Zu dieser Anfrage
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darf angemerkt werden:
In meinem Beitrag „Ursprung und Wappen der Grafen und Herren von Usedom“ (in: „Mitteldeutsche Familienkunde“, Neustadt a.d. Aisch 1987, S. 479 ff.) kam ich zu dem Ergebnis, daß sich der Übergang von der slavischen zur
d e u t s c h e n Burgbesatzung etwa 1 2 3 6 vollzogen haben dürfte. Urkundlich bewiesen ist, daß auf der Burg Usedom nach 1233 keine slavischen Kastellane mehr erscheinen.
Für das benachbarte Fürstentum Rügen läßt sich feststellen, daß die Generation der um 1170/80 Geborenen
s l a v i s c h e Vornamen trug, die Generation der um 1200/10 Geborenen auch c h r i s t l i c h e Vornamen führte und
die um 1230/40 Geborenen auch mit d e u t s c h e n Vornamen in Erscheinung traten. Gleiches mag für die „Provinz Wanzlow“ (wie die Insel Usedom damals hieß) gegolten haben.
Außerordentlich schwierig ist es, diejenigen s l a v i s c h e n Edelleute, die um 1230/40 im Fürstentum Rügen geboren wurden und die d e u t s c h e Vornamen trugen (wie z.B. Eghard de Ruya), von denjenigen Edelleuten abzugrenzen,
die als Träger deutscher Vornamen nach 1 2 4 0 in das Fürstentum Rügen einwanderten (wie z.B. Gotan Morder). Hier lassen sich keine Verallgemeinerungen treffen, vielmehr ist der Ursprung einer jeden Familie einzeln zu untersuchen.
Freundliche Grüße vom Rhein
Slavische Familiennamen auf der Insel Usedom
Moderator: Christian Ader
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- Hendrik Kutzke
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Re: Slavische Familiennamen auf der Insel Usedom
genauso ist es!Joachim v. Roy hat geschrieben:... ist der Ursprung einer jeden Familie einzeln zu untersuchen.
und es ist für den FN Rieck nicht bedeutsam, ob (Zitat): "Rieck in Platt es Reich bedeutet auf slawisch Fluß (Reka)" bedeuten kann (nicht unbedingt muss).
Hendrik Kutzke