Ebert - Wappen stiften

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Tejas552
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Re: Ebert - Wappen stiften

Beitrag von Tejas552 » 08.06.2022, 07:41

Ryan hat geschrieben:
07.06.2022, 15:06

Ich glaube nicht das viel deutsch war in dem 18. Jh am britischen Königshof gesprochen. Georg I hat meistens Französisch mit seinen britischen Ministern gesprochen.
Das ist sicher richtig. Trotzdem waren Georg I und Georg II deutsche Muttersprachler und mit deutschen Frauen verheiratet. Selbst Georg III war mit einer deutschen Prinzessin verheiratet. In diesen Familien drüfte überwiegend deutsch gesprochen worden sein. Selbst für Viktoria wird behauptet, dass sie Englisch mit deutschem Akzent sprach.

Ryan hat geschrieben:
07.06.2022, 15:06
Der Motto und der Badge sind aber auch sehr früher bekannt. Der Legende mit Johann der Blinde stimmt wahrscheinlich nicht, aber stammt von der Lebenszeit von der Schwarzen Prinz. Obwohl der Legende nicht wahr ist, falls der Stifter hat einen wappenführender Gegner ritterlich besiegt, dann ich sehe nicht, warum er der gegnerischen Helmzier als Badge nehmen und auch den Wappenspruch dazu! :lol:
Dazu würde ich gern mehr wissen. Die Website unten sagt, dass das Motto auf dem Grabmal des Schwarzen Prinzen von 1376 als "ich diene" erscheint. Falls das stimmt ist meine Theorie mit den Hannoveranern hinfällig. Ausserdem wäre dann auch klar dass der Spruch wohl nicht walisisch sondern deutsch ist. Trotzdem erscheint mir die Form mit "ich" ungewöhnlich für das 14. Jahrhundert.

https://www.oxfordreference.com/view/10 ... 3095956571

Die Verbindung zu Johann dem Blinden galt sicher als ehrenvoll. Schliesslich galt Johann als Inbegriff der Ritterlichkeit.
Beste Grüsse
Dirk

RME
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Re: Ebert - Wappen stiften

Beitrag von RME » 08.06.2022, 08:46

Trotzdem erscheint mir die Form mit "ich" ungewöhnlich für das 14. Jahrhundert.
Zumindest das Wort "ich" ist im Mittelhochdeutschen durchaus gebräuchlich.

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Re: Ebert - Wappen stiften

Beitrag von RME » 08.06.2022, 23:29

Ich glaube nicht, dass du sollst deinen Wappenspruch auswählen, mit der Hinsicht die Gefühle der möglicherweise überempfindlichem Nachfolger zu schonen
.

Das sehe ich ähnlich, vor allem, da es keine Nachkommen gibt 😏, zum anderen weil ich vier Generationen Eberts kenne und keiner davon zu übermäßiger Sentimentalität neigt. Löwe und Eber passen ganz zum Familien Charakter: Durchsetzungfähig Männer mit Hang zur Cholerik
Und zum Dritten weil es entscheidend ist, wie der Stifter die Familie sieht oder sehen will.

. Aber ich frage mich, ob du wirklich sagen willst, dass man durch Gottesfurcht, Gottessegen verdient bzw. erwerbt.
That would be a rather calvinistic perspective, but I would sign it anyway.
What the Latin sentence actually means is
"What you where given by grace, keep by diligence" or less posh: "don't waste your potential"
Miuß mich wohl korrigieren. "obtinere" scheint sowohl "erhalten" als auch "festhalten an" bedeuten zu können.
Danke schön die Unterstützung. Da saßen schon drei Lateinlehrer dran 😏. Die haben mir den Mittelteil entworfen, waren aber eher unglücklich über pietas und disciplina und hatten mir eine präzisere Wortwahl vorgeschlagen 😂. Allerdings finde ich Gottesfurcht bzw Frömmigkeit und Disziplin zwei sehr schöne und passende Attribute.

Meine Devise lautet "Toužit vědět víc", was der Übersetzung nach „Bestrebt, mehr zu wissen“ entspricht.
Sehr schöne Wahl. Ist das ein Imperativ oder Indikativ. Ich könnte natürlich auch Dänisch oder Polnisch nehmen, aber ich denke Latein ist eine angenehme, internationale Bildungssprache.


Auch wenn die Farben noch immer offen sind:
Der nächste Schritt ist für mich die Eintragung in die NWR.
Anschließend möchte ich mich sehr herzlich für die großartige Unterstützung, die ich hier erhalten habe bedanken. Es war schön, seit Langem mal wieder ein aktiv diskutierendes Forum zu finden, indem so viele mit großer Sachkenntnis und ebenso großem Enthusiasmus zu Werke gehen. Vielen Dank an alle, die unser Gespräch und meine Wappenstiftung mit vielen Entwürfen, Recherchen und persönlichem Einsatz begleitetet haben. Das ist nicht selbstverständlich.

Ganz besonders möchte ich mich bei Robert für die Erfindung des Eberlöwen bedanken. Ich hätte nicht gedacht, dass es möglich wäre ein Wappen ohne aufwändige Differenzierungsfiguren oder feingliedrigstes Heroldsbild zu erschaffen, das gleichzeitig noch an die Tradition der Heraldik anknüpft. Dank deinem Fabelwesen scheint mir dies gelungen zu sein.

Nun bin ich gespannt, ob meine Überlegungen eine Vorprüfung überstehen. Wobei der unermüdliche Jochen ja bereits vor mehr als einem Monat einen Daumen nach oben gezeigt hat.

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Tejas552
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Re: Ebert - Wappen stiften

Beitrag von Tejas552 » 09.06.2022, 12:05

Ich finde es super, dass Du die Devise offebar selber entwickelt hast und auf Latein übersetzt, bzw. übersetzen lässt. Sie muss zwar keiner Einmaligkeitsprüfung standhalten, aber schön ist es schon wenn sie nicht zu häufig verwendet wird.
Der letztlich dann eingetragene Aufriss wird sicher toll. Wir sind auf jeden Fall hier sehr gespannt, dass Endergebnis zu sehen.
Beste Grüsse
Dirk

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Re: Ebert - Wappen stiften

Beitrag von Tejas552 » 09.06.2022, 12:11

RME hat geschrieben:
08.06.2022, 08:46
Trotzdem erscheint mir die Form mit "ich" ungewöhnlich für das 14. Jahrhundert.
Zumindest das Wort "ich" ist im Mittelhochdeutschen durchaus gebräuchlich.
Stimmt, war mir nicht bewusst. Ich dachte das die Formen "Ih" oder ähnlich im Süden und "Ik/Ek" im Norden verwendet wurden. Aber ich hätte auch selber darauf kommen können. Schliesslich heisst es im Falkenlied des Kürnberger:

"Ich zôch mir einen valken mêre danne ein jâr.
ich in gezamete als ich in wolte hân
und ich im sîn gevidere mit golde wol bewant,
er huop sich ûf vil hôhe und floug in anderiu lant"
Beste Grüsse
Dirk

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Re: Ebert - Wappen stiften

Beitrag von Ryan » 11.06.2022, 18:50

Tejas552 hat geschrieben:
08.06.2022, 07:41

Dazu würde ich gern mehr wissen. Die Website unten sagt, dass das Motto auf dem Grabmal des Schwarzen Prinzen von 1376 als "ich diene" erscheint. Falls das stimmt ist meine Theorie mit den Hannoveranern hinfällig. Ausserdem wäre dann auch klar dass der Spruch wohl nicht walisisch sondern deutsch ist. Trotzdem erscheint mir die Form mit "ich" ungewöhnlich für das 14. Jahrhundert.

https://www.oxfordreference.com/view/10 ... 3095956571

Die Verbindung zu Johann dem Blinden galt sicher als ehrenvoll. Schliesslich galt Johann als Inbegriff der Ritterlichkeit.
Bild Es stimmt. Fox-Davies hat über den Badge und Motto geschrieben, und die Theorie erklärt als möglich, dass Edward hat sein Badge von seiner Mutter, Philippa von Hennegau, bekommen. Es soll ein redender Badge für die Grafschaft von Ostrevaus sein. Strauß ist Ostrich auf Englisch und andere Sprachen. Aber, Fox-Davies ist vorsichtig und auch sagt das de Mowray´s hat auch Straußenfedern.

Interessant ist das auf dem Grabmal, es ist "Ich diene", mit ein e am Ende. Oft sagt englische Quellen, dass dem Motto auf mittelalteriges deutsch ist, und ich habe gedacht, es ist der fehlende e. Aber wenn die älteste Version hat der e?

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Re: Ebert - Wappen stiften

Beitrag von RME » 13.06.2022, 09:45

Interessant ist das auf dem Grabmal, es ist "Ich diene", mit ein e am Ende. Oft sagt englische Quellen, dass dem Motto auf mittelalteriges deutsch ist, und ich habe gedacht, es ist der fehlende e. Aber wenn die älteste Version hat der e?
Das ist eine Apokope, d.h. ein Wegfall eines am Ende stehenden Lautes.

Sprachlich ist beides richtig, solange die Apokope mit einem Apostroph gekennzeichnet wird

In der Regel werden Apokopen in der Lyrik verwendet, um einen Versfuß einhalten zu können. Wobei ich annehme, dass es bei "Ich dien'" eher um die Symmetrie der beiden Worte geht.

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Re: Ebert - Wappen stiften

Beitrag von RME » 23.07.2022, 14:17

So, die Eintragung ist auf dem Weg und ab kommendem Mittwoch werde ich das Wappen auch führen.

Hier nochmals ein Entwurf mit einer frontalen Darstellung

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Re: Ebert - Wappen stiften

Beitrag von Kaisertreuer2 » 24.07.2022, 11:24

Gratuliere dazu. Der Findungsprozeß stellt hier vermutlich einen neuen Rekord auf.
Nur eine Nebenbemerkung zum letzten Entwurf: Die Helmzier wirkt auf mich einen Hauch zu gewaltig und mächtig. Vielleicht etwas kleiner versuchen?

VG

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Re: Ebert - Wappen stiften

Beitrag von Dietje » 25.07.2022, 16:23

Auch von mir Gratulation. Ich schließe mich bezüglich der Helmzier dem vorposter an, wirkt etwas mächtig.

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Re: Ebert - Wappen stiften

Beitrag von Tejas552 » 04.08.2022, 08:36

Ich nehmen an, die Herolde der Wappenrolle hatten an der Grösse des Eberkopfes, den aussen silbernen Decken und den goldenen Hauern, die durch die Frontalansicht komplett auf dem silbernen Hintergrund liegen, nichts zu beanstanden?
Beste Grüsse
Dirk

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Re: Ebert - Wappen stiften

Beitrag von RME » 04.08.2022, 11:14

Ah, nein, ich habe die seitliche Ansicht eingereicht. Die frontale Darstellung habe ich als Konturvorlage für ein Siegel verwendet, da die symmetrische Darstellung auf einem runden Siegelbett besser zur Geltung kommt.

...Und da ich mir die Mühe der Zeichnung schon gemacht hatte, dachte ich mir, ich coloriere das Ganze mal und stelle hier ein Update rein.

Vom Kleeblatt kam ein "Eintragung in Bearbeitung" und vom Herold ein Daumen hoch von der Vorprüfung.

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Re: Ebert - Wappen stiften

Beitrag von HFRudolph » 10.08.2022, 20:21

Wunderbar!

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Re: Ebert - Wappen stiften

Beitrag von RME » 03.11.2022, 00:12

So, die Eintragung ist erfolgt und nach einer kleineren Korrektur wohl in Kürze auch verbrieft.

Nun würde mich interessieren, von welchen Wappenkünstlern ihr eure Wappen zeichnen lassen habt.

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Re: Ebert - Wappen stiften

Beitrag von Gerd » 03.11.2022, 11:01

Mit besten Grüssen
Gerd
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