kreise.
Tatsache ist und bleibt, daß wir uns hier in einem Forum für HERALDIK bewegen und kein Interesse an Ihren eigenen Ahnenforschungen und den von Ihnen immer wieder eingetragenen Teilen Ihrer Familienchroniken besteht.

Ich werde, nachdem die Hinweise nicht gefruchtet haben, diesen Faden schließen. :!:

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