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Moderator: Christian Ader
- münchnerherold
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Hallo,
wer kann da weiterhelfen.
Kann der Name Gräwingholt was mit einen Dachs zu tun haben ?
Schöne Grüsse, AK.
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Kann der Name Gräwingholt was mit einen Dachs zu tun haben ?
Schöne Grüsse, AK.
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Gräwingholt
Hallo Herr Kurzmeier,
Bahlow (Deutsches Namenlexikon, Frankfurt a.M. 1972, S. 185) gibt zu verstehen, daß der Name GREWING nach dem
- im niederdeutschen Sprachraum weit verbreiteten - Namen des Vaters GREWE (= der „Graf“, der Vogt, der Aufseher) gebildet wurde. Bahlow nennt in diesem Zusammenhang einen HOLTGREVE (= Holzaufseher) und einen DIEKGREVE
(= Deichgrafen). Auch der erste GRÄWINGHOLT mag demzufolge ein H o l z a u f s e h e r gewesen sein.
Andererseits ließe sich denken, daß wir es hier mit einen H e r k u n f t s n a m e n zu tun haben, der erste GRÄWINGHOLT nämlich aus einem Waldgebiet (Holz, niederdeutsch = holt) stammte, welches einem GREWING gehörte (aus der Lüne-
burger Heide, meiner zweiten Heimat, sind mir derartige Zusammensetzungen mit „holt“ vertraut). - Ein „Dachs“ hingegen schiene mir hier zu weit hergeholt zu sein.
Freundliche Grüße vom Rhein
Bahlow (Deutsches Namenlexikon, Frankfurt a.M. 1972, S. 185) gibt zu verstehen, daß der Name GREWING nach dem
- im niederdeutschen Sprachraum weit verbreiteten - Namen des Vaters GREWE (= der „Graf“, der Vogt, der Aufseher) gebildet wurde. Bahlow nennt in diesem Zusammenhang einen HOLTGREVE (= Holzaufseher) und einen DIEKGREVE
(= Deichgrafen). Auch der erste GRÄWINGHOLT mag demzufolge ein H o l z a u f s e h e r gewesen sein.
Andererseits ließe sich denken, daß wir es hier mit einen H e r k u n f t s n a m e n zu tun haben, der erste GRÄWINGHOLT nämlich aus einem Waldgebiet (Holz, niederdeutsch = holt) stammte, welches einem GREWING gehörte (aus der Lüne-
burger Heide, meiner zweiten Heimat, sind mir derartige Zusammensetzungen mit „holt“ vertraut). - Ein „Dachs“ hingegen schiene mir hier zu weit hergeholt zu sein.
Freundliche Grüße vom Rhein
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Grüezi Miteinander
Als möglicher Herkunft käme das Waldgebiet Grävingholz in Dortmund im Frage. Die meiste Träger der Familiennamen GRÄWINGHOLT, GRÄVINGHOLT, GRÄFINGHOLT kommen ja direkt aus der Nähe (Ennepe-Ruhr-Kreis). Wenn Dachse dort in der Gegend früher tatsächlich "Gräving" genannt wurden, dann wäre eine Bedeutung im Sinne von "Dachsholz", "Dachswald" eine mögliche alternative. Man müsste natürlich überprüfen ob die Famieliennamen tatsächlich dort her kommen und wie alt die Name des Grävingholzes ist usw.
Beste Grüsse, Bas den Brok
Als möglicher Herkunft käme das Waldgebiet Grävingholz in Dortmund im Frage. Die meiste Träger der Familiennamen GRÄWINGHOLT, GRÄVINGHOLT, GRÄFINGHOLT kommen ja direkt aus der Nähe (Ennepe-Ruhr-Kreis). Wenn Dachse dort in der Gegend früher tatsächlich "Gräving" genannt wurden, dann wäre eine Bedeutung im Sinne von "Dachsholz", "Dachswald" eine mögliche alternative. Man müsste natürlich überprüfen ob die Famieliennamen tatsächlich dort her kommen und wie alt die Name des Grävingholzes ist usw.
Beste Grüsse, Bas den Brok
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Nachtrag
In dem niederdeutschen Epos REINEKE FUCHS tritt der uns als „Meister Grimbart“ bekannte Dachs - wegen seiner grabenden Tätigkeit - als „G r y m b a r t de g r e v y n c k“ bzw. „G r y m b a r t, deme g r e v y n g e“ in Erscheinung
http://papinga.bis.uni-oldenburg.de/~ha ... rey1-3.htm
http://papinga.bis.uni-oldenburg.de/~ha ... ey1-18.htm
Hermann Löns hat dem „Meister G r ä v i n g“ in seinem 1912 erschienenen Werk DA DRAUSSEN VOR DEM TORE ein Denkmal gesetzt.
Einen Zusammenhang zwischen dem Familiennamen GRÄWING[HOLT] und der grabenden Tätigkeit eines Dachses
(also der Dachs als der "Gräber") vermag ich nicht zu erkennen. Vielmehr gefällt mir das von Herrn den Brok genannte westfälische "Grävingholz" - auch ohne Dachse - außerordentlich gut.
MfG
In dem niederdeutschen Epos REINEKE FUCHS tritt der uns als „Meister Grimbart“ bekannte Dachs - wegen seiner grabenden Tätigkeit - als „G r y m b a r t de g r e v y n c k“ bzw. „G r y m b a r t, deme g r e v y n g e“ in Erscheinung
http://papinga.bis.uni-oldenburg.de/~ha ... rey1-3.htm
http://papinga.bis.uni-oldenburg.de/~ha ... ey1-18.htm
Hermann Löns hat dem „Meister G r ä v i n g“ in seinem 1912 erschienenen Werk DA DRAUSSEN VOR DEM TORE ein Denkmal gesetzt.
Einen Zusammenhang zwischen dem Familiennamen GRÄWING[HOLT] und der grabenden Tätigkeit eines Dachses
(also der Dachs als der "Gräber") vermag ich nicht zu erkennen. Vielmehr gefällt mir das von Herrn den Brok genannte westfälische "Grävingholz" - auch ohne Dachse - außerordentlich gut.
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- münchnerherold
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Hallo Herr v. Roy und Herr Bas den Brok,
recht herzlichen Dank für Ihre Beiträge.
Schöne Grüsse aus München, Kurzmeier MH.
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- Hendrik Kutzke
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Sehr richtig! Diese Möglichkeit besteht, insbesondere in diesem Gebiet.Bas den Brok hat geschrieben:Wenn Dachse dort in der Gegend früher tatsächlich "Gräving" genannt wurden, dann wäre eine Bedeutung im Sinne von "Dachsholz", "Dachswald" eine mögliche alternative. Man müsste natürlich überprüfen ob die Famieliennamen tatsächlich dort her kommen und wie alt die Name des Grävingholzes ist usw.
- GREWE, GREWEN, GREWING war dort auch in der Bedeutung "Grau sein" (Haarfarbe oder ähnliches) verbreitet, als ÜN "der Grewe/Greve" = "der Graue". Die Bezeichnung war sowohl für die Bezeichnung eines Menschen wie auch für die Bezeichnung eines Tieres gebräuchlich. Im Ndd. wurde der Dachs als Greve/Grewe (wegen der grauen Farbe) bezeichnet und findet sich in Flurnamen wieder, wie Grevenfeld, (jedoch auch im Sinne von "Grabenfeld" möglich, s.a. das verwandte GRAEWL).
Die Bedeutung ist vielfältig und bedarf für jeden FN einer spezifische Betrachtung. Grundsätzlich kann man jedoch beim FN Gräwingholt von einem ÖN ausgehen. Insofern ist die Bedeutung von Gräve(n) = Dachs oder Gräwe(n) = Graben untergeordnet zu sehen.
Hendrik Kutzke
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Im östlichen Westfalen gibt es noch Grevinghagen, Gräfinghagen, Grevenhagen ... Über diese Ortsnamen steht auf der Webseite http://www.grevenhagen.de/geschichte/grevenhagen.html
"Dr. Hans Schmidt, Detmold, bemerkt in seinem Buche „Lippische Wald- und Siedlungsgeschichte", daß Grevenhagen oder Grevinghagen von einem Personennamen Greving, oder von einem Grafen oder von dem Namen Greving = Dachs abgeleitet sei. Die letztere Deutung wird auch von anderen Historikern vertreten"
"Dr. Hans Schmidt, Detmold, bemerkt in seinem Buche „Lippische Wald- und Siedlungsgeschichte", daß Grevenhagen oder Grevinghagen von einem Personennamen Greving, oder von einem Grafen oder von dem Namen Greving = Dachs abgeleitet sei. Die letztere Deutung wird auch von anderen Historikern vertreten"
- münchnerherold
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Nochmal herzlichen Dank an alle.
Schöne GRüsse, Kurzmeier MH.
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