Schildhalter und anderes

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C.F. v. Restorff

Beitrag von C.F. v. Restorff » 05.05.2005, 14:25

In den Richtlinien des heraldischen Vereins "Zum Kleeblatt e.V." heisst es u.a.:
Wird der Schild mit Symbolen überladen, so schadet dies der in der Heraldik angestrebten Klarheit und der leichten Erkennbarkeit. Dies zeigt einen schlechten heraldischen Stil. In der Vergangenheit war es erforderlich, dass Wappen auch aus einer gewissen Entfernung gut erkannt werden konnten. Es gilt daher der Grundsatz, dass alle Bilder in der kleinsten Wappenabbildung (z.B. auf einem Siegelring) erkennbar bleiben müssen.
Die armen Ritter... bevor man zur Sache kommen konnte, sich gegenseitig den Schädel einzuschlagen, war hierbei doch bestimmt zunächst ein halbstündiges Studium des Schildes erforderlich, um erkennen zu können, ob nun Freund oder Feind in der Rüstung steckt... Und damit man nicht zu nah an den Gegner herantreten musste, führte der dann einen Schild in den Maßen 5x3 m mit sich, um eine gute Erkennbarkeit auf 30 Schritte zu gewährleisten :lol:

Michael BERNHARD

Beitrag von Michael BERNHARD » 05.05.2005, 14:59

@ Restorff,... und waren sich die Ritter dann erst mit ihren Riesenschilden nahe genug gekommen brauchten sie gar nicht mehr zum Schwert greifen... sie konnten sich gleich mit ihren Schilden erschlagen... :lol:

C.F. v. Restorff

Beitrag von C.F. v. Restorff » 05.05.2005, 15:15

Genauso muss es gewesen sein... Das konnten sich allerdings nur gut betuchte Ritter leisten, da Ersatzschilde ja immer wieder in mühevoller Kleinarbeit neu bemalt werden mussten und das muss bei solchen Mammut-Schilden Monate gedauert haben... :lol: :lol: :lol:

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Claus J.Billet
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schmunzel...

Beitrag von Claus J.Billet » 05.05.2005, 15:22

@ C.F. v. Restorff :lol:...sehr gut beobachtet, meine Herrn ! :lol:Daraus ist auch der Aufschwung des blühenden Gewerbes der "Wappen und Schildermaler" zu erklären ! :lol: :lol:

PEER
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Beitrag von PEER » 05.05.2005, 15:26

und die Verarmung der Ritter :cry:PEER :cry:

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Claus J.Billet
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hm...

Beitrag von Claus J.Billet » 05.05.2005, 16:06

PEER hat geschrieben:und die Verarmung der Ritter :cry:PEER :cry:
hüstel...Werter PEER...:lol:durch Euren Eintrag könnte der Eindruck enstehen, daß die ...zugegeben manchmal sehr aufwenige Wappenmalerei..an der Verarmung so mancher Ritterschaft schuld sei !Hier muß ich, auch namens meiner hochwohllöblichen Kollegenschaft, ernsthaften Einspruch erheben ! :roll:Ist's doch vielmehr so gelagert, daß Teile der Ritterschaft an übermäßigem Gelage, Völlerei,Trunksucht und Getändel mit losem Weibsvolk ihre Taler's schneller verschleudern, als die gepressten Bauern es einfahren konnten.Ward auch die Rüstung der Herrn aus Kostengründen aus nur sehr dünnem Eisen getrieben so mußte jedoch der Schild mit aufweniger Malerei versehen werden, damit keiner gewahr wurde, daß der Beutel des edlen Herrn schmal und mager war ! :oops: :lol: :lol:

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Beitrag von Markus » 05.05.2005, 16:26

Getändel mit losem Weibsvolk....das ist ja mal nett formuliert!! :lol:
Heraldische Grüße
Markus

Vollwappen im Wappenindex Greve:
https://www.familie-greve.de/wappeneint ... &wid=72488

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Jochen
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Beitrag von Jochen » 05.05.2005, 16:30

Michael BERNHARD hat geschrieben:@ Restorff,... und waren sich die Ritter dann erst mit ihren Riesenschilden nahe genug gekommen brauchten sie gar nicht mehr zum Schwert greifen... sie konnten sich gleich mit ihren Schilden erschlagen... :lol:
Bei Temple-Nugents reicht ja bereits ein umstürzender Schild.....

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Beitrag von GM » 05.05.2005, 18:41

... und weil den Rittern immer große Schilde auf den Kopf fielen oder sie kleinere Schilde von ihren Kollegen übergebraten bekamen sind sie auch ausgestorben :shock: :roll: :shock:.

C.F. v. Restorff

Beitrag von C.F. v. Restorff » 05.05.2005, 19:09

Das ist so nicht ganz richtig... Die Hauptursache für das Aussterben der Ritter war der Einschlag eines gigantischen Meteors auf der Erde, der eine gewaltige Menge Staub aufwirbelte, woraufhin die Sonne verdunkelt wurde und die Welt in eine Eiszeit tauchte... Glücklicherweise lichtete sich der Himmel nach mehreren Hundert Jahren wieder und die ersten Dinosaurier krochen an Land, um die auch heute noch allseits beliebten Fake-Ritterorden ins Leben zu rufen... Und da man ja aus den Verfehlungen der Geschichte lernt, verzichteten sie auf solch riesenhafte Schilde, um sich nun mit überdimensionalen Siegelringen gegenseitig zu verdreschen - die Geburtsstunde des olympischen Siegel-Ringens...! Hierbei war es notwendig, einen imposanten Kampfnamen zu führen und so kaufte man sich bei betrügerischen Firmen Adelstitel, die den Gegner mächtig beeindrucken sollten... Im Laufe der Evolution entstanden dann langsam auch Fraktionen, in denen vereinzelte siegel-ringende Dinosaurier teilweise bis 10 zählen konnten und so wurden die schlagenden Studentenverbindungen gegründet... :lol:(Quelle: German History for Runaways)

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Beitrag von Jochen » 05.05.2005, 19:13

...und ich hatte gedacht, daß das Austerben der ollen Ritter mit den Keuschheitsgürteln zusammenhing, die zu gut :cry: :cry: - oder zu schlecht (au, au, au..... :shock: :shock: ) funktionierten......

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Beitrag von GM » 05.05.2005, 19:27

... wahrscheinlich haben doch einige wenige Ritter den Schildfall und den großen Meteor überlebt, dann diese betrügerischen Adelstitel-Verkaufsfirmen gegründet, in Ruhe die Entwicklung vom Dinosaurier zum schlagenen Studenten abgewartet und zwischenzeitlich, zweiter Fehler nach den Schilden (s.o.), wegen ihrer langen Dienstreisen mit Hilfe der untauglichen Keuschheitsgürtel ihren eigenen Genpool zum Austrocknen gebracht. :(

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Guenter Boehm
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Beitrag von Guenter Boehm » 05.05.2005, 19:32

@ R. Greis-Maibach
... und weil den Rittern immer große Schilde auf den Kopf fielen oder sie kleinere Schilde von ihren Kollegen übergebraten bekamen sind sie auch ausgestorben
Spass beiseite.Ich meine, der Begriff "ausgestorben" wie auch "abgestorben" hat in diesem Zusammenhang wohl eine etwas konfuse Bedeutung. Ausgestorben als Ritter - ja, oder ein abgestorbener Familienzweig aus dem Adel kann man ebenfalls mit ja beantworten. Aber diese Menschen lebten weiter, allerdings nicht mehr als Ritter oder im Adel.Betrachten wir hier das Rittertum nicht etwas zu romantisch?Viele Grüsse aus Upstate New York,Guenter Boehm
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Heraldik und Genealogie
http://www.boehm-chronik.com/heraldik-genealogie.htm
Wappenbezogene Familienforschung

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Claus J.Billet
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lach...

Beitrag von Claus J.Billet » 05.05.2005, 20:01

Meine Herrn...ich kann nicht mehr ! :lol: :lol: :lol: :lol:liegt vor Lachen unterm Tisch

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GM
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Beitrag von GM » 05.05.2005, 20:14

Guenter Boehm hat geschrieben:Betrachten wir hier das Rittertum nicht etwas zu romantisch?
Romantisch - ich weiß nicht. Klemmende Keuschheitsgürtel und prügelnde Dinosaurier? :shock: :roll: :shock:

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