Codex Saurma von 1490

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Guenter Boehm
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Codex Saurma von 1490

Beitrag von Guenter Boehm » 01.10.2005, 14:26

Wir sind von unserer familiengeschichtlichen Forschungsreise aus Böhmen und Schlesien zurück. Reisebericht: http://www.boehm-chronik.com/deutschpol ... se2005.htm

An dem Epitaph (Grabdenkmal) in Deichslau (Niederschlesien) von Moritz von Braun, 1609, sind vier Wappen angebracht. Dabei das BEHEM Wappen der grossmütterlichen Linie väterlicherseits. Der Pfarrer von Schwarzwaldau (pol. Czarny Bor) hatte mit seinem Kollegen von Deichslau deswegen Kontakt aufgenommen. Das Grabdenkmal steht ausserhalb der Kirche. Das Wappen der BEHEM ist das mit der Lilie. Eine Verbindung zu den BEHEIM, Wappen mit den drei Schlüsseln, konnte ich noch nicht herausfinden. Ich vermute jedoch, es handelt sich bei den BEHEM um die um 1400 nach Krehlau gegangene Linie der BEHEIM. Das Wappen BEHEIM mit den drei Schlüsseln scheint älter zu sein (um 1350) als das der BEHEM (um 1500). http://www.boehm-chronik.com/grundherrs ... alde.htm#1

Ist es möglich durch den Codex Saurma von 1490 herauszufinden, welches Wappen älter ist und somit weitere Möglichkeiten zur Familiengeschichtsforschung zu erhalten?

Viele Grüsse,
Guenter Boehm
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boehm22
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Beitrag von boehm22 » 01.01.2006, 12:39

Danke für die Information wo ich leider immer noch nicht weis warum Ortschaften in Meiner Wohnnähe nach denn Namen Böhm benannt wurden (wie Böhmfeld oder Böhming) stimmt es auch das der name Böhm eigentlich ein alter Keltischer Stammesname ist :?:
Viele Grüsse
Andreas Böhm

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Guenter Boehm
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Beitrag von Guenter Boehm » 01.01.2006, 17:55

@ Andreas Böhm
... wo ich leider immer noch nicht weis warum Ortschaften in Meiner Wohnnähe nach denn Namen Böhm benannt wurden (wie Böhmfeld oder Böhming) stimmt es auch das der name Böhm eigentlich ein alter Keltischer Stammesname ist.
Ich hatte versucht, einige Anhaltspunkte zu Ihrer Frage im Namensforum zu geben. Bitte siehe dort.

Vieler Grüsse,
Guenter Boehm
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boehm22
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Beitrag von boehm22 » 01.01.2006, 21:52

Bojer, lat. Boii), keltischer Stamm, der von Gallien um 400 v.Chr. nach Oberitalien (Hauptstadt Bononia, heute Bologna) bzw. in das nach ihnen benannte Böhmen (Boiohaemum) um 300 v. Chr eindrang. Der italien. Zweig wurde 193 v.Chr. von den Römern unterworfen; die böhm. Boier siedelten größtenteils zwischen Loire und Allier. Ab 150 v. Chr auch in der Slowakien und westlich bis zu den Helvetiern, wo sie Verbündete derselben wurden, bis Rom 15 v. Chr Helvetien einnimmt. Die in den Raum zwischen Donau und Theiß vorgedrungenen Boier wurden 40 v.Chr. durch den Dakerkönig Burebista fast völlig vernichtet, der Rest von den Markomannen 8 v.Chr. unterworfen oder vertrieben.
Ich fand das in einer Abhandlun im Internet
was ist ihre Meinung dazu :?:
Viele Grüsse
Andreas Böhm

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Friedhard Pfeiffer
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Krehlau u. a.

Beitrag von Friedhard Pfeiffer » 01.01.2006, 22:32

Hallo Harr Böhm,
in dem 1835 herausgegeben 4-bändigen "Vollständigen geographisch.Statistisch-topographischen Wörterbuch des preußischen Staates" von J. C. Müller heißt es:
"Das mit Nieder- und Ober-Krehlau zusammenhängende Dorf Königlich-Krehlau mit 2 Windmühlen, Regierungsbezirk Breslau, Kreis Wohlau, eine katholische Pfarrkirche, 53 Häuser, 369 Einwohner, Landgericht Steinau, Kirchspiel evangelisch Wischütz, 18. Landwehr-Regiment, 2. Bataillon, Post Winzig.
Das Dorf Nieder- und Ober-Krehlau mit einem Schloß, zwei Vorwerken und zwei Windmühlen, Regierungsbezirk Breslau, Kreis Wohlau, 35 Häuser, 213 Einwohner, Patrimonial-Gericht daselbst, Kirchspiel katholisch Königlich-Krehlau, evangelisch Wischütz, 18. Landwehr-Regiment, 2. Bataillon, Post Winzig.
Das Dorf Nieder- und Ober-Liebenau mit einem Vorwerk und einer Wassermühle, Regierungsbezirk Breslau, Kreis Wohlau, eine katholische Pfarrkirche, 109 Häuser, 548 Einwohner, Patrimonial-Gericht daselbst, Kirchspiel evangelisch Auras, 18. Landwehr-Regiment, 2. Bataillon, Post Auras. Hierzu die Kolonie Sorge mit einem Vorwerk und einer Wassermühle.
Das Dorf Mittel-Konradswaldau mit einem Vorwerk, einer Scholtisei <= Amt des Gemeindevorstehers> und drei Wassermühlen, Regierungsbezirk Liegnitz, Kreis Landshut, eine evangelische Mutterkirche und eine katholische Kirche, 99 Häuser, 675 Einwohner, Patrimonial-Gericht der Herrschaft Schwarzwaldau, 7. Landwehr-Regiment, 2. Bataillon, Post Landshut.
Das Dorf Ober-Konradswaldau mit einer Scholtisei <= Amt des Gemeindevorstehers>, Regierungsbezirk Liegnitz, Kreis Landshut, 49 Häuser, 268 Einwohner, Patrimonial-Gericht der Herrschaft Schwarzenwaldau, Kirchspiel evangelisch und katholisch Mittel-Konradswaldau, 7. Landwehr-Regiment, 2. Bataillon, Post Landshut.
Das Dorf Liebersdorf mit einer Wassermühle, einer Scholtisei <= Amt des Gemeindevorstehers> und einer Glasütte, Regierungsbezirk Liegnitz, Kreis Landshut, eine katholische Kirche, 74 Häuser, 475 Einwohner, Patromonial-Gericht der Herrschaft Adelsbach, Kirchspiel evangelisch Alt-Reichenau (Kreis Bolkenhain) ind Gottesberg, Gastgemeinde, 7. Landwehr-Regiment, 2. Bataillon, Post Landshut.
Das Dorf Schwarzwaldau mit einem Schloß und Vorwerk, einer Scholtisei <= Amt des Gemeindevorstehers>, drei Wassermühlen, zwei Sägemühlen und drei Steinkohlengruben, Regierungsbezirk Liegnitz, Kreis und Post Landshut, 118 Häuser, 867 Einwohner, Patromonial-Gericht daselbst, Kirchspiel evangelisch und katholisch Mittel-Konradswaldau, 7. Landwehr-Regiment, 2. Bataillon. Ein Teil dieses Ortes wird Wäldchen genannt.
Soviel zur Ergänzung des "Schlesischen Ortsverzeinisses" von 1913.
Mit bestem Gruß
Friedhard Pfeiffer

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Guenter Boehm
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Beitrag von Guenter Boehm » 01.01.2006, 22:59

@ boehm22
... stimmt es auch das der name Böhm eigentlich ein alter Keltischer Stammesname ist ?
Ihre (vor)geschichtliche Beschreibung der Region Böhmen stimmt. Die Bojer haben aber m.E. keinen Zusammenhang zum Familiennamen Böhm oder zu Ortsbezeichnungen. Diese entstanden viel später.

Viele Grüsse,
Guenter Boehm
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Guenter Boehm
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Beitrag von Guenter Boehm » 01.01.2006, 23:38

Hallo Herr Friedhard Pfeiffer,

besten Dank für das Heraussuchen der Ortsbeschreibungen. Wir sind nun mit der Heimatforschung Schwarzwaldau im Zusammenhang mit den Beheim/Behem aufgrund sicherer Urkundenbeweise bei 1340 bis 1409 angelangt. Schwierig wird es nun - und manchmal ist es sogar verwirrend - mit der Verwandtschaftsforschung, da offensichtlich die Familiennamen abweichen, ganz wegfallen, der Name der Ehefrau angenommen oder nach den Besitz genannt wird. Die Heraldik weist uns dann immer wieder auf die richtige Fährte.

Witigo II. Beheim/Behem erwarb 1366 Krehlau und seit 1400 sind die Beheim/Behem aus Schwarzwaldau verschwunden, nur Heincze Behem - unser Stammahne - ist aus der Schwarzwaldauer Linie 1409 noch erwähnt. 1410 taucht sein Bruder Hannos in der Gefangenenliste der Schlacht von Tannenberg/Ostpreussen auf. Dann taucht in den Landbüchern ein Hannos Beheim von Seidlitz auf (noch ungesicherte Quelle, ob es ein Schwarzwaldauer Beheim ist).

Interessant sind auch Vermerke zu Beheim/Behem im Zusammenhang mit den Ortschaften Deichslau bei Steinau, Zieserwitz, Tschechen (Czechy) und Zopkendorf im Kreise Neumarkt in Niederschlesien. Hierzu muss jedoch noch weiter geforscht werden.

Na, mal sehen, was noch so alles heraus kommt.

Viele Grüsse,
Guenter Boehm
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Claus J.Billet
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schmunzel

Beitrag von Claus J.Billet » 02.01.2006, 09:08

@ boehm22 :lol: :lol:

Ihre interessante Betrachtung über die Kelten um ca. 400 vor Chr.,
mag ja stimmen, die Frage wäre nur...was hat das mit unserem Forum für HERALDIK zu tun ?
Wenn Sie noch weiter zurück in der Weltgeschichte herumstochern
wird sich bestimmt auch noch bei den ollen Ägyptern was finden lassen ! :lol: :lol:
Mit Vermutungen und Spekulationen ist Ihnen nicht geholfen.
Nur intensive und geziehlte Ahnenforschung bringt Sie weiter :!:
Lesen sie dazu:
http://www.ahnenforschung.org/documents/Leitfaden.pdf
:lol:

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boehm22
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vieleicht schiess ich etwas über das Ziel hinaus

Beitrag von boehm22 » 02.01.2006, 09:59

Ja stimmt schon vieleicht schiess ich etwas über das Ziel hinaus aber wenn es um namen geht versuche ich immer in der geschichte so weit wie möglich rechieren um zusamenhänge zu vestehen ob es nun um Stammesnamen oder Berufsbezeichnungen oder auch Spottnamen sich handelt was ja in der Einbringung einer Wappengestaltung wichtig ist.
Meinetwegen Farben der Helmzier usw.
:wink:
Viele Grüsse
Andreas Böhm

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Re: vieleicht schiess ich etwas über das Ziel hinaus

Beitrag von A.Lenz » 02.01.2006, 11:28

boehm22 hat geschrieben:oder auch Spottnamen sich handelt was ja in der Einbringung einer Wappengestaltung wichtig ist.
Meinetwegen Farben der Helmzier usw.
:wink:
Ich wüßte jetzt nicht wirklich, was die Gestaltung von Spottnamen in einem Wappen zu suchen hätten. Und eine bestimmte Farbe ist auch für die Helmzier nicht zwingend vorgeschrieben, solange man ausschließlich heraldische Farben verwendet.

Mit freundlichem Gruß

A.Lenz

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Claus J.Billet
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hm..

Beitrag von Claus J.Billet » 02.01.2006, 11:52

@ boehm22 :lol:

Sorry, aber...
Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, daß Sie sich über den Sinn und Zweck eines Wappens noch nicht so ganz klar sind.
Zuerst sollten Sie sich unbedingt unter
" Eine Einführung in die Heraldik" die verschiedenen Rubriken durchlesen. Oder fragen Sie doch bei Ihrem Namensvetter
Herrn Guenter Boehm ( http://www.boehm-chronik.com ) an, der bereits umfangreiche Recherchen angestellt hat und Ihnen sicherlich gerne Hinweise gibt !. :lol:
Zum anderen sehe ich, daß Sie als AVATAR doch bereits ein Wappen führen ?
Ist dies Ihres ? Woher stammt dies, wo eingetragen ?
Leider ist das Avatar zu klein um es richtig erkennen zu können. :lol:

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boehm22
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Beitrag von boehm22 » 02.01.2006, 13:16

Blasonierung: Gold, vorne und hinten je eine zugewandte Axt Grün, eine eingebogene Spitze Grün, belegt mit einem aus dem unteren Schildrand wachsenden oberhalben Bischofsstab Gold, begleitet beiderseits von einem Eichenbruch mit einer Eichel und einem Blatt Gold, mit abgewendeter Eichel; Decken Grün Gold; ein oberhalber, goldbewehrter, goldbezungter, goldgekrönter, doppelschwänziger Löwe Silber, eine Eichel Gold in der Pranke haltend.

Wappenberechtigt sind alle Agnaten des Simon Böhm, geboren am 17.10.1716 in Erkertshofen, Kreis Eichstätt.

Das Wappen ist auch in der Deutschen Wappenrolle des Herold in Berlin unter der Kennung 10185/98 zu finden.
Viele Grüsse
Andreas Böhm

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Beitrag von GM » 02.01.2006, 14:48

Ein schönes Wappen. Wenn Sie es vielleicht in Thomas Greves Wappenindex einstellen wollten, könnten wir es in seiner vollen Größe bewundern :wink: .

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boehm22
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Beitrag von boehm22 » 02.01.2006, 14:55

Warum nicht :lol:
Viele Grüsse
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Beitrag von boehm22 » 02.01.2006, 15:02

Anmerkung ich habe es auch in der Fränkischen wappenrolle eingetragen
Viele Grüsse
Andreas Böhm

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