Eine Stammreihe der Familie Scherff/Scharff aus Deventer wurde 1947 in der Zeitschrift "de Nederlandse Leeuw, S.64-78" veröffentlicht. In Deventer fängt dort die Stammreihe an mit Hendrik Scherff der 1511 Bürger dieser Stadt geworden war. Seine männlichen Nachkommen bekleideten dort Positionen ua als Schöffen und Bürgermeister, der Amsterdammer Zweig der sich Scharff nannte übte sogar kaufmännische Tätigkeiten aus bzw als Weinkäufer.
Wo kam diese Familie ursprünglich her?
Sie wird im Siebmacher zum Westfälischen Adel gezählt, wohl wegen dem Gut Wolda in Emlichheim, Zumal der Name aber nicht westfälisch sondern hochdeutsch ist wird hier wohl kaum der Ursprungsort zu suchen sein.
Dem damaligen Autor Kronenberg, des Scherff's Artikels, war die Quelle des Siebmachers mit den 3 Scherff Wappen anscheinend noch nicht geläufig, da er über den Ursprung und dem Siebmacher - kein Wort verliert.
Siebmacher link http://www.wappenbuch.com/C133.htm
zu finden sind dort:
Scherffen von Morenhaue/Morenhove
gemeint Morgenau, Breslau??? - wer den Ortsnamen in Siebmacher einzuordnen weiß..., ich kann's leider nich
Scherffen von Leermense
genannt. (nach dem Gut Bolsiersema, Leermens, Groningen, NL) siehe auch Siegel von Diederik Scherff, 1631 Enkel des Hendrik Scherff.
Scherffen von Scherffenstein
den einzigigen Vertreter dieser Familie den ich auf die schnelle finden konnte war Wenzel Scherffer von Scherffenstein. <-Hier wird genannt, dass die Familie dort alteingesessen war. Also Oberschlesien?
Es ist schwer zu sagen welches dieser Wappen, das älteste ist, da das dritte Wappen, sowohl das erste als das zweite in einem geviertelten Wappen vereinigt.
Möglicherweise ist Hendrik Scherff mit den Erbstatthaltern von Friesland, aus dem Hause Sachsen in die Niederlande gekommen. Auffällig viele Beamte und Offiziere aus dem hochdeutschen Raum, tauchen nämlich gerade in der Periode von 1488 bis 1515 in Friesland auf. Die bekanntesten davon, sind wohl der damalige Verwalter von Friesland Wilhelm Truchsess von Waldburg aus Württemberg und der Hauptmann Neithard Fuchs aus dem fränkischen.
mit freundlichen Grüßen
Christiaan
Familie Scherff (seit ca 1511) in Deventer aus Schlesien?
Moderator: Christian Ader
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Es lassen sich drei Adelsfamilien auf Gregor Scherffer, Bauschreiber an der Prager Burg, der für sich und seine vier Brüder sowie seine zwei Vettern am 7. 8. 1556 den Adel mit dem Prädikat »Scherffenstein« erhielt, zurückführen. Ein Zweig wurde in Leobschütz, Fürstentum Jägerndorf in Oberschlesien, ansässig. Hierzu gehört der bekannte Dichter und Übersetzer Wenzel Scherffer von Scherffenstein. Martin Kinner (auch Kyner, Kinar), * Leobschütz ~ 1534, † 24. 4. 1595, beerdigt in Leobschütz, Stadtschreiber dort, Liederdichter, Syndicus des Fürstentums Jägerndorf und Vetter der v. Scherffenstein erhielt 1572 den Adel übertragen und nannte sich Kinner von Scharffenstein oder Scherffenstein. Als wohlhabender Adliger besaß er auch mehre Güter. Schließlich gab es noch einen Valentin Dressler, * Leobschütz 1. 2. 1550, † dort 10. 10. 1602, u. a. Kanzler des Fürstentums Jägerndorf, der ebenfalls durch Übertragung am 12. 4. 1588 den Adel mit Prädikat »von Scharffenstein« verliehen bekam. Die Genealogien der drei Familien mit Bezug auf Oberschlesien sind ausführlich beschrieben (Pilnáček, Rody starého slezska, S. 275, 559 u. 1073).
Wappen Dressler (andere ähnlich): In Blau goldener Greif, rechts gekehrt und in den Klauen eine goldene Kugel haltend. Kleinod: Schildesfigur wachsend zwischen 2 von Blau und Gold verwechselt geteilten Hörner. Decken: blau-golden
Wappen Dressler (andere ähnlich): In Blau goldener Greif, rechts gekehrt und in den Klauen eine goldene Kugel haltend. Kleinod: Schildesfigur wachsend zwischen 2 von Blau und Gold verwechselt geteilten Hörner. Decken: blau-golden
Vielen Dank für die Auskunft.
Demnach führen alle Scherffernstein's (Kynar, Scherffers und Dressler) ein ähnliches Wappen mit einem Greifen, aber offenbar nicht wie sich der Siebmacher es vorstellte. siehe Seite X, Neues Jahrbuch Adler, 1891
Das würde zumindest das merkwürdige geviertelte Wappen erklären. Demnach könnte das dritte Wappen ein phantasievoller Rekonstruktionsversuch eines "Ur-Wappens" sein , welches die zwei Familien Scherff miteinander verbinden sollte.
mit freundlichen Gruß
Christiaan
Demnach führen alle Scherffernstein's (Kynar, Scherffers und Dressler) ein ähnliches Wappen mit einem Greifen, aber offenbar nicht wie sich der Siebmacher es vorstellte. siehe Seite X, Neues Jahrbuch Adler, 1891
Das würde zumindest das merkwürdige geviertelte Wappen erklären. Demnach könnte das dritte Wappen ein phantasievoller Rekonstruktionsversuch eines "Ur-Wappens" sein , welches die zwei Familien Scherff miteinander verbinden sollte.
mit freundlichen Gruß
Christiaan
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Ich habe keine Ahnung vom westfälischen Adel. Die drei wohl zu einer uradligen Familie gehörigen Wappen haben aber nichts mit den böhmisch-schlesischen Scherffenstein zu tun. Wenn ich richtig gegoogelt habe, dann gab es diese Scherfen (Alter Siebmacher, Teil 3, Tafel 133) auch als altes Kölner Stadtgeschlecht. Mehr dazu sollte unter Adel Cleve-Mark, Jülich-Berg und Westphalen, Bücher von Anton Fahne usw. zu finden sein.
Es gab eine niederländische Familie Scherf, die am 22. Juni 1824 in Sachsen den Adel erhielt. Das ist dann aber wohl wieder eine andere Geschichte ....
Es gab eine niederländische Familie Scherf, die am 22. Juni 1824 in Sachsen den Adel erhielt. Das ist dann aber wohl wieder eine andere Geschichte ....
Sie haben Recht,
ich fand im Gelderländischen Archiv einen Wilhelm Scherff der um 1535 verheiratet war mit der Tochter des Wilhelm von Mallinckrodt, der letztere soll im Dienst von Karl van Gelre gewesen sein.
Die Spur geht also wahrscheinlich über das Herzogtum Gelderland
ins mitteldeutsche Rheinland zurück, dort gab es einige Familien mit diesem Namen.
Mit der Annahme des hochdeutschen lag ich möglicherweise Falsch, weil es auch mit einem alten Wort für Schale übersetzt werden kann. Welches verwandt ist mit dem Wort Scherbe, auf niederl. "scherf"
Vielen Dank, jetzt kristallisiert sich zumindest heraus wo diese Familie herstammte.
ich fand im Gelderländischen Archiv einen Wilhelm Scherff der um 1535 verheiratet war mit der Tochter des Wilhelm von Mallinckrodt, der letztere soll im Dienst von Karl van Gelre gewesen sein.
Die Spur geht also wahrscheinlich über das Herzogtum Gelderland
ins mitteldeutsche Rheinland zurück, dort gab es einige Familien mit diesem Namen.
Mit der Annahme des hochdeutschen lag ich möglicherweise Falsch, weil es auch mit einem alten Wort für Schale übersetzt werden kann. Welches verwandt ist mit dem Wort Scherbe, auf niederl. "scherf"
Vielen Dank, jetzt kristallisiert sich zumindest heraus wo diese Familie herstammte.
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