Die hl. Agnes und ein seltsames Wappen...

[moustache]

...tach verehrtes Forum. Bin gerade eben von einem Kurzurlaub aus Ulm zurück, und hab natürlich direkt eine Frage.
Ich besuchte gestern das Brotmuseum in Ulm, dort sah ich unter anderen, auch bekannten Meistern, ein Gemälde eines unbekannten fläm. Meisters.
Es soll die hl Agnes darstellen. Auffällig in diesem Bild war ein ziemlich eigenartiges Wappen in der unteren rechten Ecke des Gemäldes. Da ich mich mit der Blasonierung nicht so recht auskenne, verzeihe man mir den folgenden dilettantischen Versuch:
Auf goldenem Grund, geteilt durch 4 senkrechte rote Balken, rechts oben ein blaues Feld, darin eine goldene Scheffel. Helmtuch rot und blau, ( kein Metall, kein Helmwulst). Darauf zwischen zwei goldenen Flügen ein Arm, eine Scheffel in der Hand mit eben diesem Wappen.
sorry, aber besser kann ichs nicht beschreiben, werde bei Gelegenheit versuchen eine Skizze zu posten, aber vielleicht kennt ja jemand von euch dieses Bild???
PS. Das Gemälde soll von 1644 sein.
gruß moustache

[WappenTom]

hallo!

nun, da es mehr als nur eine hl. Agnes gibt... könnten sie zum bild an sich noch etwas mehr erzählen ?

oder vergleichen sie die hl. Agnes mal mit den hier aufgeführten

http://www.heiligenlexikon.de/anfang.ht ... aphien.htm

[moustache]

...keine der angegebenen Heiligen scheint zu passen. Der Titel des Bildes war glaub ich "Die Hl. Agnes im blauen Ährenkleid.

[WappenTom]

hallo!

zum Wappen:

so müßte es heißen:
schild in gold, belegt mit 4 roten pfählen.
oder wenn es gleichviel rote und goldene pfähle sind, so spricht man das wappen auch als "7 mal gespalten in gold-rot oder rot gold an. je nach dem wie die tinktur beginnt.

senktecht = Pfahl; gespalten.

waagrecht = Balken; geteit.

[moustache]

..moiiiin...habe das Bild im Netz gefunden, heißt aber hier Maria im Ährenkleid .
Ich hoffe daß der Link funktioniert.


http://images.google.de/imgres?imgurl=h ... de%26lr%3D

[Egon Ossowski]

Insgesamt werden 4 Frauen namens Agnes verehrt:
- Agnes, eine Märtyrerin, die um 300 in Rom lebte. Ihr Attribut ist ein Lamm
- Agnes von Aislingen, eine Reklusin, die im 15. Jhdt lebte
- Agnes von Böhmen, um 1200 in Prag, Königstochter und Äbtissin; wird im Regelfalle als Äbtissin mit Königskrone dargestellt. war vor allem in der Krankenpflege tätig.
- Agnes Ellenberger, geb. 1838, Generaloberin.

In Frage kommen demnach eigentlich nur die Märtyrerin Agnes (Feiertag 21. Jan), Agnes von Aislingen (Feiertag ebenfalls 21.Jan.) und Agnes von Böhmen (Feiertag 2. März). Agnes von Aislingen kann im Grunde genommen auch ausgeschlossen werden, da sie nur regionale Bedeutung hat.

Eine Verbindung zu einer dieser Heilgen kann ich nicht erkennen. Ich vermute eher, daß es sich hier um das Wappen des Stifters handelt, also der Person, die das Gemälde in Auftrag gegeben hat.

[moustache]

..da es sich anscheinend um keine Hl. Agnes handelt, siehe meinen letzten Beitrag, so ist doch interessant herauszufinden wessen Wappen dort scheinbar Zusammenhanglos in das Gemälde integriert wurde. Nicht zuletzt weil dies Bild aus dem 16. Jarhundert datiert, scheint mir das Wappen auch nicht heraldisch richtig gemalt. Kein Wulst, zweifarbige Decke ohne Metall....

[M. Waas]

Früher hat man es nicht so genau genommen. In der Gotik gab es häufig Wappen in denen kein Metall vorkam.
Die heraldischen Regeln, die immer wieder zitiert werden, stammen aus realtiv neuer Zeit (17. Jahrhundert) und wurden aus Frankreich übernommen. (Jacob Spener "Opus heraldicum")

[moustache]

...ok, soweit so gut , aber wem gehörte denn nun dieses Wappen?....Das ist es ja auch was mich interessiert!!!!

Könnte ja Aufschluß, besser Anstoß, zur Entdeckung des Stifters, eventuell des unbekannten Malers geben.

[moustache]

...auch hier möchte ich noch einmal meine Frage aufgreifen. Ich glaube es ist der Herr Pfeiffer der diese enorme Datenbank besitzt, Sie würde ich gerne einmal fragen ob das auf dem Bild zu sehende Wappen vielleicht bei Ihnen eingetragen ist.
Für neue Infos wäre ich sehr dankbar.