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Horst Dobler
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Beitrag
von Horst Dobler » 04.02.2025, 18:33
Hallo,
vielen Dank für die Aufnahme in diesem Forum,
Ich hab auch gleich eine Aufgabe mitgebracht. Ich bin im Besitz eines goldenen Rings, den ich als kleiner Bub auf einem mit Schneeresten bedeckten Alpengipfel fand. Nun interessiert mich dieses Wappen. Bisher hatte ich noch keinen Erfolg mit der Deutung.

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RobertK.
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Beitrag
von RobertK. » 04.02.2025, 21:12
Hallo Horst,
herzlich willkommen hier im Forum!
Der Ring zeigt ein Allianzwappen, wir dürfen also davon ausgehen, dass es sich um die beiden Wappen der Ehepartner handelt. Die Motive könnten uns in Richtung Frankriech führen (ist nur so ein Gefühl), deshalb mal ein Ansatz i. S. "Suchblason" für Rietstap & Co.:
D'or au chevron de gueules accompagnée de trois coqs.
D'argent un fasce de sinople accompagnée de trois croissants.
Krone 9 Perlen= Comte (Graf)
- Wann warst Du denn ein kleiner Bub? Das würde den möglichen Zeitraum entsprechend eingrenzen.
- Ist der Ring zum Siegeln geeignet? Dann müssten wir uns die beiden Wappen ggfls. gespiegelt vorstellen. Das würde an den Motiven nichts ändern, wohl aber an der Frage "Wer ist der Gatte und wer ist die Gattin?"
Beste Grüße
Robert
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Jochen
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Beitrag
von Jochen » 05.02.2025, 11:50
Zunächst bin ich fälschlich wegen der Ausrichtung der Hähne davon ausgegangen, daß ein Siegelring vorliegen könnte, das Wappen also spiegelverkehrt sein könnte.
Dann müßte allerdings die Tingierung des Balkens Purpur sein, und im Rietstap gibt es nur wenige Wappen mit purpurnem Balken – in keinem davon wird der Balken von drei Halbmonden begleitet. Kandidaten für Wappen mit den Blasons, die Robert vorgeschlagen hat, gehören den Familien Gallet de Thesat und Le Chevalier.
Die Ausrichtung der Hähne erklärt sich latürnich durch die heraldische Courtoisie, daß hieße, das (redende) Hahnenwappen wäre das des Gemahls, das Balkenwappen das der Gemahlin.
Ne suy plus vil que les aultres
jochen