Familie Olszewski / Erlhofer aus Westpreußen und dem Ruhrgebiet

Hier ist der richtige Ort, um über Stammbäume und die Herkunft von Namen zu diskutieren
This is the location to discuss family trees and the origin of names

Moderator: Christian Ader

Manni24
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Familie Olszewski / Erlhofer aus Westpreußen und dem Ruhrgebiet

Beitrag von Manni24 » 01.08.2021, 21:25

Das ist der 'genealogische Teil' dieses Themas aus dem Heraldikforum.

Hallo Peter,

ich habe versucht, Deine Angaben in ein anderes Schema zu übertragen:

0 Martin Olszewski, * ~1770/74, 1797 Schafhirte in Jerrentowitz (Arnoldsdorf, Jarantowice), Krs. Briesen i. Westpreußen, oo Krystina Lipinska
- 1) Adalbert Olszewski, * 10.4.1797 Arnoldsdorf, oo 04.10.1840 in Radzyn (Rheden, Krs. Graudenz),
Marianne Romanowski, * 09.09.1812, +~1850
- - (1) Johannes Olszewski, * 19.4.1845 Zakrzewo (Kressau), + 13.7.1907 Graudenz, Instmann, oo 8.11.1868, Rosalia Tomaszewska, * 06.03.1844 auf Schloss Roggenhausen (ROGOZNO-Zamek), + 19.06.1898 Orle
- - - A Stanislaus Olszewski (seit 1920 Franz Erlhofer), * 16.12.1871 Dombrowken (Rehwalde), + 03.02.1963 Gelsenkirchen, Pferdeknecht u. Instmann auf Gut Orle, Ziegeleiarbeiter seit 11.11.1898 in Klein-Tarpen, 1908 nach Gelsenkirchen-Schalke, Verzinker auf Gute-Hoffnungs-Hütte bis 1918, 1933 in Ruhestand, oo 18.10.1896 Orle, Rozalia Koltacki, * 31.07.1875 Josefsdorf, Krs. Kulm, + 19.08.1958 Gelsenkirchen
- - - - A) Franz Olszewski (seit 1920 Erlhofer), * 27.9.1898 Orle
- - - - B) Johannes Olszewski (seit 1920 Erlhofer), * 07.02.1900 in Klein-Tarpen, Krs. Graudenz, + 23.02.1978 Gelsenkirchen, oo Maria geb. Swienty, * 14.01.1913, + 29.04.1989
- - - - - (A) Gerdi Erlhofer, oo Alfred Amberger
- - - - C) Anna Olszewski (seit 1920 Erlhofer),* 01.06.1902 in Paparsy, + 19.10.1982 in Bochum, ooI. 24.8.1923 Heinrich Rund, ooII. Alois Cebella, * ~1905, + 29.12.1978 Gelsenkirchen
- - - - D) Stanislaus Olszewski, * 20.06.1904, + 26.06.1904 Klein-Tarpen
- - - - E) Franziska Olszewski, * 20.06.1906 Klein Tarpen, + 20.06.1906
- - - - F) Marianna Olszewski (seit 1920 Erlhofer), * 06.08.1907 Klein Tarpen, + 9.8.1983, oo 16.5.1930, Ludgerus Blandenier, * 17.03.1903, + 24.12.1971
- - - - G) Antonia Olszewski (seit 1920 Erlhofer), * 13.11.1910 Gelsenkirchen, oo 26.10.1930, Robert Förstermann, 1944 in Frankreich gefallen
- - - B Maria Olszewski, oo Josef Arndt, letzter bekannter Wohnort Orle
- - - C Marian Olszewski, letzter bekannter Wohnort Grutta, Kreis Graudenz, Haus Nr 52
- - - D Leokadia Olszewski, ooI. Knuth, ooII. Ketzer, letzter bekannter Wohnort Walsum-Rheinland
- - - E Josef Olszewski, letzter bekannter Wohnort Hohenkirch Krs. Briesen
- - - F Franz Olszewski, letzter bekannter Wohnort Marienburg
- - 2) Bartolomeus Olszewski, in Sitno, oo Marianne Zygmuntkowski
- - 3) Jan Olszewski, in Roggenhausen (Rogozno), oo Eva Maria Odrowski

Hast Du eine Ancestry-Abo? Die Erwähnung der Namensänderung auf Erlhofer für Albert Hermann Olschewski findest Du dann hier:
https://www.ancestry.de/imageviewer/col ... =152190308
Im 1934er Elbinger Adressbuch steht er noch als Olschewski drin, demnach wird die Änderung verm. dann Mitte bis Ende 1939 stattgefunden haben - nicht aber bereits wir bei Deinen Vorfahren in den 1920er.

Die Gefallenenkarteikarte für Ernst Erlhofer mit dem Vermerk auf seine Ehefrau Frieda ist hier:
https://www.ancestry.de/imageviewer/col ... d=56089930

MfG
Manni

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Der Stammvater Martin Olszewski

Beitrag von Manni24 » 02.08.2021, 10:02

Hallo Peter,

ich habe mir die entspr. Kirchenbücher (KB) angeschaut. Es ergibt sich bisher:

0 Martin Olszewski, * ~1767, Schafhirte, ooI. 28.11.1792 Rehden (heute Radzyń Chełmiński), Christina Lipinski, * ~1776, + 8.9.1810 Mgowo, ooII. 11.11.1810 Mgowo, Marianne Skibicki, verwitwete Wyrzmbicki, * ~1770
- 1) Adalbert Olszewski, * 10.4.1797 Jarantowice (Arnoldsdorf)
- 2) Marianne Olszewski, * 13.2.1799 Jarantowice
- 3) Hedwig Olszeski, * 13.4.1802 Mgoszy (?)
- 4) Laurenz Olszewski, * 2.8.1809 Mgowo, + 16.8.1809 Mgowo
- 5) Valentin Olszewski, * 4.12.1812 Mgowo

Martins angebliche Söhne Barthalomäus und Jan finde ich z.Zt. nicht, vermute aber, die gehören zu einem anderen Martin Olszewski aus der Gegend. Der war allerdings Gärtner u. natürlich nicht mit Christina verheiratet.

Hast Du eine Account bei den Mormonen? Ist kostenlos und dient nur der Registrierung. Dann brauche ich Dir nicht alle Kirchenbuchauszüge zu kopieren, sondern Dir nur die Links zu geben und Du kannst vor allem selbst in den KB suchen. Bist Du mit der Schrift vertraut?

Zwei Probleme: Der Name Olszewski war dort schrecklich häufig anzutreffen. Einem umherziehenden Schäfer ist nicht einfach zu folgen. Bisher fand ich die Familie in den KB von drei kath. Pfarreien im Kreis Briesen.

MfG
Manni
Zuletzt geändert von Manni24 am 02.08.2021, 12:14, insgesamt 5-mal geändert.

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peter.erlhofer
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Re: Familie Olszewski / Erlhofer aus Westpreußen und dem Ruhrgebiet

Beitrag von peter.erlhofer » 02.08.2021, 10:30

Hallo Manni,
es reicht, wenn Du mir die Links schickst, bin angemeldet.

Wie Deine Infos bestätigen, sind etliche Aussagen in unserer Chronik mit Vorsicht zu betrachten.
Neben der Vielzahl von Olszewskis, bei denen man wirklich durcheinander kommen kann, kommen in Richtung Neuzeit noch andere "Filter" dazu.
Interessant sind dann die Erlhofer - Funde im Norden. Da werde ich auch einen Schwerpunkt legen, um herauszufinden, ob das nur eine Namensgleichheit ist, oder ein Familienzweig.

Die frühen Funde, wie der des Schäfer Martin bestätigen zunehmend meine These, dass da wenig 'blaues Blut' ist sondern eben ganz normale Menschen. Diese Feststellung wirkt sich dann natürlich auf die Frage des Wappens aus, wenn ich das richtig verstanden habe.

Auf jeden Fall immer wieder Danke für Deine Hilfe.

Beste Grüße
Peter

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Re: Familie Olszewski / Erlhofer aus Westpreußen und dem Ruhrgebiet

Beitrag von Manni24 » 02.08.2021, 11:00

Kurzes update: Martins erste Trauung mit Christina Lipinski war am 28.11.1792 in Rehden (heute Radzyń Chełmiński). Liegt leider nur als Datenbankeintrag vor:
https://geneteka.genealodzy.pl/index.ph ... _date=1800
Ist aber sicher die richtige, liegt dieses Rheden noch nur wenig nördlich von Arnoldsdorf. Leider ist das KB bei den Mormonen wegen Datenschutz gesperrt (auf dem Film Nr. 72643 reichen die Tr nämlich bis 1942) - siehe https://www.familysearch.org/search/cat ... %20Library

In diesem Eintrag könnte aber Martins Vater oder zumindest sein Heimatort vermerkt sein. Insofern wäre der also sehr von Interesse und man müßte ihn ggf. aus dem Bistumsarchiv in Thorn besorgen.

Die links usw. setze ich später oben noch in den Stammbaum ein.

Nachträge:
Ich kann Martins Sterbeeintrag nicht finden. Er sollte doch im kath. KB Königlich Neudorf, Krs. Briesen, Tote 1820-1854, Nr. 1569299, Items 2-3, enthalten sein. Der FIlm ist aber leider nicht online. Die Angabe "Tote 1782-1897" im Katalog der Mormonen ist eine Falschbeschriftung, tatsächlich reicht dieser Film nur bis 1819. Du müßtest Dir also den Film (Nr. 1569299, Items 2-3) in einer der Forschungstellen der Mormonen anschauen.
Siehe: https://www.familysearch.org/search/cat ... %20Library
Sonst hängt jetzt alles an seinem 1. Tr-Eintrag vom 28.11.1792.

Paul war ein weiterer Sohn Adalberts - siehe:
https://www.familysearch.org/ark:/61903 ... cc=4111605

Stanislaus, * 16.12.1871 Dombrowken (Rehwalde), war laut KB NICHT der Sohn des Johannes, sondern des Franz - siehe:
https://www.familysearch.org/ark:/61903 ... A6ZMK-6K4T

Den Sterbeeintrag für einen Olszewski in Graudenz am 13.7.1907 kann ich den dortigen Standesamtsregistern nicht finden.

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peter.erlhofer
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Re: Familie Olszewski / Erlhofer aus Westpreußen und dem Ruhrgebiet

Beitrag von peter.erlhofer » 03.08.2021, 12:43

zu der Anmerkung:
Stanislaus, * 16.12.1871 Dombrowken (Rehwalde), war laut KB NICHT der Sohn des Johannes, sondern des Franz
in unserer Chronik steht:

In der Geschlechterfolge führt nun der am 19.4. des Jahres 1845 als Sohn des Adalbert geborene Johannes Olszewski in Zakrzewo, (zu deutsch Kressau) geboren (dazu gibt es einen Auszug aus Kirchenbuch, Geburts- und Taufschein) das Familiengeschlecht weiter. Er ehelichte am 8.11. des Jahres 1868 die am 6.3.1844 auf Schloss Roggenhausen (Rogozno-Zamek) geborene Rosalia Tomaszewska, aus deren Ehe 6 Kinder stammen.

Johannes Olszewski starb am 13.Juli 1907 erst 62 jährig im Krankenhaus zu Graudenz.

Seine Lebensgefährtin starb bereits am 19.6. des Jahres 1898 zu Orle Krs. Graudenz nach Vollendung des 54. Lebensjahres an Blinddarmentzündung.

Den Tod seiner 54 jährigen Ehefrau Rosalie Olszewski geb. Tomaszewska hat der Instmann Johann Olszewski wohnhaft zu Orle, Kreis Graudenz, angezeigt (die Originalurkunde habe ich, Dokument smierci Nr. 9, Orle, 19.Juni 1889). Die Urkunde wurde mit dem Handzeichen des Anzeigenden versehen.

Anmerkung: bei dieser Urkunde handelt es sich - im Gegensatz zu den sonstigen Abschriften, die während des Zweiten Weltkrieges erstellt wurden - um ein Original, ausgestellt in Gruta am 28.listopada (11).1926 als Korrelation mit dem Hauptverzeichnis der Verstorbenen des Standesamtes Orle (Graudenz). Namensverwechslung? Ich muss also die Geburtsurkunde von Johannes (19.04.1845), Franz und die Heiratsurkunde mit Rosalie finden.

Als Kinder sind aufgeführt:
Deren Kinder in der Reihenfolge der Geburt:
1. Franz Stanislaus Olszewski * 16.12.1871
laut https://www.familysearch.org/ark:/61903/1:1:6ZMK-6K4T und https://www.familysearch.org/ark:/61903/1:1:6ZMG-94SB
Geburtsdatum 16 Dec 1871
Name des Vaters Franz Olszowski / Olszewski
Name der Mutter Rosalia Tomaszowsko

2. Maria Olszewski ehelichte Josef Arndt und nahm in Orle Wohnung
3. Marian Olszewski, jetzt in Grutta, Kreis Graudenz, Haus Nr. 52 wohnhaft.
Grutta (h. Frankenhein)
4. Leokadia Olszewski, ehelichte Knuth und in zweiter Ehe den Bergmann Ketzer
wohnhaft in Walsum-Rheinland.
5. Josef Olszewski, wohnhaft in Hohenkirch Krs. Briesen
6. Franz Olszewski, wohnhaft in Marienburg

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Re: Familie Olszewski / Erlhofer aus Westpreußen und dem Ruhrgebiet

Beitrag von Manni24 » 03.08.2021, 16:43

Hallo Peter,

ja, dann wird es wohl ein Fehler des Kirchenbuchschreibers gewesen sein. Also hieß der Vater Johannes oder Jan und NICHT Franz. Ich habe Dir Rosalies Sterbeurkunde nochmals rausgesucht. Und konnte im 2. Anlauf nun auch Johannes' Urkunde finden. Dieses poln. Archivportal ist nicht leicht zu handhaben und es sind hier polnische, und keine deutsche Urkunden.

Hast Du Dir überlegt, wie Du mit Martin weiter verfahren willst?

https://abload.de/img/rosalieolszewski69_11y0k8z.jpg

https://abload.de/img/johannolszewski69_114fok97.jpg

MfG
Manni

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peter.erlhofer
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Re: Familie Olszewski / Erlhofer aus Westpreußen und dem Ruhrgebiet

Beitrag von peter.erlhofer » 03.08.2021, 21:20

Hallo Manni,

nachdem ich mich durch etliche Meter Kirchenbücher-Filme gearbeitet habe, stell ich mir die Frage, wie Du immer so schnell an die Daten kommst :D

Ich lasse den Martin jetzt mal etwas in Ruhe. Für Adalbert habe ich noch zwei Kinder gefunden, die ganz jung verstorben sind (Joannes Olszewski, Sterbedatum:24 Oct 1801,Geburtsjahr (geschätzt):1798 und Jacobus Olszewski, Burial Date: 22 Oct 1803, Geburtsjahr (geschätzt):1801).

Ich will mich jetzt zunächst mal um die Olszewskis aus der Danziger Gegend kümmern. Sie scheinen nicht verwandt zu sein, führen aber, wegen Namensgleichheit und teilweise sogar fast identischen Lebensdaten ständig zu Verwirrungen. Ich will rausfinden, ob sie die Ahnen der 'Nord-Erlhofers' sind (Hermann , Ernst u.a.), also, ob die tatsächlich mit uns verwandt sind oder nur eine zufällige Namensgleichheit besteht.

Dabei muss ich natürlich auch 'unsere' Ahnenreihe nach 1850 nochmal genau nachvollziehen, um zu prüfen, ob es da einen Link gibt.

Bisher spielt sich ja alles fast ausschließlich um Graudenz ab.

Es sind noch genug offene Enden da. Gut, dass ich mir jetzt die Zeit nehmen kann.

Für Deine Hilfe bin ich wirklich froh, weil Du immer mit überraschenden Entdeckungen und vorallem auch guten Frage meine Gedanken und Arbeit vroan bringst.

Beste Grüße
Peter

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Re: Familie Olszewski / Erlhofer aus Westpreußen und dem Ruhrgebiet

Beitrag von Manni24 » 04.08.2021, 09:42

Hallo Peter,

gut, dann schließen wir die Sache mit dem Martin hier ab.

Du kannst also seine Tr mit Christina vom 28.11.1792 aus der kath. Pfarrei Rehden (heute Radzyń Chełmiński) im Diözesanarchiv Thorn anfordern. In der Hoffnung, daß darin seine Herkunft oder sogar seine Eltern genannt werden, zumindest eine Bestätigung für sein Alter (*~1767) wird man wohl erhalten. Seinen Sterbeeintrag vermute ich weiterhin in der für Mgowo zuständigen kath. Pfarrei Königlich Neudorf, Krs. Briesen. Den Film (Nr. 1569299 Items 2-3) kannst Du in einer Forschungsstelle der Mormonen einsehen.

Der älteste Online-KB-Eintrag ist die Tf seines ersten Sohnes Michael vom August 1793. Siehe: https://www.familysearch.org/ark:/61903 ... cat=295333
Erneut wird er darin als Schafhirte bezeichnet, und zwar aus Gawlowitz bei Rheden. Er könnte eine Schafherde besessen haben und pachtete jeweils von den adligen Grundbesitzern das Weideland. Das mit dem Forstdienst kann also nicht stimmen. Im Kreis Briesen gab es nach vorherigen Raubbau am Wald auch kaum noch Forsten. Er diente schwerlich in der altpreußischen Armee, sondern wird sein ganzes Leben Schäfer gewesen sein.

Sein Vater könnte Michael heißen, falls es in der Familie die Tradition gab, den Erstgeborenen nach dessen Großvater zu benennen. Womöglich war es auch Schäfer. Ich würde daher alle kath. KB im Umfeld von Gawlowitz - Arnoldsdorf - Mgowo um 1767 nach der Tf eines Martin Olszewski, vl. Sohn des Schäfers Michael O., durchsuchen.

Etwa 60 km von dort gab es ein Vorwerk namens Olszewo, ist aber fraglich, ob dies bereits zur Zeit der Entstehung der poln. Familiennamen schon so hieß. Ich vermute, Deine Familie hatte den Namen im Zusammenhang mit der Erle erlhalten.

MfG
Manni

Nachtrag:
Martin wurde um 1767 geboren. Für Westpreußen liegt ein Steuerkataster von 1772 vor. Ich habe mal nach allen Olschewsky/Olszewski usw. aus dem Amt Rheden geschaut. Nur bei einem Eintrag sollen bei der Familie aus Jungs gewesen sein. Die lebte in Rehwalde, wovon es aber leider kein KB mehr für die Zeit um 1767 gibt.
Hier ist das Register für Buchstaben N und O:
http://odessa3.org/collections/land/wpr ... k/kk-n.txt

Hier sind die Steuerbände online:
https://archivdatenbank.gsta.spk-berlin ... _abt_9_2_2

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Re: Familie Olszewski / Erlhofer aus Westpreußen und dem Ruhrgebiet

Beitrag von peter.erlhofer » 04.08.2021, 14:02

Hallo Manni,

was hältst Du von dem Eintrag?

https://www.familysearch.org/ark:/61903/1:1:6Z79-NBTY
https://www.familysearch.org/ark:/61903 ... A6ZM6-RM5C

Name Michael Olszewski
Taufdatum 5 Sep 1754
Baptism Place Roggenhausen, Graudenz, Westpreußen, Preußen, Deutschland
Name des Vaters Jacobus Olszewski
Father's Sex Male
Name der Mutter Anna
Mother's Sex Female
Page Number Reference 23

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Re: Familie Olszewski / Erlhofer aus Westpreußen und dem Ruhrgebiet

Beitrag von Manni24 » 04.08.2021, 21:20

peter.erlhofer hat geschrieben:... was hältst Du von dem Eintrag?
Ein erst 1754 geborener Michael wird kaum der Vater unseres um 1767 geborenen Martin gewesen sein. Von der Örtlichkeit kommt es hin, aber eben nicht vom Datum. Könnte also höchstens ein älterer Bruder sein.

Olszewski war sehr häufig in Westpreußen anzutreffen - siehe den Steuerkataster von 1772. Wenn Du doch mal beim Martin weiter forschen möchtest, solltest Du eine Umkreissuche machen. Nimm eine Karte, zeichne ein Dreick von Gawlowitz - Arnoldsdorf - Mgowo. Im Mittelpunkt davon schägst Du einen 20 km Radius, u. durchsuchst alle KB der Pfarreien in diesem Kreis nach einer Tf Martin O. um 1767.

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Die Adelsfamilie Olszewski des Wappens Kościesza.

Beitrag von Manni24 » 05.08.2021, 14:01

Hallo Peter!

Da für den Martin O. zwar einige Forschungsansätze vorliegen, die man aber leider z.Zt. nicht online bearbeiten kann, vl. an dieser Stelle mal ein Blick auf das andere lose Ende: Die Adelsfamilie Olszewski des Wappens Kościesza.

Übereinstimmend wird über ihre Abstammung berichtet: Die Ortschaft Olszewo (siehe auch hier) in der historischen Landschaft Łomża gehörte im 15. Jhd. der Familie Olszewski des Wappens Bończa, die es an die Mężeński des Wappens Kościesza verkauften. Zu dieser Zeit spielte der Familienname bei den poln. Adligen eine untergeordnete Rolle. Wichtiger war die Zugehörigkeit zum Wappenstamm (der Wappengemeinschaft, in der engl. Literatur meist mit Clan (Schottland!) beschrieben) - hier also Kościesza. Angeblich um 1465 nahm dann der Zweig der Familie Mężeński, dem Olszewo gehörte, den Namen Olszewski des Wappen Kościesza an.

Die Adelsfamilie "entstand" also zur Mitte des 15. Jhd. in der heutigen Wojewodschaft Podlachien, und damit etwa 200 km östlich von Rheden, wo sich Martin O. seit dem Ende des 18. Jhd. nachweisen läßt. Ein Alexander O. war im 17. Jhd. Landschreiber in der Region Brańsk in Podlachien, nahm nachweislich 1669 an der poln. Königswahl als Vertreter der Region Bielsk teil u. wurde noch in den 1680er Jahren als Mundschenk der Region erwähnt. In Galizien war ein Jan Kreisjägermeister in Kołomyjski . Ein Josef war Kämmerer in Bełz.

Die Familie mußte später mehrere Adelsnachweise vorlegen:
Ein Wojciech Olszewski, Besitzer von Wrzeszczów (~240 km südöstl. Rheden) in der damaligen Wojewodschaft Sandomierz, in den 1830er Jahren.

Der nächste Hinweis könnte eine Verwechselung sein. Angebl. gab es einen Jakob Olszewski des Wappens Kościesza, Besitzer von Olszewo-Rybałty um 1710, doch dieser Ort wird nach heutigem Kenntnisstand der viel bekannteren Familie Olszewski des Wappen Ślepowron zugerechnet. Nachfahren des Jakobs hätten 1840 einen Adelsnachweis erbacht, einem anderen aus diesem Zweig sei in Galizien 1804 der Adel bestätigt worden.

Weiterhin seien in die Galizische Adelsmatrikel Franz (1782) sowie Anton und Nikolai (1808) Olszewski des Wappens Kościesza eingetragen worden.

Schließlich wurde im russischen Teil Polens, hier Litauen in der Region Wilna und in der Region Kaunas, mehreren Mitgliedern der Familie in den Jahren 1843, 1850 u. 1859 der Adel bestätigt.

Nur im preuß. Siebmacher findet sich der Hinweis auf die Familie mit Grundbesitz in Ostpreußen. Nichts im Adelslexikon von Ledebur oder im Öster. Gotha. Im Deutschen Gotha gibt es einen Artikel zu Olszewski, dabei handelt es sich jedoch um die bereits erwähnte Familie des Wappens Ślepowron. Ein größerer Artikel in der poln. Literatur, bspw. in den 16 Bde. von Boniecki (Herbarz polski) oder in den 31 Bde. von Żychliński (Złota księga szlachty polskiej), findet sich nicht.

Die wichtigste Veröffentlichung wird sein:
Walter Olszewski [Bibliothekar bei der Fa . Friedrich Krupp A.-G. Essen]: Stammtafel der Familie Olszewski mit dem Wappen Kościesza. Essen 1. Juli 1909. 102 x 55 cm (!!).

Interessant sind hier eigentlich nur die preußischen "v. Olszewskis" - vermutlich aus Ostpreußen. Wie bereits früher mitgeteilt, befinden sich im Geheimen Staatsarchiv zu Berlin zwei Akten zu den Olszewskis aus dem Bestand des früheren pr. Heroldsamtes. Da könntest Du anfragen, ob sich eine davon auf das Wappen Kościesza bezieht. Desweiteren befindet sich dort die Sammlung Gallandi zum ostpr. Adel, in der sich auch Material zu einer Familie Olszewski befindent - auch hier ist also abzuklären, ob das die richtige ist.

Im Moment deutet nichts daraufhin, daß die poln. Adelsfamilie Olszewski des Wappen Kościesza irgendeine Verbindung in den "Großraum Graudenz" hatte.

MfG
Manni

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peter.erlhofer
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Re: Familie Olszewski / Erlhofer aus Westpreußen und dem Ruhrgebiet

Beitrag von peter.erlhofer » 05.08.2021, 16:13

Hallo Manni,

das mit dem Wappen werde ich in Ruge durcharbeiten. Ich denke, dass unsere gemeinsame Annahme, dass es keinen Nachweis für einen Adelsbezug für den Graudenzer Olszewski-Anteil geben wird, zutreffend ist. Wenn ich das alles geprüft habe, muss ich dann sehen, was ich diesbezüglich weiter mache.

Im anderen Forum hattest Du mir die Hinweise auf
Paul Erlhofer (* 13.5.1899), Justitz-Oberwachtmeister in Stuhm in Westpreußen (später Ostpreußen), NSDAP-Mitglied, lebte nach dem Krieg in Bremervörde.
Tochter: Christel Erlhofer, * 15.2.1928, + 7.3.2016 Bremervörde

Ernst Erlhofer, * 25.2.1907 Mengede bei Dortmund, + 15.4.1944 Monte Cassino als Soldat im Gebirgs.ArtlRgt. 661, wohnte in Elbing i. Westpreußen (später Ostpreußen), Michelauerweg 45, oo Frieda Rilk, * 5.9.1908 Groß Hermenau, in den 1950er Jahren i. Bleckede, Krs. Lüneburg
Kinder:
Siegfried Erlhofer, * 11.8.1934 Gr. Hermenau, + 3.9.2001 Bleckede
Gerhard Erlhofer, * 20.7.1937 Liebemühl

Albert (Hermann) Olschewski, seit Mitte der 1930er Jahre Erlhofer, * 29.3.1883 Schedlisken, Krs. Lyck in Ostpreußen, Kaufmann, zuletzt Sekretär in der Elbinger Ortskrankenkasse, Mariendamm 18 i. Elbing, seit März 1945 in der Gegend um Zoppot bei Danzig vermißt, oo Johanna (Margarethe, Gertrud) Wohlgemut, * 16.3.1899 Preußisch Holland, in den 1950er Jahren i. Ratzeburg.
Kinder:
Günter (Erich) Erlhofer, * 20.9.1927 Elbing, seit Jan. 1945 als Soldat im Pionierstammbtl. 312 in der Gegend von Schwedt an der Oder vermißt.
Margot Erlhofer, * 29.11.1925 Elbing, nach dem Krieg in Ratzeburg
gegeben. Kannst Du mir dazu die Quellen nennen. Teilweise habe ich schon welche, zum Paul beispielsweise noch nichts.

Danke
Beste Grüße
Peter

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Re: Familie Olszewski / Erlhofer aus Westpreußen und dem Ruhrgebiet

Beitrag von Manni24 » 05.08.2021, 21:55

peter.erlhofer hat geschrieben: Kannst Du mir dazu die Quellen nennen.
Zum Paul:
http://www.arcinsys.niedersachsen.de/ar ... d=v3944204
https://invenio.bundesarchiv.de/invenio ... 96e7ec6ec/
https://www.google.de/books/edition/Deu ... frontcover
https://grabsteine.genealogy.net/tomb.p ... 35&tomb=24
Tochter:
https://trauer.brv-zeitung.de/traueranz ... k/45400256

Zum Ernst:
https://www.ancestry.de/imageviewer/col ... d=56089930
Ehefrau u. Kinder:
https://www.familysearch.org/ark:/61903 ... cat=232907

Zum Albert Hermann:
https://www.ancestry.de/imageviewer/col ... =152190308
Ehefrau u. Kinder:
https://www.familysearch.org/ark:/61903 ... cat=232907

Das müßten eigentlich alle sein - falls was fehlt, bitte melden.

Noch ein Nachtrag zu Olszewski:
Eine Geschlechterfolge Olschewski ist im Deutschen Geschlechterbuch, Band 126 (1960), Westpreußen, Band 1, veröffentlicht.

Eine Frage habe ich natürlich auch noch:
Kennst Du die von mir o.g. Arbeit von Herrn Walter Olszewski aus Essen über die "Stammtafel der Familie Olszewski mit dem Wappen Kościesza"? Muß ja ein tolles Ding sein - bei den Abmaßen :wink:

Nachtrag:
Jetzt weiß ich auch, woher das mit dem "Forstdienst" stammt :wink:
Schau mal hier.

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peter.erlhofer
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Re: Familie Olszewski / Erlhofer aus Westpreußen und dem Ruhrgebiet

Beitrag von peter.erlhofer » 06.08.2021, 18:12

Eine Frage habe ich natürlich auch noch:
Kennst Du die von mir o.g. Arbeit von Herrn Walter Olszewski aus Essen über die "Stammtafel der Familie Olszewski mit dem Wappen Kościesza"? Muß ja ein tolles Ding sein - bei den Abmaßen :wink:

Ich habe mich bisher mit den Werken beschäftigt, die mein Opa als Quellen angegeben hat. Fast alle konnte ich online finden und durchsehen. Mehr oder weniger geht es immer um das Wappen Kościesza und den Clan der Olszewskis. Oder einfach nur um polnische Wappen, selbst wenn die beiden Namen nicht vorkommen. Ich habe im Folgenden die Quellen so angegeben, wie ich sie gefunden habe, nicht, wie sie in der Chronik stehen:

Für die Forschung benutzte Quellen
1. Wojciech Kętrzyński (1838–1918): O ludności polskiej w Prusiech niegdyś krzyżackich, Lwów : nakładem [i druk.] Zakładu Nar. im. Ossolińskich, 1882.
Über die Bevölkerung im ehemaligen Ordenspreussen, Lemberg 1882
https://www.wbc.poznan.pl/dlibra/public ... 73/content

2. Ostrowski, Juliusz (1855-1917): Księga herbowa rodów polskich, Warschau 1897-1906 (in polnischer Sprache geschrieben) Cz. 1 + 2
zweibändiges Wappenbuch der polnischen Familien
http://bc.wbp.lublin.pl/dlibra/docmetad ... 2&from=FBC
https://fbc.pionier.net.pl/details/nnnTdv3
https://fbc.pionier.net.pl/details/nnnzVzk
darin:
auf Buchseite 263f /gescannt: 705ff
3. Emilian von Żernicki-Szeliga: Die polnischen Stammwappen. Ihre Geschichte und ihre Sagen. Henri Grand, Hamburg 1904. Seite 41
https://archive.org/details/diepolnischenst00szegoog

Emilian v. Żernicki-Szeliga: Der polnische Adel und die demselben hinzugetretenen andersländischen Adelsfamilien : General-Verzeichniss. Bd. 2 1902

Emilian v. Żernicki-Szeliga: Geschichte des Polnischen Adels, Nebst einem Anhange: Vasallenliste des 1722 Preussen huldigenden Polnischen Adels in Westpreussen. Henri Grand, Hamburg 1905.

https://kpbc.umk.pl/dlibra/publication/ ... U9LTYmcD0w

4. Prof. Dr Finkel, Ludwik (1858-1930): Bibliografia historyi polskiej. Cz. 1 - Silesian Digital Library, Kraków 1891
(lfd. Nr. 1 – 9946)
https://www.sbc.org.pl/dlibra/publicati ... 48/content
Bibliografia historyi polskiej. Cz. 2, Kraków 1895
(lfd. Nr. 9947 – 22734)
https://www.sbc.org.pl/dlibra/show-cont ... 1&from=FBC
Bibliografia historyi polskiej. Cz. 3, Kraków 1906
(lfd. Nr. 22735 - 34305)
https://www.sbc.org.pl/dlibra/show-cont ... 6&from=FBC
Die dreibändige Bibliographie der polnischen Geschichte, zusammengestellt von Ludwik Finkel zusammen mit Henryk Sawczynski, unter Mitwirkung von Mitgliedern des Historischen Kreises der Universität Lemberg fasst unter den jeweiligen Nummern kurze Hinweise auf Zusammenhänge mit Olszewski zusammen.

Die von meinem Opa gelistete Reihenfolge entspricht dem Register Osoby i Miejscowosci (Personen und Orte) bzw. Spis autorow (Liste der Autoren) in Band 3. Ob überhaupt ein verwandtschaftliches Verhältnis besteht ist fraglich.
z.B.
Verweis auf ein Buch zur Medizinpolitik in Polen.
Buch über Zünfte in Polen
unter Nr. : 16593, 17345, 31749, 20729, 20415, 10565, 10568, 13687,
4394, 12730, 29754, 7942, 7989, 7696, 3197, 5106.

5. Niesiecki, Kasper, 1684-1744
Herbarz Polski Kaspra Niesieckiego 1 . 9
W Lipska : Breitkopf & Haertel, 1839
München, Bayerische Staatsbibliothek
Kasper Niesiecki, Herbarz Polski, wyd. J.N. Bobrowicz, Lipsk 1839-1845.
(Polnisches Wappenbuch), erschienen in Leipzig 1839 / 1846
Bd. 5 S. 281
Bd. 6 S. 375
Bd. 2 S. 87

6. Kapica Milewski Ignacy (1740–1817)
Herbarz Ignacego Kapicy Milewskiego : (dopełnienie Niesieckiego) : wydanie z rękopisu (Das Wappen von Ignacy Kapica Milewski : (Niesieckis Ergänzung) : Manuskriptausgabe)
(Vervollständigung des Nieseckschen Wappenbuches )
https://www.wbc.poznan.pl/dlibra/public ... 33/content
erschienen Krakau 1870
S. 271 - 273 und S. 304

7. Siebmacher, Bürgerlicher Adel, Band 5
In diesem Wappenbuch sind Zweitausend bürgerliche Wappen beschrieben und abgedruckt. Dabei ist keine Familie Erlhofer oder Olszewski.

https://gdz.sub.uni-goettingen.de/id/PP ... %22info%22}

8. Stammwappen der Olszewski, Zernicki-Szeliga / Kościesza, Korwin, Lis, Orla, Pobag, Pomian, Prawdzic, Pruss II, Rawicz und Slepowron.
https://kpbc.umk.pl/dlibra/publication/ ... tentAuszug aus dem Werke wie 3.

Er hat dann noch hingewiesen auf:
In Zernicki's Geschichte des polnischen Adels huldigte Preußen aus dem kathol. geistl. Adel Josef Olszewski, Curatus in Kulmsee (Domkapitel)
Jakobus Olszewski, 1627 - 1533 als Dr.th. bei der Gesellschaft Jesu an der Akademie in Wilna.

Der hat mir uns sicher nichts zu tun.


Darüber hinaus habe ich auch noch andere Hinweise gefunden:

„Insignia seu clenodia regis et regni Poloniae“
https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b ... f87.double
In diesem sind schöne handcolorierte Wappen zu finden.
Auf der angegebenen Seite sind zahlreiche weitere Verweise (mit teilweiser Verlinkung) auf erhaltene Handschriften und Quelleneditionen, sowie Erklärungen dazu zu finden.
Besonders ausführlich ist Piekosiński, Franciszek (1844–1906): Heraldyka polska wieków średnich, Nakładem Akademii Umiejętności, Kraków 1899,
https://www.wbc.poznan.pl/dlibra/show-c ... 55?id=1355

Noch nicht eingesehen habe ich:
Das Deutsche Geschlechterbuch, bis 1943 Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien, ist ein genealogisches Handbuch mit den Stammlisten bürgerlicher Familien.
CD 2, Bd. 11-18, ISBN: 3-7980-0402-1
CD-ROM 2 Deutsches Geschlechterbuch Band 11-18
Stammfolgen: ..; ... Olszewski; ...

Das von Dir angegebene Werk:
Walter Olszewski [Bibliothekar bei der Fa . Friedrich Krupp A.-G. Essen]: Stammtafel der Familie Olszewski mit dem Wappen Kościesza. Essen 1. Juli 1909. 102 x 55 cm
befindet sich in der
Deutsche Nationalbibliothek, Leipzig
Link zu diesem Datensatz http://d-nb.info/361565054
und auch bei: Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Haus Potsdamer Straße
SBB-PK, Potsdamer Straße

Wenn ich beim nächsten Mal in Leipzig bin, werde ich es mir anschauen.


Ich habe auch den Artikel zu Osziewski (S. S. 434 - 458) in
Koerner, Bernhard: Deutsches Geschlechterbuch (Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien.); 1875
https://archive.org/details/deutschesge ... 7/mode/2up
angesehen und die dort angegebenen Orte auf der Genealogische Landkarte von Fritz Schulz eingetragen. Dabei ergibt sich auch wieder ein Cluster, das aber kaum Verbindungen zu dem 'unserer' Ahnenreihe aufweist.

Bei der Nachverfolgung der 'Nordlinie' (Paul, Ernst, Albert Hermann) finde ich aktuell keine Geburtsregister o.ähnl., die es erlauben, weiter in die Vergangenheit zu sehen.
Für Ernst Erlhofer, geb, 25.Feb 1907, suche ich noch die Bestätigung für den Geburtstort Mengede bei Dortmund und - damit verbunden - einen Beleg, was und wie lange die Familie dort war, bevor sie wieder nach Osten gezogen sind. Dabei müsste der Nachnamen Olszewski sein, da die EIndeutschung erst in den 30er Jahren erfolgte.

Auch für Paul suche ich noch den Übergang zum Nachnamen Erlhofer.

Also noch genug zu tun.

Beste Grüße

Peter

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peter.erlhofer
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Re: Familie Olszewski / Erlhofer aus Westpreußen und dem Ruhrgebiet

Beitrag von peter.erlhofer » 06.08.2021, 19:33

zum Thema Namenswechsel eine sehr umfangreiche Darstellung, im zweiten Teil mit Gesetzestexten.
So langsam versteh ich mehr. Danke für diese gute Beschreibung. Aber

http://www.nhv-ahnenforschung.de/Famili ... dium=share

https://argewe.lima-city.de/tipps/Namen ... dium=share

Nicht aufgeführt, aber in diesem Zusammenhang interessant ist folgender Erlass:

https://www.herder-institut.de/digitale ... tails.html

Der Reichsstatthalter Posen, den Mai 1941

im Warthegau

I/52-113/5-6
I/23 - 115/1 - 2/16

Durch Fernschreiben.

An den Herrn Reichsminister des Innern in Berlin

Betrifft: Verordnung zur Einführung der namensrechtlichen Vorschriften in den eingegliederten Ostgebieten.

Vorgang: Erlass vom 6. Mai 1941 I d/20/41/5501 gen.-

Berichterstatter: Regierungsrat Dr. Korth,
Regierungsassessor Dr. Wulff.

Gegen die Einführung der im Verordnungsentwurf aufgeführten Vorschriften bestehen für den Reichsgau Wartheland keine grundsätzlichen Bedenken. Ich erlaube mir jedoch darauf hinzuweisen, dass die für Altreichsverhältnisse zugeschnittenen Vorschriften unter den hier gegebenen Verhältnissen — insbesondere unter Berücksichtigung des Volkstumskampfes — nicht allen volkstumspolitischen Erfordernissen gerecht werden.

Um eine klare Trennung des deutschen und polnischen Volkstums zu erreichen, ist für die eingegliederten Ostgebiete anzustreben, dass
kein Pole deutsche Vor- und Familiennamen und
kein Deutscher polnische Vor- und Familiennamen trägt.

Zu 1:
a/ Vornamen der Polen
Die Standesbeamten des Reichsgaues Wartheland sind durch Runderlass des Reichsstatthalters vom 14. September 1940. und 11. Oktober 1940, betreffend Regelung des Standesamtswesens angewiesen worden, bei der Anmeldung von Geburtenfällen von polnischen Volkszugehörigen keine rein deutschen Vornamen in das Geburtenbuch einzutragen. Das Reich müsste spätestens mit der amtlichen Einführung der Personenstandsgesetzgebung des Altreichs in den eingegliederten Ostgebieten entsprechende Anordnungen treffen. Dabei müsste zweckmässigerweise eine Liste typisch polnischer Vornamen entsprechend dem Katalog jüdischer Vornamen im § 173 DA zugrundezulegen sein.

Viele polnische Volkszugehörige, die vor dem Weltkriege geboren sind, tragen noch aus dieser Zeit deutsche Vornamen. Auch dieser Misstand muss beseitigt werden. Vorgeschlagen wird entsprechend dem § 2 der 2. Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Änderung von Familiennamen und Vornamen vom 17. August 1938 („RGBl.“ I. S. 1044) früheren polnischen Staatsangehörigen, die weder in die Deutsche Volksliste aufgenommen sind, noch durch Vorlage einer amtlichen Bescheinigung nachweisen können, dass sie nicht polnischen Volkstums sind, die Annahme eines Zusatzes zu ihren Vornamen, wie Polak bei Männer und Polka bei Frauen zur Pflicht zumachen und ihnen aufzugeben, im Rechts- und Geschäftsverkehr stets auch diesen zusätzlichen Vornamen zu führen.

b/ Familiennamen der Polen.
Zu erwägen ist ferner ehemaligen polnischen Staatsangehörigen polnischer Volkszugehörigkeit, deren Aufnahme in die Deutsche Volksliste endgültig abgelehnt worden ist, die aber einen ausgesprochen deutschen Familiennamen tragen, zwangsweise aus der Reihe ihrer polnischen Vorfahren einen polnischen Familiennamen beizulegen. Um den registermässigen Zusammenhang sicherzustellen, würden in diesen Fällen die Polen hinter ihrem nunmehr polnischen Familiennamen, noch den bisherigen deutschen Familiennamen weiterführen. In der nächsten Generation oder nach Ablauf eines längeren Zeitraumes würde dann der deutsche Name völlig zu verschwinden haben und lediglich der polnische Familienname zu führen sein.

Zu 2:

a) Polnische Vor- und Familiennamen von Altreichsdeutschen.
Aus volkstumspolitischen Gründen wäre zu begrüssen, wenn Deutsche mit polnischen Vor- oder Familiennamen, die aus dem Altreichsgebiet in die eingegliederten Ostgebiete kommen, deutsche Namen erhalten. Zwangsmassnahmen kommen nicht in Betracht. Dagegen könnte die NSDAP es sich im stärkeren Masse als bisher zur Aufgabe machen, auf die Betroffenen entsprechend einzuwirken. Vielleicht könnte auch Gefolgschaftsmitgliedern des öffentlichen Dienstes mit polnisch klingenden Namen dienstlich nahegelegt werden, einen Antrag auf Namens­änderung zu stellen.

b) Polnische Vor- und Familiennamen von früheren polnischen Staatsangehörigen deutscher Volkszugehörigkeit.

In dem Runderlass des Reichsministers des Innern vom 13. März 1941, betreffend Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit durch ehemalige polnische und Danziger Staatsangehörige — le 5125/41 — 5000 Ost — , ist angekündigt worden, dass über die Frage, inwieweit Personen mit polnisch klingenden Namen, die in die Deutsche Volksliste aufgenommen sind, ihren Namen ändern lassen müssen, noch Anordnungen ergehen würden. Ich nehme daher an, dass über diese Frage eine Sonderregelung getroffen wird.

Auch in diesen Fällen halte ich es im Interesse der registermässigen Klarheit für unbedingt erforderlich, dass hinter dem deutschen Vornamen zunächst noch der in der nächsten Generation wegfallende, bisherige polnische Name geführt wird.

Es wird zweckmässig sein, bindend anzuordnen, dass der deutsche Vorname ausschliesslich aus der Reihe der mütterlichen oder väterlichen Vorfahren zu nehmen ist und dass nur für den Fall, wo in beiden Stammbäumen ein deutscher Name nicht vorhanden ist, gegebenenfalls durch sinngemässe Übersetzung des bisherigen Namens oder in sonstiger Weise ein passender Name angenommen werden darf. Es soll dadurch verhindert werden, dass an Stelle der bisherigen polnischen Namen dem Charakter der bodenständigen Bevölkerung nicht ensprechende Familiennamen der nordischen Länder gewählt werden, die aus falsch verstandenen Rassegesichtspunkten bereits heute bevorzugt werden.

Es wäre zweckmässig, wenn für die Durchführung der zu 1. niedergelegten Grundsätze bereits in der Verordnung zur Einführung von namensrechtlichen Vorschriften in den eingegliederten Ostgebieten die notwendige Rechtsgrundlage geschaffen würde.

In Vertretung

gez. Jäger
Zuletzt geändert von peter.erlhofer am 07.08.2021, 11:05, insgesamt 1-mal geändert.

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