Wappen derer von Heubsch, Heibsch, Hübsch

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Guenter Boehm
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Beitrag von Guenter Boehm » 30.05.2006, 01:10

@ archy
Mir geht es vorrangig aber nicht um den Adel. Mir geht es um historische Informationen.
Genauso sehe ich es in meiner Forschung. Durch unsere historischen Gegebenheiten - im 15.Jh. abgestorbene/erloschene Ritterfamilien - ist es uns möglich in unserer Familienforschung einige Jahrhunderte vor der Einführung der Kirchenbücher zurückgehen zu können. Ich bin überzeugt, dass dies für viele andere Familien auch zutreffen könnte. Leider wissen sie es nicht und deshalb können sich diese Familienforscher der Lage nicht bewusst werden. Zwecks Erfahrungsaustausch wünschte ich mir mehr Familiengeschichtsforscher für diese Zeit. Intensive Ahnenforschung ist dafür jedoch unerlässlich und die Heraldik kann eine grosse Hilfestellung zur frühen Familiengeschichtsforschung geben. Ritterromatik bringt uns nicht weiter.

Viele Grüsse,
Guenter Boehm
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archy
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Beitrag von archy » 02.06.2006, 00:03

H.-P. Scharf hat geschrieben:Hab das interessante Wappen mal gradgestellt usw. ;)
Bild
lg
HP
Hallo H.-P, da ich zu scheinbar zu blöd bin für solch comp.technische Aktionen, könntest du bitte den linken Teil des Fotos, die Jahreszahl und die Rose, ebenso hier in den Thread stellen. Darüber evtl. Auskunft zu erhalten, speziell zu wem die Rose gehört, wäre für mich äußerst interessant und wichtig, da ich damit nicht weiterkomme! Dankeschön im voraus.

Grüßles Archy

P.S. ..und für die Krone (oder Lilienstäbe) auf dem Helm scheint sich auch keiner zu interessiern. Keiner sagt mir was! :cry:
sic vera nobilitas.

moustache
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Beitrag von moustache » 02.06.2006, 16:38

:D ...hi, is abba nisch janz rischtisch!!!!!! :wink:

Keiner sagt dir was zur Krone? Lies mal ein Stück zurück, da waren doch 2 oder 3 Einträge :wink: !!
have a nice day

gruß moustache

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H.-P. Scharf
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Beitrag von H.-P. Scharf » 02.06.2006, 18:04

Hi ;)

Bild
(einfach drauf klicken ;) )

HP

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archy
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Beitrag von archy » 03.06.2006, 16:27

:D Thx a lot, H.-P., schließe dich in mein Nachtgebet mit ein! Tut auch gar nicht weh.

Stimmt schon moustache, aber ich kann daraus nicht genug historische Schlüsse ziehen.
H.-P. Scharf hat geschrieben:Hi ;)

Bild
(einfach drauf klicken ;) )

HP
Hier meine Fragen:
1. Stimmt meine Annahme, daß die Jahreszahl 1488 bedeutet?
und
2. Was kann die Rose (Blume) darunter bedeuten und zu welchem Geschlecht oder Familie kann sie gehören?????

Thx in advance! Archy
sic vera nobilitas.

moustache
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Beitrag von moustache » 03.06.2006, 18:15

:D ...tach auch, ich denke 1488 ist schon richtig weil ne halbe 8 ist eben 4. Was die Rose angeht kann ich dir nur sagen daß dies ein häufig verwendetes Wappensymbol ist und wahrscheinlich nicht einer Familie zugeordnet werden kann, es sei denn die Familie der dies Wappen gehört, oder vielleicht die Familie der Frau des Wappenstifters, führte eine Rose in ihrem Wappen. Ob die Rose eine besondere Bedeutung für den Stifter hatte, könnte nur der selber sagen.
Übrigens führt ein Vorfahre meiner Frau ebenfalls eine Rose in dem um 1740 gestifteten Wappen.
Gruß moustache
have a nice day

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Joachim v. Roy
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Beitrag von Joachim v. Roy » 03.06.2006, 19:26

Zu der aus kunsthistorischer Sicht wunderbaren – und heraldisch einwandfreien – Steinmetzarbeit aus dem 15. Jahrhundert in Eile und Kürze:

Die Jahresangabe 1 4 8 8 ist überaus deutlich zu lesen, ich verstehe gar nicht, was hier problematisch sein soll (der Hinweis auf eine „halbe 8“ liegt völlig neben der Sache!).

Der Stern ist ein schmückendes Beiwerk ohne jede h e r a l d i s c h e Bedeutung, mag aber als Sonnenzeichen und damit als ein gewisses Heilssymbol angesehen werden, wie es einem noch heute im Engadin selbst bei modernen Bauten begegnet.

Daß es sich bei dem fraglichen Wappen um dasjenige eines Adelsgeschlechts handelt, ist derart selbstverständlich, daß eine Diskussion hierüber überflüssig ist.

Herrn H.-P. Scharf sei vielmals gedankt für die Vergrößerung!

MfG

moustache
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Beitrag von moustache » 04.06.2006, 09:10

Joachim v. Roy hat geschrieben:Zu der aus kunsthistorischer Sicht wunderbaren – und heraldisch einwandfreien – Steinmetzarbeit aus dem 15. Jahrhundert in Eile und Kürze:

Die Jahresangabe 1 4 8 8 ist überaus deutlich zu lesen, ich verstehe gar nicht, was hier problematisch sein soll (der Hinweis auf eine „halbe 8“ liegt völlig neben der Sache!).

Der Stern ist ein schmückendes Beiwerk ohne jede h e r a l d i s c h e Bedeutung, mag aber als Sonnenzeichen und damit als ein gewisses Heilssymbol angesehen werden, wie es einem noch heute im Engadin selbst bei modernen Bauten begegnet.

Daß es sich bei dem fraglichen Wappen um dasjenige eines Adelsgeschlechts handelt, ist derart selbstverständlich, daß eine Diskussion hierüber überflüssig ist.

Herrn H.-P. Scharf sei vielmals gedankt für die Vergrößerung!

MfG
:D ...moin, moin...sorry wenn mein Hinweis bzgl. halber 8 völlig neben der Sache liegt. Allerdings zitierte ich hiermit nur die Aussage eines Kundigen während einer Führung durch das Ulmer Münster, wo etliche Fresken und Epitaphe mit diesen ' halben Zahlen' versehen waren.

Zum obigen Foto: Ist es möglich daß die Tartsche spiegelverkehrt gemeißelt ist? Die Lanzenkerbe müßte doch heraldisch rechts vorhanden sein?
Gruß moustache
have a nice day

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Claus J.Billet
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Beitrag von Claus J.Billet » 04.06.2006, 09:20

@ moustache

Zitat:
...Zum obigen Foto: Ist es möglich daß die Tartsche spiegelverkehrt gemeißelt ist? Die Lanzenkerbe müßte doch heraldisch rechts vorhanden sein?

Evtl. war ja der Herr des Wappens...äh...Linkshänder :!: :wink:

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Beitrag von moustache » 04.06.2006, 10:04

:D ...nich lachen, aber eigentlich wollt ich genau das noch bemerkt haben,erschien mir aber zu dumm :oops: .
have a nice day

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archy
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Beitrag von archy » 04.06.2006, 21:11

:D Dank an die Herren für ihre Auskunft, besonders Herrn von Roy für die klaren Worte. Ich fand zwar jede Menge urkundlicher Erwähnung über die Heubscher, Heibsch usw. , nur eine irgendwie gelagerte Eintragung oder Erwähnung des Wappens, das ja vorhanden ist, fand ich nirgends.

Mich würde auch interessieren, was der Spangenhelm (Bügelhelm) und die Helmkrone bedeuten können. Es gab ja versch. Adelsstände. Ab 1311 (1. urkdl. Erwähnung) wird von den Rittern v. Heubsch gesprochen, ca. um 1390 haben die "Ministerialen" Förtsch von Thurnau zusammen mit dem Bistum Bamberg uns das Castro in Heubsch >abgenommen<! Ab 1382 wird von den adligen "Heubschern", zu Mistelgew mit einer Hofstatt, geschrieben. Jaja, die Zeiten waren hart, aber Ministeriale waren wir wahrscheinlich nicht :?: In welchen Archiven kann ich denn noch suchen?

..und (Herr Billett und moustache) auch wenn der Jorg von Heubsch ein Linkshänder gewesen sein sollte, kann ich damit leben :D !

P.S. Es geht auch gar nicht um Standesdünkel oder um adlige Phantasien, da meine 3 Cousins und ich, jeder 2 Mädchen als Nachkommen hat, und der Mannesstamm abbricht! :lol:
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Guenter Boehm
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Beitrag von Guenter Boehm » 04.06.2006, 21:40

@ archy
... aber Ministeriale waren wir wahrscheinlich nicht ...
Ministeriale: Im frühen Mittelalter zu Hof-, Verwaltungs- und Kriegsdienst herangezogene Unfreie in gehobener Stellung, die meist mit Dienstgütern entlohnt wurden. Mit dem 11. Jh. begann ihr Aufstieg, ihre Dienstgüter nahmen allmählich die Form von Lehen an, bis im 13. Jh. allmählich auch die Reste der Unfreiheit beseitigt waren. Die Ministerialen bildeten nun den niederen Adel, die untere Schicht des Adels, dessen Angehörige nur den Rittertitel erwerben konnte.
Wieso nicht Ministeriale? Ministeriale waren sie bevor sie Ritter wurden.

Viele Grüsse,
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Beitrag von archy » 04.06.2006, 22:05

@ Guenter, ich habe ja deine Homepage studiert.
Mich macht nur eines stutzig, daß die einen Ministerialen, den anderen, die Burg (befest. Bauernhaus) abnehmen und wie es aussieht ohne größere Entlohnung? Ich dachte unterhalb der Mini´s gab´s noch was :oops: . Aber grundsätzlich: Solche Aussagen helfen mir ungemein, um mich da reindenken zu können! :D

Nochwas zu Joachim von Roy und Moustache: Auch mir wurde erzählt, daß der halbe Achter die vier ist (in bezug auf die Jahreszahl)!
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Beitrag von Guenter Boehm » 05.06.2006, 00:12

@ archy
Mich macht nur eines stutzig, daß die einen Ministerialen, den anderen, die Burg (befest. Bauernhaus) abnehmen und wie es aussieht ohne größere Entlohnung?
Eine Möglichkeit, mal in unserer Zeit gesehen:
Manager Förtsch von Thurnau (Ministeriale) übernimmt für seinen Boss (Bistum Bamberg) eine andere Firma (Castro in Heubsch) ohne grössere Entlohnung für den Verkäufer (Notverkauf).
Könnte doch so vorgekommen sein :wink: . Nur ein Denkanstoss.

Viele Grüsse,
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Beitrag von archy » 05.06.2006, 21:26

:shock: Guenter, soweit habe ich gar nicht gedacht, es könnte sogar ein Tausch gewesen sein. Das Castro in Heubsch mußte den Zehnt, zur Hälfte an das Bistum Bamberg zahlen und die andere Hälfte ist noch nicht klar an wen. Es gab allerdings auch noch Lehen in Dörfleins und Obereyben und eine Mühle in Laineck (alles um Bayreuth), hier wurde der Zehnt gedrittelt. Einmal Bistum, einmal Burggrafen zu Nürnberg der dritte ist nicht bekannt. Das ist dann tatsächlich auch die Gegend in die sich meine Vorfahren zurückzogen und heute noch sitzen.

Leider ist zwischen 1549 und 1602 (noch !) ein Loch an Wissen und urkundlicher Erwähnung, mit dem ich noch kämpfe :!: Das bringt mich jetzt zur Suche in Nürnberg.

Aber wie du siehst helfen einem manchmal einfache Diskussionen als Anregung, um vielleicht in richtiger Richtung weiterzusuchen.
:D
sic vera nobilitas.

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